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Männer leihen sich generell mehr Geld als Frauen. Foto: STOCK4B Creative/Getty Images
Ob Auto, Motorrad oder eine neue Küche: Wem für eine teure Investition die eigenen Ersparnisse nicht ausreichen, der leiht sich Geld. Männer zwischen 40 und 49 Jahren liehen sich im Jahr 2017 über CHECK24 am meisten Geld, wie eine Studie des Vergleichsportals ergab. Im Durchschnitt nahm diese Altersgruppe einen Kredit von 14.128 Euro auf. Das waren knapp 4.000 Euro mehr als bei Männern zwischen 18 und 29 Jahren sowie Männern ab 70. Die jüngsten und ältesten Kreditnehmer holten sich am wenigsten Geld auf Pump von der Bank.
Bei den Frauen ergibt sich ein ähnliches Bild. Kreditnehmerinnen zwischen 40 und 49 Jahren besorgten sich im Schnitt 11.208 Euro und damit jeweils etwa 2.500 Euro mehr als ihre Altersgenossinnen zwischen 18 und 29 Jahren sowie Frauen über 70. Frauen und Männer zusammengefasst lag die Kreditsumme bei der Altersgruppe zwischen 40 und 49 Jahren bei durchschnittlich 13.289 Euro und somit knapp ein Viertel höher als bei den 18- bis 29-Jährigen.
Ein möglicher Grund für die Differenzen zwischen den Kreditsummen ist die Verteilung der durchschnittlichen Einkommen. Arbeitnehmer zwischen 40 und 49 Jahren verdienten laut Statistischem Bundesamt im Schnitt zwischen 18,60 Euro und 19,18 Euro brutto pro Stunden – die unter 30-Jährigen bekamen im Jahr 2017 durchschnittlich nur 13,02 Euro pro Stunde. Zum einen hat, wer mehr Geld verdient, möglicherweise höhere Konsumansprüche und nimmt daher höhere Kredite auf – zum anderen gewähren Banken Antragstellern mit höherem Verdienst in der Regel höhere Kreditsummen.
„Das Einkommen ist neben vielen weiteren Faktoren ein maßgeblicher Indikator, mit dem Banken die Bonität ihrer Kunden bewerten“, sagt Christian Nau, Geschäftsführer Kredite bei CHECK24. „Doch auch junge Kunden oder Senioren mit geringerem Einkommen erhalten durch den Vergleich verschiedener Kreditangebote gute Konditionen.“
Über alle Altersgruppen hinweg schließen Männer höhere Kredite ab als Frauen. Männliche Kreditnehmer liehen sich im Schnitt 12.715 Euro von der Bank, weibliche nur 10.096 Euro. Das sind rund 21 Prozent weniger. Eine mögliche Ursache hierfür lässt sich ebenfalls aus Daten des Statistischen Bundesamts ableiten: Frauen verdienten 2016 exakt 21 Prozent weniger als Männer.
Die Ursache für diese Gehaltslücke sind vielfältig. So arbeiten Frauen häufiger in schlechter bezahlten Berufen, besetzen seltener Führungspositionen und sind öfter in Teilzeit- oder Mini-Jobs beschäftigt. Rechnet man all diese Faktoren heraus, bleibt immer noch eine Lücke: Bei gleicher Qualifikation und Tätigkeit verdienen Frauen im Durchschnitt sechs Prozent weniger pro Stunde als Männer.
Für die Kreditstudie hat das Vergleichsportal CHECK24 alle im Jahr 2017 über dessen Kreditvergleich abgeschlossenen Ratenkredite nach Kreditbeträgen, Alter und Geschlecht ausgewertet.
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