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EZB plant zinsgünstige Kredite für Euro-Unternehmen

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Die Europäische Zentralbank (EZB) will den Banken der Euro-Zone mit günstigen Darlehen unter die Arme greifen, um die Kreditvergabe innerhalb der Währungsunion anzukurbeln - insgesamt wird ein Paket in Höhe von 400 Milliarden Euro bereitgestellt. Wie die EZB am Donnerstag mitteilte, sind die Finanzspritzen diesmal jedoch an eine Bedingung geknüpft: Die Institute bekommen das Geld nur dann, wenn sie es direkt in Form von Krediten an Unternehmen weiterverleihen. Die Notenbank hofft, durch diese Maßnahme vor allem die Wirtschaft südeuropäischer Länder in Schwung zu bringen.
Gebäude der Europäischen Zentralbank in Frankurt

Mit zinsgünstigen Darlehen möchte die EZB die Konjunktur befeuern

Wie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete, haben die EZB-Kredite eine maximal vierjährige Laufzeit und sind mit lediglich 0,2 Prozent verzinst. Die maximale Kreditsumme, die Banken beantragen können, liegt bei sieben Prozent des aktuell ausstehenden Volumens an Unternehmens- und Privatkrediten des Geldhauses. Sollten die Institute das Geld allerdings nicht in vereinbartem Umfang an den privaten Sektor weiterleiten, müssen sie die Kredite bei der EZB bereits nach spätestens zwei Jahren tilgen.

Liane Buchholz vom Bundesverband Öffentlicher Banken bezweifelt indes, dass sich die Maßnahme wie gewünscht niederschlägt. Der Wochenzeitung Die Zeit sagte sie, dass in den südeuropäischen Krisenländern nicht die mangelnde Liquidität der Banken ausschlaggebend dafür sei, dass die Institute kaum Kredite vergeben. Vielmehr würden überschuldete Unternehmen und hohe Kreditrisiken diese Entwicklung verursachen. Seit Beginn der Finanzkrise hat die Notenbank bereits billionenschwere Kredite an Geldhäuser ausgegeben. Diese hatten das Geld bisher jedoch nicht an die Realwirtschaft weitergeleitet sondern verstärkt dazu verwendet, hoch verzinste Staatsanleihen zu kaufen.

Eine weitere Maßnahme, die vornehmlich die Kreditvergabe südeuropäischer Banken an Unternehmen und Privatpersonen ankurbeln soll, ist der gestern beschlossene negative Einlagezins für Banken: Ursprünglich war bei der EZB angelegtes Kapital verzinst worden – ab dem 11. Juni müssen die Geldhäuser hierfür nun einen Strafzins in Höhe von 0,1 Prozent bezahlen.