Bundesbank-Umfrage: Privatnachfrage nach Krediten gestiegen

Die Banken der Eurozone verschärften zudem im zweiten Quartal ihre Vergaberichtlinien. Ausschlaggebend für die strengeren Richtlinien der Banken in der Euro-Zone seien die schwächeren Konjunkturaussichten gewesen, erklärte die EZB dieses Resultat in einer Mitteilung. Die anhaltende Staatschuldenkrise der Euro-Zone habe für die befragten Banken weder bei der Änderung der Kreditvergabe-Richtlinien noch beim Darlehensangebot eine Rolle gespielt, so berichtet die europäische Notenbank in ihrer Mitteilung weiter. Die Banken der Währungsunion gehen jedoch davon aus, dass sich die Vergabekonditionen für Verbraucher im dritten Quartal dieses Jahres nicht verändern. Unternehmen müssen sich nach Einschätzung der Banken in den kommenden Monaten jedoch auf strengere Vergabekriterien einstellen.

Laut der Deutschen Bundesbank haben auch die Geldinstitute in Deutschland ihre Richtlinien zum Teil verschärft: Strengere Auflagen hatten die Banken im vergangenen Quartal jedoch nur bei der Kreditvergabe von Wohnungsbaukrediten angewandt - die Anforderungen für die Bewilligung von Konsumkrediten wurden hingegen nicht merklich verändert. Zudem senkten die Banken ihre Margen bei der Vergabe von Konsumkrediten. Konkret bedeutet das, dass die Banken die Differenz zwischen ihrem eigenen Refinanzierungszins und dem Zinssatz gesenkt haben, den Schuldner bei der Aufnahme von Krediten an die Bank zahlen müssen. Der Zinssatz für die Aufnahme für Fremdkapital ist für die Banken in den letzten Monaten konstant niedrig geblieben - Verbraucher zahlen jetzt jedoch geringere Zinsen, wenn sie ein Darlehen aufnehmen.

Die EZB befragt seit zehn Jahren europäische Geldhäuser bezüglich der Nachfrage bei Darlehen und den Konditionen der Kreditvergabe. An der diesjährigen Befragung im Rahmen des Bank Lending Survey zwischen Mitte Juni und Anfang Juli beteiligten sich 132 europäische Banken. Teil der EZB-Umfrage ist die Erhebung der Bundesbank, in deren Rahmen sich 30 Banken interviewed wurden.