Wohin fahren Sie dieses Jahr in den Urlaub? Spanien, Italien, USA? Besonders für Familien beginnt in Deutschland mit den Sommerferien die Reisezeit. Während die Flüge bereits bezahlt sind, fallen vor Ort meist noch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie weitere Einkäufe an. Wer da eine passende Kreditkarte besitzt, spart Geld. Wir zeigen unseren fiktiven Familien Läufer und Hog in einer Beispielrechnung, wie sie sich bis zu 65 Euro pro Urlaub und bis zu 100 Euro pro Jahresurlaub sparen können. Dafür geben wir den Familien fünf Tipps plus zwei Zusatztipps auf den Weg, mit denen auch Sie schon beim nächsten Strandurlaub oder Städtetrip Geld sparen.
Unsere Familien:
Familie Läufer ist zu viert unterwegs. Bernhard, Sabina, Tim und Tobias wohnen in Berlin und sind in den Sommerferien zwei Wochen lang in den USA. Bernhard besitzt eine klassische Visa-Kreditkarte der Volksbank Berlin, bei der er auch sein Konto führt.
Familie Hog reist für zwei Wochen nach Spanien. Verena, Krzystof und Lorena wohnen in Nürnberg. Verena führt ihr Girokonto bei der Deutschen Bank und für Urlaube nutzt die Familie ihre Mastercard.
Grundannahmen:
Beide Familien geben in ihrem Urlaub insgesamt 1.500 Euro aus. Viermal zahlen sie mit der Kreditkarte (300 Euro, 200 Euro, zweimal je 150 Euro) und fünfmal heben sie Geld ab (zweimal je 200 Euro, 150 Euro, 100 Euro und 50 Euro).
Das zahlen unsere Familien:
Die Familien kommen aus ihren erlebnisreichen Urlauben zurück und stellen bei der Kreditkartenabrechnung fest: Sie mussten einiges an Gebühren zahlen. Bei Familie Läufer summieren sich die Gebühren auf 64,50 Euro für den gesamten Urlaub. Bei Familie Hog sind es 28,75 Euro. Einen Großteil dieser Kosten hätten sich die Familien mit unseren Tipps sparen können.
Kostenübersicht der beiden Kreditkarten |
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Gebühren der Mastercard Kreditkarte bei der Berliner Volksbank |
Gebühren der Visa Kreditkarte bei der Deutschen Bank |
Fremdwährung (am Fremdautomaten) abheben |
2 % vom Umsatz, mind. 7,50 Euro, zzgl. 1,80% vom Umsatz |
2,5 % vom Umsatz, mind. 5,75 Euro, zzgl. 1,75% vom Umsatz, mind. 1,50 Euro |
In Fremdwährung bezahlen |
1,80 % des Umsatzes |
1,75 % vom Umsatz, mind. 1,50 Euro |
Euro (am Fremdautomat) abheben |
2 % vom Umsatz, mind. 7,50 Euro |
2,5 % vom Umsatz, mind. 5,75 Euro |
In Euro bezahlen |
keine Gebühren |
keine Gebühren |
1) Zahlen Sie keine Gebühren fürs Abheben
Ein genauer Blick in die Kreditkartenabrechnung zeigt: Am meisten mussten die Familien fürs Geldabheben zahlen. Bei der Volksbank Berlin summieren sich die Ausgaben bei Familie Läufer fürs Abheben auf rund 50 Euro. Die Gebühr setzt sich üblicherweise aus dem Abhebebetrag und der Umrechnung der Fremdwährung zusammen. Bei der VR Bank zahlt Bernhard 2,0 Prozent des Abhebebetrags, mindestens jedoch 7,50 Euro pro Abhebung. Hinzu kommen weitere 1,8 Prozent des Abhebebetrags für die Umrechnung.
Familie Hog macht im Euroraum Urlaub und muss 28,75 Euro an Gebühren für Abhebungen zahlen. Jede Abhebung am Fremdautomaten kostet die Familie mit der Kreditkarte der Deutschen Bank 5,75 Euro. Das ist jedoch die Mindestabhebegebühr, sonst errechnet sich die Gebühr mit zwei Prozent des Abhebebetrages. Beide Familien könnten sich diese Gebühren sparen. Der Kreditkarten Vergleich von CHECK24 zeigt, welche Kreditkarten sich zum kostenlosen Abheben und Bezahlen eignen – ob innerhalb des Euroraums oder weltweit. Dafür kommen beispielsweise die Barclaycard Visa und die Santander 1plus Visa Card infrage.
Zusatztipp 1: Rechnen Sie die Abhebesumme nicht in Euro um
Wenn Sie der Geldautomat fragt, ob Sie die Abhebesumme automatisch in Euro umrechnen wollen, sollten Sie darauf verzichten. Heben Sie immer in der Landeswährung ab, da der Umrechnungskurs des Automatenbetreibers für Sie meist schlechter ist als der vom Kreditkartenanbieter oder Ihrer Bank. Vorsicht bei den individuellen Entgelten: Einige Geldautomatenbetreiber im Ausland verlangen ein individuelles Entgelt – sogenannte „Surcharges“. Diese Gebühr wird auch den Bankkunden nicht erstattet, die mit ihrer Karte weltweit kostenlos abheben können.
2) Zahlen Sie nur mit Karte
Die Kreditkartenabrechnung zeigt beiden Familien auch: Wenn sie mit der Karte zahlen, anstatt am Geldautomaten abzuheben und bar zu zahlen, entstehen deutlich weniger Gebühren. Für die vier Kartenzahlungen in Geschäften und Restaurants muss Bernhard Läufer jeweils 1,80 Prozent des Kartenumsatzes zahlen – und kommt somit auf zusätzliche Kosten von 14,40 Euro. Am Ende des Urlaubs stehen deshalb insgesamt Gebühren von 64,50 Euro auf der Rechnung. Für die Hogs fallen für die Kartenzahlung im Euroraum keine zusätzlichen Kosten an. Ihre Gebühren belaufen sich somit insgesamt auf 28,75 Euro, wie die untenstehende Tabelle verdeutlicht.
Generell gilt: Wer nicht gerne viel Bargeld bei sich hat, dem reicht möglicherweise auch eine Kreditkarte, mit der er in der Eurozone oder sogar weltweit kostenlos zahlen kann. Das ist beispielsweise mit der Hanseatic Bank Genialcard oder der Advanzia Gold möglich. Ein Vorteil: In den meisten Ländern werden die Kreditkartenanbieter Mastercard – wie die Karte von Advanzia – und Visa – wie die Karte der Hanseatic Bank – in Geschäften und Restaurants akzeptiert.
CHECK24 Hinweis: Je nach Reiseziel können Sie auch vor Ort mit Ihrem Smartphone zahlen. Speziell die bankenübergreifenden Bezahldienste Apple Pay und Google Pay funktionieren in zahlreichen Ländern. Welche Kreditkarte Sie bei welchem Bezahldienst digital hinterlegen können, sehen Sie im CHECK24 Kreditkarten Vergleich am kleinen Logo von Apple und Google direkt neben der Karte.
Die Ausgaben der Familien in der Übersicht |
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Kosten für Familie Läufer (VR Bank Berlin, Urlaub in den USA) |
Familie Hog (Deutsche Bank, Urlaub in Spanien) |
5 Abhebungen |
50,10 Euro (Summe Mindestabhebegebühr + Abhebebetrag x 1,80 %) |
28,75 Euro (Summe Mindestabhebegebühr) |
4 Kartenzahlungen |
14,40 Euro (Kartenumsatz x 1,80 %) |
0 Euro |
Gesamtkosten |
64,50 Euro |
28,75 Euro |
3) Sparen Sie sich die Jahresgebühr
Ob Hanseatic Bank Genialcard, Advanzia Gold, Santander 1plus Visa Card oder Barclaycard Visa: Bei keiner Kreditkarte müssen die Familien ein weiteres Girokonto eröffnen oder eine Jahresgebühr zahlen. Dadurch sparen sie zusätzlich Geld. Aktuell zahlt Familie Läufer für ihre Karte bei der Berliner Volksbank 30 Euro pro Jahr, die Hogs überweisen für die Karte der Deutschen Bank sogar 39 Euro jährlich.
Gebühren fürs Geldabheben, Bezahlen mit der Karte und die Jahresgebühr: Insgesamt sparen sich die Hogs, zumindest in diesem Jahr mit dem Spanien-Urlaub, 67,75 Euro. Zieht es die Familie außerhalb Europas, ließen sich bei gleicher Grundannahme sogar exakt 94 Euro sparen. Bei der Deutschen Bank fallen nämlich Gebühren fürs Umrechnen von Fremdwährungen von 1,75 Prozent an.
Familie Läufer hätte mit einer Kreditkarte ohne Jahresgebühr und ohne Gebühren fürs Geldabheben und Bezahlen sogar 94,50 Euro weniger im Jahr ihrer USA-Reise gezahlt. Damit hätte die vierköpfige Familie ein zusätzliches Abendessen genießen können. Macht die Familie in Europa Urlaub mit gleichen Ausgaben, spart sie sich bei nicht vorhandener Jahresgebühr und durch kostenloses Abheben sowie Bezahlen pro Jahr 67,50 Euro.
Zusatztipp 2: Behalten Sie bei kostenlosen Kreditkarten die Bedingungen im Blick
Manche Kreditkarten kosten erst im zweiten Jahr. Manchmal entfällt die Jahresgebühr, wenn die Besitzer einen Mindestumsatz mit der Karte erreichen. Also nur, wer seine Karte nutzt, profitiert davon.
4) Wählen Sie den richtigen Kreditkarten-Typ
Grundsätzlich kann zwischen vier verschiedenen Arten von Kreditkarten unterschieden werden. Jede funktioniert ein wenig anders, was die Familien für ihren Urlaub berücksichtigen sollten.
Prepaid Card: Die Prepaid Card funktioniert nur auf Guthabenbasis. Das heißt, vor dem Urlaub müssen die Hogs und die Läufers Geld auf die Karte laden. Wenn sie eine Prepaid Card beantragen, fragt die Bank nicht bei der Schufa an. Ein Nachteil der Karte ist, dass sie bei Mietwagenreservierungen von den Anbietern zum Teil nicht akzeptiert wird. Ein Grund: Bei einigen Prepaid Cards ist technisch nicht möglich, einen Betrag zu blockieren, wie es häufig für die Kaution bei Mietwagenbuchungen notwendig ist.
Debit Card: Eine Debit Card erhalten die Familien meist nur mit einem neuen Girokonto. Bei einer Debit Card gibt es in der Regel keinen Verfügungsrahmen, die Einkäufe und Abhebungen werden direkt vom Girokonto abgebucht. Eine Debit Card funktioniert damit ähnlich wie eine Girocard.
Charge Card: Bei einer Charge Card erhalten die Hogs und Läufers einen Kreditrahmen, den die Bank abhängig von der Kreditwürdigkeit der Familien festlegt. Die offene Summe wird zu einem festen Stichtag pro Monat vom angegebenen Referenzkonto abgebucht. Mit einer Charge Card zahlen in der Regel beide Familien Hotel- und Mietwagenbuchungen sowie Restaurantbesuche reibungslos. Probleme könnten nur auftreten, wenn die Familien den Kreditrahmen überzogen haben.
Credit Card: Bei der Credit Card erhalten beide Familien eine Art Mini-Kredit, den Sie in Raten zurückzahlen können. Alternativ bieten Banken auch an, den offenen Betrag komplett per Überweisung zu begleichen. Vergessen die Familien jedoch, die offene Summe vor Ablauf der Frist auszugleichen, fallen je nach Bank effektive Jahreszinsen von bis zu 20 Prozent an. Ähnliches gilt, wenn sie den Mini-Kredit nutzen und den Betrag nur in Teilraten zurückzahlen. Wie bei der Charge Card treten auch bei der Credit Card nur dann Probleme beim Bezahlen auf, wenn der Kreditrahmen bereits ausgeschöpft wurde.
5) Prüfen Sie genau, ob Sie Zusatzleistungen benötigen
Einige Kreditkarten bieten zusätzliche Rabatte oder Versicherungen. In der Regel kosten diese Karten eine Jahresgebühr. Dafür stehen unseren fiktiven Familien beispielsweise eine Versicherung für den Mietwagen zur Verfügung und sie müssten nicht eine dazu buchen. Weitere angebotene Versicherungen sind Auslandskranken-, Reiserücktritt-, oder auch eine Smartphone-Versicherung. Andere Kreditkarten bieten auch Bonusprogramme. Für jeden Einkauf erhalten die Familien in diesem Fall Punkte, die sie einlösen können. Ähnlich wie bei Payback gibt es kleine Geschenke oder Preisnachlässe auf bestimmte Produkte.
CHECK24 Hinweis: Sie sollten berechnen, ob sich eine Kreditkarte mit Zusatzleistungen für Sie lohnt. Nehmen Sie die Leistungen ausreichend in Anspruch? Welche weiteren Vorteile bietet Ihnen die Karte? Stellen Sie Nutzen und Kosten gegenüber und prüfen Sie, ob sich die Kreditkarte für Sie rentiert.