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EZB erwägt Kauf von ausfallgefährdeten Kreditpaketen

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Die Europäische Zentralbank (EZB) denkt darüber nach, künftig verbriefte Kreditpakete von Euro-Banken aufzukaufen, die ein hohes Ausfallrisiko haben. Wie die Financial Times berichtete, bestätigte EZB-Präsident Mario Draghi während einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, diese Maßnahme in Betracht zu ziehen, um einer möglichen Deflation in der Euro-Zone entgegenzuwirken.
Paket mit Euroscheinen und Flagge

Durch den Ankauf von Kreditpaketen möchte die EZB die Darlehensvergabe in der Euro-Zone ankurbeln.

Durch den Verkauf dieser Forderungen von Unternehmen und Privatpersonen könnte die EZB die Kreditvergabe in der Währungsunion wieder ankurbeln: Die Banken könnten so das Ausfallrisiko an die Zentralbank abgeben, in der Folge wieder mehr Darlehen an Privatpersonen und Unternehmen vergeben und so die Wirtschaft der Euro-Zone ankurbeln. Derzeit würden in der Euro-Zone so gut wie keine Unternehmens- und Verbraucherkredite bewilligt, sagte Draghi laut der Financial Times.

Laut einer Mitteilung der EZB ist die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen in der Euro-Zone seit dem Beginn der Euro-Finanzkrise im Jahr 2009 deutlich zurückgegangen. Dadurch können wiederum Firmen weniger investieren und Verbraucher weniger konsumieren, was die Wirtschaft in der Euro-Zone ins Schlingern brachte. Mit anhaltender Rezession gerieten die Banken in einen Teufelskreis: Das Ausfallrisiko der Kredite stieg, was die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen weiter verringerte.

Noch im September 2012 hatte Draghi angekündigt, Staatsanleihen der südeuropäischen Krisenstaaten aufkaufen zu wollen, um damit die Zinsen für Staatspapiere der entsprechenden Länder zu drücken und deren Wirtschaft zu befeuern. Nachdem das Bundesverfassungsgericht auf eventuelle verfassungsrechtliche Probleme dieser Maßnahme hingewiesen hatte, sagte Draghi nun in Davos, dass es keinen Grund für den Aufkauf dieser Anleihen gebe.