Durch eine Haushaltsrechnung verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre eigene finanzielle Situation. So ermitteln Sie frei verfügbares Einkommen aus der Differenz Ihrer regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben.
Bei der Kreditvergabe spielt die Haushaltsrechnung eine wichtige Rolle. Banken prüfen anhand Ihrer Kalkulation, ob Sie in der Lage sind, die monatliche Kreditrate zu bezahlen. Neben der Bonität ist das frei verfügbare Einkommen eine der Kriterien für einen positiven Kreditentscheid. Der Differenzbetrag bestimmt zudem die maximale Höhe Ihres Darlehens.
Die Haushaltsrechnung ist eine Auflistung aller regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben. Durch die Differenz der beiden Positionen ermitteln Sie Ihr frei verfügbares Einkommen. Zu den Einnahmen zählen alle Beträge, die Ihnen im Monat zur Verfügung stehen. Die Summe aller Einkünfte abzüglich Steuern und Sozialabgaben werden auch als Nettohaushaltseinkommen bezeichnet. Dazu zählen:
Zu den Ausgaben zählen Kosten, die jeden Monat anfallen. Anhand Ihrer Kontoauszüge können Sie sich einen Überblick über regelmäßigen Zahlungen verschaffen. Achten Sie dabei auch auf Beträge, die nur einmal im Jahr oder quartalsweise anfallen und rechnen Sie diese auf den Monat um. Zu den regelmäßigen Ausgaben zählen:
Haushaltsbudget mithilfe von Banking App erstellen
In einem klassischen Haushaltsbuch notieren Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben von Hand. In einer Banking App führen Sie die Haushaltsrechnung deutlich bequemer. Denn Ihre Einnahmen und Ausgaben (Kartenzahlungen, Lastschriften und Überweisungen) werden automatisch kategorisiert und übersichtlich dargestellt.
Prüfen Sie die Kontoauszüge der letzten sechs Monate, um keine wichtigen Geldbewegungen zu vergessen. Unregelmäßige Ausgaben, wie zum Beispiel die Kfz-Versicherung oder GEZ-Gebühren, müssen Sie in der Haushaltsrechnung ebenfalls angeben.
Geben Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben immer korrekt an, denn das Kreditinstitut überprüft die Angaben anhand Ihrer eingereichten Unterlagen und Kontoauszüge. Bei Unstimmigkeiten Ihrer Haushaltsrechnung riskieren Sie, dass der Kreditantrag abgelehnt wird.
Das Kindergeld wird bei der Haushaltsrechnung wird als Einkommen angesetzt. Viele Kreditnehmer vergessen diese Einnahme, vor allem wenn die Kinder nicht mehr im Haus leben. Solange Sie berechtigt sind und Kindergeld beziehen, sollten Sie dies auf der Einnahme-Seite angeben.
Geben Sie in Ihrer Haushaltsrechnung die Mietkosten genau in der Höhe an, wie dieser Betrag von Ihrem Konto abgebucht wird. Teilen Sie sich die Kosten mit einem Partner oder Mitbewohner, müssen Sie die Zahlungen durch einen Nachweis wie den Mietvertrag oder Kontoauszüge belegen.
Das Erstellen einer Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ist zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden, allerdings bringt diese auch einige Vorteile mit sich:
Sparpotenzial erkennen:
Da Sie sich bei einer Haushaltsrechnung intensiv mit der eigenen finanziellen Situation beschäftigen, lassen sich Ausgaben erkennen, die sich möglicherweise einsparen lassen. Kündigen Sie beispielsweise ungenutzte Abonnements oder verzichten Sie auf den Kaffee To-Go beim Bäcker jeden Morgen.
Höhere Annahmewahrscheinlichkeit:
Durch eine realistische Haushaltsrechnung können Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten besser einschätzen und erkennen bereits im Vorfeld, wie hoch die Kreditsumme maximal sein kann. Die Bank akzeptiert Ihren Kreditantrag mit hoher Wahrscheinlichkeit, wenn Sie die Annahmerichtlinien erfüllen und Ihren Wunschkredit ohne Schwierigkeiten zurückzahlen können.
Kreditinstitute nutzen bei der Haushaltsrechnung einen Pauschalbetrag, anstatt alle Ausgaben genau zu ermitteln. Dies vereinfacht den Prozess für die Bank. Die Höhe der Lebenshaltungspauschale unterscheidet sich je nach Bank zum Teil sehr stark. Die Berechnung der Pauschale ist von verschiedenen Aspekten abhängig:
Beispiel: Pauschalbeträge der Bank | |
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1-Personen-Haushalt | 850 € |
2-Personen-Haushalt | 1.100 € |
Bis 4-Personen-Haushalt | 250 € je weitere Person |
Ab 5-Personen-Haushalt | 350 € je weitere Person |
Zur Lebenshaltungskostenpauschale zählen Banken die Ausgaben für Lebensmittel, Bekleidung und Hygiene- und Drogerieartikel. Zudem rechnen sie durchschnittliche Kosten für Telefon, GEZ-Gebühren, Versicherungen, Freizeitausgaben und Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in die Pauschale mit ein.
Die Bank verwendet bei der Festlegung ihrer Pauschale in unserem Beispiel die Anzahl der Personen im Haushalt als Kriterium. So wird die Höhe entsprechend der im Haus lebenden Personen bestimmt. Für eine Familie mit zwei Kindern, also einen 4-Personen-Haushalt legt die Bank somit einen Pauschalbetrag von 1.600 Euro fest.
Haushaltsnettoeinkommen | |
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Nettoeinkommen Herr Maier | 2.800 € |
Nettoeinkommen Frau Maier | 1.300 € |
Kindergeld (Max & Frida) | Je 250 € |
Ertrag aus Kapitalanlage | 250 € |
Summe Einnahmen | 4.850 € |
Monatliche Ausgaben | |
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Pauschale für Lebenshaltungskosten | 1.600 € |
Miete & Nebenkosten | 1.300 € |
Rate für bestehende Kredite | 600 € |
Versicherungen | 300 € |
Summe Ausgaben | 3.800 € |
Das Haushaltsnettoeinkommen von Familie Maier beträgt insgesamt 4.850 Euro. Abzüglich der monatlichen Ausgaben in Höhe von 3.800 Euro, stehen der 4-köpfigen Familie theoretisch 1.050 Euro für die monatliche Rate zur Verfügung.
Bei einem Zinssatz von 6 Prozent und einer Laufzeit von 5 Jahren, könnte die Familie einen Kredit in Höhe von rund 50.000 Euro aufnehmen.
Falsche Angaben in der Haushaltsrechnung zu machen hat für Sie keine Vorteile, denn die Bank prüft die Richtigkeit Ihrer Angaben anhand der eingereichten Unterlagen und Kontoauszüge. Stellt die Bank fest, dass Sie die Einnahmen zu hoch oder die Ausgaben zu niedrig angesetzt haben, lehnt sie den Kreditantrag höchstwahrscheinlich ab.
Zudem kann Ihr persönlicher Kreditberater nur dann die günstigsten Darlehenskonditionen ermitteln, wenn Sie wahrheitsgemäße Angaben zu Ihren finanziellen Verhältnissen machen.
Ihre Haushaltsrechnung können Sie durch folgende Maßnahmen positiv beeinflussen:
Liegen Ihre tatsächlichen Lebenshaltungskosten unter dem Pauschalbetrag der Bank, lässt sich der Wert in den meisten Fällen nicht korrigieren. Kreditinstitute können in der Regel keinen abweichenden Betrag eintragen, da dieser voreingestellt ist und als Mindestanforderung gilt.
Sind Ihre monatlichen Ausgaben dagegen höher, geben Sie diese in der Selbstauskunft an. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Sie ein zweites Auto in Ihrem Haushalt vorhanden ist oder Sie Unterhaltszahlungen leisten müssen.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.
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