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Sicherer Umgang mit der Kreditkarte
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5 Tipps, wie Sie sich vor Kreditkartenbetrug schützen

München, 23.06.2016 | 06:36 | hdu

Immer wieder werden Fälle bekannt, bei denen Betrüger mit gestohlenen Kreditkartendaten oder gefälschten Karten einkaufen. Wie können Verbraucher sich vor dem Missbrauch Ihrer Zahlungskarte schützen? Die wichtigsten Tipps.

Geld abheben mit Kreditkarte
Ob zuhause oder auf Reisen: Achten Sie beim Geldabheben immer darauf, dass Ihnen niemand über die Schulter schaut.
Mehr als 8.500 Fälle von Kreditkartenbetrug erfasste die Polizei in Deutschland laut ihrer Kriminalstatistik im vergangenen Jahr. Dazu kommen über 1.000 Fälschungsdelikte von Zahlungskarten. Betrüger verschaffen sich die Kreditkartendaten etwa mithilfe von E-Mails oder manipulierten Geldautomaten. Mit unseren Tipps beugen Sie Kreditkartenbetrug vor.

1. Sensibel mit den eigenen Daten umgehen

Sowohl online als auch offline gilt: Gehen Sie umsichtig mit Ihren Zahlungsdaten um. Bewahren Sie Ihre vierstellige Geheimzahl niemals im Portemonnaie oder andernorts gemeinsam mit der Kreditkarte auf – in einem solchen Fall handeln Sie grob fahrlässig und müssen bei Kreditkartenbetrug für den Schaden haften.  

Ebenso sollten Sie auch im Internet vorsichtig sein: Überlegen Sie immer zweimal, ob Sie Ihre Zahlungsdaten einem Anbieter anvertrauen und hinterlegen Sie Ihre Daten, wenn möglich, nicht bei zu vielen Unternehmen. Erhalten Sie E-Mails, in denen Sie aufgefordert werden, Ihre Kreditkartendaten oder Ihren Online-Banking-Zugang einzugeben, sollten Sie dem niemals Folge leisten – mit solchen Phishing-Mails wollen Betrüger Ihre Daten abgreifen. Auch wenn die E-Mails zum Teil täuschend echt aussehen, gilt: Ihre Bank fragt Ihre persönlichen Daten nicht per E-Mail ab. Gleiches gilt für Anbieter wie Amazon, Paypal und Co. Erhalten Sie eine solche E-Mail mit der Bitte um Bestätigung Ihrer Zahlungsdaten, klicken Sie auf keinen Fall auf die Links. Surfen Sie im Zweifel die Internetseite des Anbieters oder der Bank direkt an und überprüfen Sie dort Ihre persönlichen Daten.

Geben Sie zudem Ihre vierstellige Kreditkarten-PIN auf keinen Fall im Internet ein – diese Nummer benötigen Sie nur, um am  Automaten Bargeld abzuheben und um im Handel zu bezahlen. Achten Sie hier darauf, dass niemand Ihnen über die Schulter schauen kann und halten Sie Ihre Hand über das Eingabefeld, wenn Sie Ihre Geheimzahl eintippen.

2. Beim Online-Shopping besonders aufpassen

Wer mit der Kreditkarte bei Online-Händlern einkauft, sollte besonders vorsichtig sein. Vergewissern Sie sich, dass es sich um einen seriösen Shop handelt, etwa indem Sie sich Kundenbewertungen und die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ansehen. Geprüfte Gütesiegel, wie „Trusted Shops“, sind ebenfalls ein Zeichen für einen seriösen Shop. Schauen Sie zudem, ob die Daten verschlüsselt übertragen werden. Das erkennen Sie daran, dass die Internetadresse mit https:// beginnt, nicht mit http://. Nutzen Sie für Kreditkartenzahlungen im Internet den Sicherheitsstandard 3D Secure. Sowohl Visa („Verified by Visa“) als auch MasterCard („MasterCard Secure Code“) bieten diese Lösung an. Haben Sie sich über Ihre Bank für den Sicherheitsstandard angemeldet, werden Sie während des Bezahlvorgangs auf eine Eingabeseite weitergeleitet. Um den Einkauf abzuschließen, müssen Sie dann zusätzlich zu Ihren Zahlungsdaten Ihr 3D Secure Passwort eingeben. 

Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Computer vor Angriffen geschützt ist. Installieren Sie einen Virenscanner sowie eine Firewall und aktualisieren Sie die Programme regelmäßig. Das gilt auch für Smartphones und Tablets – wird bei diesen Geräten aber oft vernachlässigt. Tätigen Sie Online-Einkäufe nur von gesicherten Computern aus, also nicht in Internet-Cafés oder über unverschlüsselte WLAN-Verbindungen. Gleiches gilt für Ihr Online-Banking. Nutzen Sie wenn möglich eine Banking-App, um von Mobilgeräten auf Ihr Konto zuzugreifen.

3. Kreditkarte nicht aus der Hand geben

Lassen Sie Ihre Kreditkarte nicht unbeaufsichtigt und geben Sie sie nicht aus der Hand. Das gilt etwa, wenn Sie im Restaurant bezahlen – Kartendaten und Sicherheitscode können schnell kopiert oder abgeschrieben werden. Kontrollieren Sie immer, ob Sie nach dem Bezahlen auch wirklich Ihre Karte zurückbekommen. Nehmen Sie Ihren Kreditkartenbeleg immer mit – auch auf diese Weise könnten Betrüger an Ihre Zahlungsdaten gelangen. Lassen Sie Ihre Kreditkarte zudem nicht unbeaufsichtigt, etwa in Büro, Hotelzimmer oder Auto, liegen.

Extra-Tipp: Das Kartenlimit der Kreditkarte begrenzt Sie bei Einkäufen, ist aber auch ein Schutz gegen Missbrauch. Wer seine Karte nur selten nutzt, kann seinen Kreditrahmen herabsetzen. Sollten Betrüger an die Daten gelangen, können Sie nur begrenzt Schaden anrichten.

4. Kreditkartenabrechnung genau überprüfen

Selbst wenn Ihnen die Kreditkarte nicht abhandengekommen ist oder Sie die Karte nicht aus der Hand gegeben haben, sollten Sie sich jede Kreditkartenabrechnung genau anschauen. Überprüfen Sie zeitnah, ob Sie alle Buchungen wirklich selbst getätigt haben und melden Sie Unregelmäßigkeiten sofort Ihrer Bank. Das gilt insbesondere, wenn Sie auf Reisen waren und etwa im Ausland mit Ihrer Kreditkarte bezahlt oder Geld abgehoben haben. Achten Sie dabei nicht nur auf hohe Beträge: Oftmals werden zunächst kleine Beträge abgebucht, um zu prüfen, ob Kreditinstitut und Karteninhaber etwas bemerken. Zudem versuchen Betrüger – um nicht aufzufallen – das Verhalten des Bankkunden nachzuahmen.

5. Im Verdachtsfall Karte sofort sperren lassen

Bei Betrugsverdacht oder Verlust sollten Sie Ihre Kreditkarte umgehend sperren lassen – so verhindern Sie, dass Betrüger noch mehr Schaden anrichten. Tun Sie das nicht, handeln Sie grob fahrlässig und können von der Bank für den Schaden haftbar gemacht werden (siehe Kasten). Der zentrale Sperr-Notruf 116 116 ist rund um die Uhr erreichbar und innerhalb Deutschlands gebührenfrei. Aus dem Ausland erreichen Sie den Dienst kostenpflichtig unter +49 116 116.

Wer haftet bei Kreditkartenbetrug?

Laut Gesetz muss der Kunde für Schäden von bis zu 150 Euro aufkommen. Viele Institute übernehmen diese Kosten, wenn Sie den Verlust der Kreditkarte oder den Betrugsversuch umgehend melden. Haften müssen Sie, wenn Sie in betrügerischer Absicht oder grob fahrlässig handeln, also etwa Ihre PIN gemeinsam mit der Zahlungskarte aufbewahren oder Ihre Geheimnummer an eine andere Person weitergeben. Nachdem Sie die Bank über den Schaden informiert beziehungsweise Ihre Kreditkarte gesperrt haben, haftet grundsätzlich die Bank.
Auf der Internetseite der Polizei können Sie sich einen Notfall-Infopass herunterladen. Notieren Sie sich die Nummern Ihrer Zahlungskarten und bewahren Sie den Pass immer getrennt von Ihrer Kreditkarte auf. Im Notfall haben Sie dann Ihre Kreditkartennummer für die Sperrung der Karte griffbereit. Schreiben Sie sich nur die Kartennummer auf und niemals Ihre Geheimzahl.

Tipp: Müssen Sie Ihre Kreditkarte sperren lassen, notieren Sie sich unbedingt Datum und Uhrzeit der Kartensperrung. Diese Angaben sind entscheidend dafür, ob Bank oder Kunde für den Schaden aufkommen muss (siehe Kasten).

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