EZB-Umfrage: Deutsche Verbraucher erhalten leichter Kredite

Deutsche Banken haben ihre Vergabestandards für Konsumentendarlehen im Zeitraum von April bis Juni leicht gesenkt, so das Ergebnis der EZB-Umfrage. Gleichwohl lag Deutschland hier unter dem für die gesamte Eurozone errechneten Durchschnitt – in anderen Ländern der Währungsunion, wie etwa Italien und Spanien, fielen die Anpassungen zugunsten der Kreditnehmer deutlich stärker aus.

Auch die Vergabe von Wohnungsbaufinanzierungen an private Haushalte haben die Banken im Euroraum erleichtert, während zugleich auch die Kredithürde für Unternehmensdarlehen sank; nicht so aber in Deutschland – hier wurde der Zugang sowohl zu Immobilienkrediten als auch zu Unternehmensdarlehen schwerer.

Für das dritte Quartal gehen die von der europäischen Notenbank befragten Finanzinstitute aktuell von einer Verschärfung  bei den Vergaberichtlinien für Immobilienkredite aus, bei einer gleichzeitigen weiteren Erleichterung der Konsumentenkreditvergabe. Im Hinblick auf Unternehmenskredite erwarten die Banken der Eurozone laut EZB derzeit keinerlei Veränderungen für die drei Monate bis Ende September.

Steigende Kreditnachfrage in Deutschland und dem Rest der Eurozone

Sowohl in der gesamten Eurozone als auch auf Bundesebene stieg die Kreditnachfrage seitens der privaten Haushalte, ebenso wie der Unternehmen deutlich an. Am stärksten fiel der Zuwachs im Bereich Baufinanzierungen privater Haushalte aus, dicht gefolgt von der Verbraucherkreditnachfrage.

Einmal im Vierteljahr befragt die Europäische Zentralbank rund 140 Banken, stellvertretend für alle Banken in der Eurozone, nach ihrer Kreditvergabe. Der Fragebogen umfasst derzeit insgesamt 22 Fragen zu vergangenen und erwarteten künftigen Entwicklungen auf dem Kreditmarkt.