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Auf mehr als fünf Billionen Euro summierten sich die Darlehen aller Verbraucher der Eurozone zum Ende letzten Monats. Höher noch sind die Ersparnisse, die sie bei der Bank deponieren – trotz der niedrigen Zinsen.
Über fünf Billionen Euro haben sich Verbraucher der Eurozone für Konsum und Hausbau von der Bank geliehen.
Weniger Kredite, mehr Baufinanzierungen
Verbraucher im Euroraum hatten zum Ende letzten Monats weniger Konsumentenkredite offen als noch im April. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich das Volumen aller Verbraucherdarlehen um drei Milliarden Euro auf 601 Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilt. Gegenüber Mai 2015 stieg die Summe aller Konsumentenkredite zwar durchaus – mit 4,4 Prozent fiel der Anstieg jedoch deutlich geringer aus als noch im April (5,3 Prozent).
Im Gegensatz zu den Verbraucherdarlehen erhöhte sich das Volumen an Baufinanzierungen, wenn auch nur geringfügig. Rund vier Billionen Euro haben sich private Haushalte im Euroraum gegenwärtig zur Finanzierung von Wohnraum bei der Bank geliehen. Das sind 2,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Im Vergleich mit dem April blieb der jährliche Zuwachs so konstant.
Konsumentenkredite, Baufinanzierungen und sonstige Darlehen zusammengenommen erreichte die private Verschuldung in der Eurozone zuletzt 5,3 Billionen Euro (5,6 Billionen Euro bei Ausschluss von Verkäufen und Verbriefungen). Mehr noch, als sie sich Geld leihen, legen die privaten Haushalte aber welches zurück – trotz der niedrigen Zinsen.
Fast sechs Billionen Euro liegen auf Tagesgeldkonto, Girokonto und Co.
Laut EZB haben sich die privaten Einlagen im Euroraum im Mai um 28 Milliarden Euro auf insgesamt 5,9 Billionen Euro erhöht. Mit einem Plus von 25 Milliarden Euro rührt der Anstieg vor allem von den täglich fälligen Einlagen her, zu denen etwa Guthaben auf Girokonten oder Tagesgeldeinlagen zählen. Sie erreichten zum Ende des letzten Monats einen Wert von 3,2 Billionen Euro. Leicht rückläufig waren dagegen Einlagen mit einer vereinbarten Laufzeit von bis zu zwei Jahren, darunter etwa Festgelder. Deren Gesamtwert belief sich auf 691 Milliarden Euro – das sind zwei Milliarden weniger als im April.
Gemischte Gefühle bei der Geldmengenentwicklung
Neben der Kreditvergabe und den Einlagen von Verbrauchern und Unternehmen stellt auch die Entwicklung der Geldmenge einen wichtigen Indikator dafür dar, ob die lockere Geldpolitik der EZB Früchte trägt. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf der weit gefassten Geldmenge M3. Sie umfasst neben dem umlaufenden Bargeld auch Spareinlagen, Schuldverschreibungen und Wertpapiergeschäfte. Deren Wachstum hat sich nach der Verlangsamung im April im Mai wieder beschleunigt – aus Sicht der EZB positives Zeichen. Zwischen Mai 2015 und Mai 2016 stieg sie laut Pressemitteilung um 4,9 Prozent. Zum Vergleich: Im April hatte das Plus bei nur 4,6 Prozent gelegen.
Im Gegensatz zur übergreifenden Entwicklung schwächte sich jedoch das Wachstum der Geldmenge M1 ab. Diese ist Teil von M3 und beschränkt sich auf den Bargeldumlauf und die täglich fälligen Einlagen. Mit gut einer Billion Euro war zuletzt zwar um 4,5 Prozent mehr Bargeld im Umlauf als im Mai letzten Jahres und auch die täglich fälligen Einlagen stiegen an – in beiden Fällen lagen die Werte jedoch unter denen des Vormonats. Mit 9,1 Prozent im Mai, nach 9,7 Prozent im April, ging der Zuwachs bei der Geldmenge M1 so spürbar zurück.