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Weidmann: Negativer Einlagezins könnte Kreditvergabe befeuern

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Bundesbank-Präsident Jens Weidmann befürwortet einen möglichen negativen Einlagenzins für Geldeinlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Der als wichtigster Gegner der lockeren Geldpolitik von EZB-Präsident Mario Draghi geltende Weidmann sagte der Süddeutschen Zeitung am Mittwoch, dass ein solcher Strafzins den Geldmarkt unter den einzelnen Euro-Banken beleben könnte. Dies könnte zusätzlich die Kreditvergabe in der Eurozone anschieben.
Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt

Ein EZB-Strafzins für Geldeinlagen könnte laut Weidmann die Kreditvergabe in der Euro-Zone ankurbeln.

Die Zinspolitik der Währungsunion sei das wichtigste geldpolitische Instrument der EZB, sagte Weidmann. Sollte die Notenbank handeln müssen, sei es die erste denkbare Maßnahme, den Einlagenzins erneut zu senken. Ob die Notenbank jedoch überhaupt agieren werde, sei derzeit noch offen. EZB-Direktor Yves Mersch und Peter Praet, Chefvolkswirt der europäischen Notenbank, hatten gegenüber der Presse indes angedeutet, dass die EZB wahrscheinlich zeitnah Maßnahmen ergreifen werde.

Sollte die Zentralbank bei ihrer nächsten Ratssitzung am 5.Juni beschließen, den Einlagenzins für Euro-Banken auf minus 0,1 Prozent zu senken, müssten die Euro-Banken erstmals dafür zahlen, wenn sie überschüssiges Geld über Nacht bei einer Notenbank einlagern. Üblicherweise erhalten die Geldhäuser von der EZB dafür einen Sparzins - ähnlich wie private Sparer. Seit Beginn der Finanzkrise im Jahr 2008 senkte die EZB den Einlagenzins sukzessive von drei Prozent auf derzeit null Prozent.

Nach einer Einschätzung von Spiegel Online ist ein negativer Einlagenzins eines der letzten Mittel der Zentralbank, um die insbesondere in den südeuropäischen Krisenstaaten weiterhin rückläufige Kreditvergabe anzukurbeln. Aktuellen EZB-Zahlen zufolge wurden in Spanien im vergangenen Jahr insgesamt elf Prozent weniger Kredite an Privatpersonen und Unternehmen vergeben als noch 2012. Bei slowenischen Banken sank der Wert sogar um 17 Prozent.