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Das Wichtigste zum effektiven Jahreszins

Verbraucher, die einen Kredit benötigen, stehen meist unter Zeitdruck: unabhängig davon ob sie das Darlehen wegen einer wichtigen Reparatur oder einer offenen Rechnung aufnehmen möchten – der effektive Jahreszins ermöglicht eine schnelle Übersicht verschiedener Angebote. Als Kreditnehmer muss man bei einem Darlehen nämlich nicht nur den Kreditbetrag an die Bank zurückzahlen. Zusätzlich kommen jeden Monat noch Zinsen hinzu, die die Kreditsumme erhöhen.

Was ist der effektive Jahreszins?

Hauptbestandteil des effektiven Jahreszinses ist der Nominalzins, auch Sollzins genannt. Dieser Zins bezeichnet die Kosten, die ausschließlich für den Kredit anfallen. Der Nominalzins ist immer niedriger als der effektive Jahreszins. Neben dem Nominalzinssatz wird der Effektivzins im Wesentlichen bestimmt durch das Disagio (Auszahlungskurs), die Tilgung und die Zinsfestschreibungszeit. Gebühren können ebenfalls enthalten sein, aber nur, wenn ein Kreditvermittler das Darlehen anbietet. Unterbreitet eine klassische Bank das Kreditangebot, darf sie keine Bearbeitungsgebühr erheben. Das hat der Bundesgerichtshof im Mai 2014 entschieden. Je nachdem, ob die Bank den Kreditnehmer zum Abschluss einer Restschuldversicherung verpflichtet oder nicht, muss auch diese Gebühr im Effektivzins miteingerechnet sein. Nicht berücksichtigt werden hingegen Schätzgebühren, Bereitstellungszinsen und Teilauszahlungszuschläge. Diese Zahlungen sind meist beim Erwerb einer Immobilie zu leisten.

CHECK24 Beispiel

Einfache Berechnungsformel für den effektiven Jahreszins

Der Effektivzins lässt sich mit der Uniform-Methode berechnen: 

Effektivzins (in %) = (Kreditkosten / Nettodarlehensbetrag) x [12 / (Laufzeit in Monaten +1)] x 100

Bei einem 10.000 Euro Beispielkredit mit einer Laufzeit von 64 Monaten und Kreditkosten in Höhe von 900 Euro ergibt sich folgende Rechnung:

(900 Euro / 10.000 Euro) x [12 / (64 + 1] x 100 = 1,66 %

Effektiver Jahreszins: Vor- & Nachteile

Vorteile

  • Gesamtkosten des Kredits auf einen Blick
  • Einfacher Vergleich unterschiedlicher Kreditangebote
  • Ermöglicht konkrete Kostenplanung

Nachteile

  • Freiwillige Restschuldversicherungen sind nicht enthalten
  • Weitere Nebenkosten bei Kreditabschluss sind möglich

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Zusammenhang von effektivem Jahreszins & bonitätsabhängigen Zinsen

Die meisten Kredite gibt es auf Basis bonitätsabhängiger Zinssätze. Das bedeutet, dass die Bonität, also die Kreditwürdigkeit des Schuldners, für die Höhe der Zinsangebote ausschlaggebend ist. Um die Bonität des potenziellen Kreditnehmers zu bestimmen, nutzt die Bank unter anderem Informationen der Schufa. In der sogenannten Schufa-Akte findet die Bank neben einigen persönlichen Daten Informationen über bereits bestehende Verbindlichkeiten und abweichendes Zahlverhalten in der Vergangenheit. Zudem spielen für die Bemessung der Bonität des Verbrauchers die Höhe des Einkommens und die Vermögenssituation des Verbrauchers eine wichtige Rolle. Je besser die Bank die Kreditwürdigkeit eines Kunden einschätzt, desto niedriger ist der effektive Jahreszins, den dieser monatlich bezahlen muss.

Einige Banken bieten ihren Kunden Kredite zu bonitätsunabhängigen Zinsen an. Das bedeutet, dass jeder Kunde, der ein Darlehen bei dieser Bank gewährt bekommt, den gleichen Zinssatz bezahlt. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, haben diese Banken sehr strikte Richtlinien bei der Vergabe ihrer Darlehen. Zudem sollten Verbraucher beim Vergleich verschiedener Angebote von Krediten auf versteckte Bearbeitungskosten oder andere Gebühren achten. Diese können die gesamte Kreditsumme deutlich in die Höhe treiben.

CHECK24 Wissen

Effektiver Zinssatz im Kreditvertrag & bei der Baufinanzierung

Banken müssen den effektiven Jahreszins verpflichtend in allen Kreditverträgen aufführen und auf Grundlage der Preisangabeverordnung (PangV) berechnen. Dabei ist der Jahreseffektivzins immer in Prozent anzugeben. Bei langfristigen Baufinanzierungen wird der Zinssatz nur für einen vertraglich geregelten Zeitraum festgelegt. Deshalb spricht man während dieser Zinsbindungsdauer auch vom anfänglichen Effektivzins. Dieser gilt nur für die Dauer der Zinsbindung. Anschließend muss der Kreditnehmer mit seiner Bank neu über die Zinshöhe verhandeln oder eine Anschlussfinanzierung bei einem anderen Kreditinstitut abschließen.

Häufige Fragen zum effektiven Jahreszins

Was ist der Unterschied zwischen Sollzins & effektivem Jahreszins?

Der Effektivzins umfasst im Vergleich zum Sollzins alle weiteren Gebühren und Kosten für die Kreditaufnahme. Banken müssen diese Gesamtkosten im effektiven Jahreszins ausweisen. Das ist gesetzlich in der Preisangabenverordnung (PAngV § 6 Verbraucherdarlehen) geregelt.

Welcher Zinssatz ist bei einem Kredit wichtig?

Wer verschiedene Kreditangebote vergleicht, sollte immer den effektiven Jahreszins betrachten. So lässt sich schnell und unkompliziert gegenüberstellen, welche Gesamtkosten den Kreditnehmer erwarten.

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Anna Molder ()
Online Redakteurin Finanzen
Als technische Redakteurin hat Anna zuletzt für die IT-Branche Inhalte zu komplexen Themen verständlich aufbereitet. Seit 2024 ist sie Teil der Finanzredaktion von CHECK24.

Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.

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