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Basel III: Bankenregulierung treibt Zinsen für Firmen- und Privatkunden in die Höhe

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Nach den schärferen Basel-III-Vorschriften müssen Banken über mehr Eigenkapital verfügen - um die Gewinne dennoch auf dem gewohnten Niveau zu halten, werden Kreditnehmer zur Kasse gebeten. Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) zahlen die Institute deutlich geringere Zinsen für Zentralbankgeld, als sie von Privat- und Unternehmenskunden verlangen. Die Differenz, die als Marge bezeichnet wird, ist demnach so hoch wie seit zehn Jahren nicht.
Deutsche Banken in Frankfurt am Main.

Die Kreditinstitute wälzen die Kosten für die Bankenregulierung auf die Kunden ab.

Entsprechend der Basel-III-Regelungen müssen die Institute risikoreiche Geschäfte mit mehr Eigenkapital hinterlegen, um mögliche Verluste besser abfangen zu können. Damit die gleiche Zielrendite erreicht werden kann, müssten die Institute mehr für Kredite verlangen, so Peter Barkow, Chef des Analysehauses Barkow Consulting. Würde die Zinsspanne dagegen gleich bleiben, schmälerten die zusätzlichen Kapitalpuffer die Gewinne der Banken. Den Daten der Analysten zufolge beträgt der Zinsunterschied bei Firmenkrediten aktuell 1,95 Prozentpunkte. Die Zinsmarge von Verbraucherkrediten hat beinahe wieder das Rekordniveau aus dem Sommer erreicht.  

Aktuell liegt der Leitzins der EZB bei 0,75 Prozent - trotz dieser Niedrigzinspolitik verdienen die Kreditinstitute Geld. Denn die niedrigen Zinsen vergünstigen auch die Refinanzierungskosten. Dadurch steigt der Spielraum für höhere Renditen. Die Banken benötigen zudem höhere Margen, da wichtige Einnahmequellen weggebrochen sind. Durch Basel III sind den Banken bestimmte lukrative Bereiche im Investmentbanking untersagt. Die sogenannte Fristentransformation etwa hat an Rentabilität eingebüßt. Die Institute refinanzieren dabei langfristige Kredite durch günstige kurzfristige Einlagen. Die Einnahmen werden durch die verschieden hohen Zinsen erzielt. Da sich aber die Zinsunterschiede verringern, wird der Gewinn geschmälert.

Der FTD zufolge fällt es den Banken aufgrund des Immobilienbooms leichter, höhere Zinsen durchzusetzen. Nach Schätzungen des Beratungshaus Gewos ist der diesjährige Gesamtumsatz mit Wohnimmobilien gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent gestiegen - Anschlussfinanzierungen eingeschlossen. Barkow geht jedoch davon aus, dass die Margen wieder zurückgehen und die Konditionen günstiger werden. Im Bereich der Baufinanzierung sei dieser Trend bereits seit Monaten erkennbar. Für Firmengroßkredite erwartet er eine ähnliche Entwicklung, weil Darlehen hier als Türöffner zum Verkauf anderer Produkte dienen.