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Wie viel sich Kreditnehmer von der Bank leihen, das unterscheidet sich von Region zu Region.
Die Zinsen sind niedrig, die Bereitschaft, einen Kredit aufzunehmen, ist hoch. Viele Deutsche nutzen die Gunst der Stunde und finanzieren ihre Vorhaben zu den jetzt günstigen Konditionen. Doch wie viel leihen sie sich eigentlich von der Bank? Aufschluss darüber gibt eine Auswertung von CHECK24. Sie zeigt: Je nach Bundesland unterscheidet sich die Höhe der aufgenommenen Kredite teils deutlich.
Spitzenreiter in puncto Kreditbetrag sind die Baden-Württemberger. Über CHECK24 schlossen sie im vergangenen Jahr im Schnitt ein Darlehen über 12.889 Euro ab. Im Vergleich dazu liehen sich Sachsen mit durchschnittlich 10.151 Euro die niedrigsten Beträge – den Erst- und den Letztplatzierten im Ranking trennen damit mehr als 2.700 Euro.
Auch in Bayern leiht man sich etwas höhere Beträge als in den meisten Regionen Deutschlands – mit durchschnittlich 12.571 Euro sichert sich das Land im Südosten der Republik den zweiten Platz im Ranking, dicht gefolgt von den Hessen mit einem durchschnittlichen Kreditbetrag von 12.460 Euro.
Die niedrigsten Kreditsummen finden sich dagegen allesamt im Osten des Landes – nach den Sachsen nehmen auch Verbraucher aus Thüringen (10.402 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (10.569 Euro) niedrigere Kredite auf als die meisten Deutschen.
Ein Blick auf diese Ergebnisse lässt bereits vermuten, was ein direkter Ost-West-Vergleich bestätigt: In den neuen Bundesländern ist der Finanzierungsbedarf im Allgemeinen niedriger als in den alten. Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammengenommen liegt die durchschnittliche im Jahr 2017 bei den CHECK24 Partnerbanken aufgenommene Kreditsumme bei 10.831 Euro und damit ein gutes Zehntel unter dem, was sich Verbraucher aus den alten Bundesländern liehen.
Doch woher rührt dieser Unterschied? Dafür gibt es verschiedene Erklärungen. Ein möglicher Grund sind die im Osten der Republik meist niedrigeren Lebenshaltungskosten – für ein und dieselbe Anschaffung braucht es in den neuen Bundesländern oftmals weniger Geld als in den alten. Entsprechend niedriger ist der Finanzierungsbedarf. Hinzu kommen die Unterschiede bei den Löhnen und Gehältern, die im Osten der Republik oftmals niedriger sind als im westlichen Teil des Landes. Und gerade das monatliche Einkommen, nach Abzug aller Fixkosten, entscheidet doch darüber, wie viel Kredit sich ein Verbraucher leisten kann und welchen Darlehensbetrag ihm die Bank bewilligt.
Unterschiede in der Kreditaufnahme ergeben sich zwischen den Bundesländern nicht nur im Hinblick auf die geliehenen Beträge. Auch bei der Anzahl der über CHECK24 abgeschlossenen Ratenkredite im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung der Bundesländer zeichnen sich Unterschiede ab. So nehmen Brandenburger am häufigsten ein Darlehen auf, gefolgt von Verbrauchern aus Hamburg und Schleswig-Holstein. Am anderen Ende der Liste befinden sich die Sachsen – neben ihnen nehmen auch Thüringer, Saarländer und Bayern verhältnismäßig selten einen Ratenkredit auf.
Für sein Bundesländer-Ranking hat das Vergleichsportal CHECK24 alle im Jahr 2017 über dessen Kreditvergleich abgeschlossenen Ratenkredite nach Kreditbeträgen ausgewertet. Zusätzlich wurde die Zahl der Abschlüsse je Bundesland mit der Bevölkerungszahl ins Verhältnis gesetzt.
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