Es gibt verschiedene Arten von Kreditkartenbetrug, die einen hohen finanziellen Schaden für Sie zur Folge haben können. Die häufigsten Betrugsmethoden sind Skimming, Phishing und Diebstahl.
Skimming ist eine Betrugsmethode, bei der Kriminelle heimlich Daten von Bankkarten auslesen, oft an Geldautomaten und Kassen. Durch spezielle Geräte, die unauffällig angebracht werden, kopieren sie die Kartendaten, während oft eine kleine Kamera oder eine manipulierte Tastatur die PIN aufzeichnet. So können Betrüger später Geld abheben oder die Kartedaten missbräuchlich verwenden.
Dank neuer Sicherheitsstandards funktioniert der Trick in vielen Teilen Europas nicht mehr, weil in modernen Geldautomaten und an Kassenterminals die Daten direkt über den Chip auf der Kreditkarte ausgelesen werden, der nicht so einfach kopiert werden kann.
Trotzdem sollte man immer aufmerksam sein: In einigen Ländern gibt es noch Geldautomaten, die den Magnetstreifen auslesen. Dort haben Betrüger zumindest die Chance, an Ihr Geld zu kommen.
Phishing ist eine weit verbreitete Methode, bei der Betrüger gefälschte E-Mails oder Websites benutzen, die serösen Unternehmen ähneln. Ziel ist es, Sie dazu zu bringen, sensible Informationen wie Zugangs- oder Zahlungsdaten preiszugeben.
Auch wenn die Nachrichten auf den ersten Blick vertrauenswürdig wirken, können Sie diese oftmals an unpersönlicher Ansprache oder Rechtschreibfehlern erkannt werden – achten Sie zudem auch auf die Formate von Dateien oder die Ziel-Adresse bei einer Verlinkung.
Auch mit einer verlorenen oder gestohlenen Kreditkarte können Kriminelle etwas anfangen. Besonders dann, wenn Händler die PIN nicht abfragen oder auf die Zwei-Faktor-Authentifizierung verzichten.
Fahrlässig ist es außerdem, wenn die PIN zusammen mit der Karte gestohlen wird oder verloren gegangen ist. PIN und Kreditkarte sollten auf gar keinen Fall zusammen aufbewahrt werden, um einen Diebstahl und damit verbundene Schäden zu vermeiden.
Ausgewählte Sicherheitsmerkmale einer Kreditkarte | |
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Kartenprüfnummer: Der Card Validation Code (CVC/CVV) ist ein Sicherheitscode auf Kreditkarten – die drei- oder vierstellige Prüfnummer ist auf Ihrer Karte aufgedruckt. | PIN: Mit Ihrer Geheimzahl können Sie an Automaten Bargeld abheben oder in Geschäften bezahlen. |
UV-Sicherheit: Viele Kreditkartenanbieter integrieren eine sogenannte UV-Sicherheit in ihre Karten – unter ultraviolettem Licht sind dann bestimmte Elemente erkennbar. | 3D-Secure-Verfahren: Inhaber von Kreditkarten bestätigen elektronische Zahlungen mit einem zweiten Faktor, wie einem Passwort, einer TAN oder biometrischen Merkmalen. |
Hologramm: Das Hologramm des Kreditkartenunternehmens ist bei den meisten Kreditkarten auf deren Rückseite zu finden. Das Sicherheitsmerkmal soll als Schutz vor Kartenduplikaten dienen. | Sicherheitschip: Der Sicherheitschip oder EMV-Chip ist in Europa verpflichtend, um den Schutz vor Kartenduplikaten und Fälschungen zu erhöhen, da darauf die Kartendaten verschlüsselt gespeichert sind. Der Chip sichert Ihre Karte sowohl beim Bezahlen an der Kasse als auch beim Abheben von Bargeld am Bankomaten. |
Kreditkartenanbieter setzen mittlerweile zusätzlich auf biometrische Lösungen wie eine Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung, um eine Zahlung per Kreditkarte freizugeben.
Der Schutz Ihrer Kreditkartendaten ist online wie offline essenziell. Beim Einkaufen im Internet sollten Sie stets darauf achten, wem Sie Ihre Zahlungsdaten anvertrauen.
Vertrauen Sie nur Shops, die:
Haben Sie Zweifel an der Seriosität einer Webseite, verzichten Sie lieber auf den Kauf – selbst bei vermeintlichen Schnäppchenangeboten.
Auch offline sollten Sie sorgfältig mit Ihrer Kreditkarte umgehen. Verwahren Sie sicherheitsrelevante Daten wie die PIN niemals gemeinsam mit der Karte und geben Sie Ihre PIN nie online ein. Nutzen Sie Ihre Geheimzahl ausschließlich zum Abheben von Bargeld oder Bezahlen in Geschäften.
Datendiebe versuchen Sie beispielsweise mittels einer gefälschten E-Mail auf eine betrügerische Webseite zu locken. Dort fordern diese Sie dazu auf, Ihre Kreditkartendaten anzugeben und greifen diese dann ab.
Die Betrüger geben in Ihren Mails dabei oft vor, dass eine Sicherheitsüberprüfung ansteht, knüpfen an aktuelle Ereignisse an oder täuschen ein vermeintliches Gewinnspiel mit einem attraktiven Preis vor.
Ein weiterer Dauerbrenner sind Mails, die vorgeben, Ihre Daten seien veraltet und Sie müssten diese sofort aktualisieren. Oft sind solche betrügerischen E-Mails und Webseiten daran zu erkennen, dass diese offensichtliche Rechtschreib- und Grammatikfehler enthalten.
Grundsätzlich sollten Sie nie auf E-Mails reagieren, die Sie dazu auffordern, Ihre Kreditkartendaten herauszurücken. Banken und Kreditkartenanbieter fragen niemals per E-Mail nach sensiblen Daten oder fordern Sie zum Klick auf externe Links auf.
Löschen Sie solche Nachrichten sofort oder verschieben Sie sie in den Spam-Ordner.
Setzen Sie ein Limit für Einkäufe mit Ihrer Kreditkarte. Sollten Betrüger an Ihre Karte gelangen, kann so nur ein begrenzter Schaden entstehen.
Eine Zahlung per Kreditkarte ist schnell und komfortabel. Dabei sollten Sie aber nicht leichtsinnig werden und keinesfalls Ihre Kreditkarte aus der Hand geben. Das gilt zum Beispiel bei der Bezahlung im Restaurant.
Aber auch im Büro, im Hotelzimmer oder im Auto sollten Sie Ihre Karte nie unbeaufsichtigt liegen lassen. Denn Ihre Kartendaten samt Prüfnummer lassen sich schnell abschreiben oder kopieren.
In manchen Online-Shops reichen diese Informationen leider noch immer aus, um in Ihrem Namen zu bezahlen, obwohl dies seit der Zwei-Faktor-Authentifizierung nicht mehr möglich sein sollte.
Um falsche Abbuchungen schnellstmöglich zu entdecken, sollten Sie stets Ihre Kreditkartenabrechnung prüfen. Dazu nehmen Sie einfach die monatliche Abrechnung oder sehen sich Ihre tagesaktuellen Umsätze im Online-Banking an.
Zusätzlich können Sie sich für jeden Umsatz auf Ihrer Kreditkarte eine Push-Nachricht auf Ihr Smartphone schicken lassen. Überprüfen Sie dabei, ob Sie wirklich alle Buchungen getätigt haben. An dieser Stelle sollten Sie nicht nur höhere Beträge im Auge haben.
Eine gängige Betrugsmasche ist es, dass Betrüger einen kleinen Betrag von Ihrem Konto abbuchen – in der Hoffnung, dass dies unbemerkt bleibt. Bemerken Sie unbekannte Abbuchungen, sollten Sie diese unverzüglich Ihrer Bank melden, Ihre Karte sperren lassen und eine Anzeige bei der Polizei aufgeben. Bei einem solchen Vorgehen erhalten Sie in aller Regel auch Ihr Geld zurück.
Per Gesetz müssen Sie für Schäden bis zu 50 Euro aufkommen. Melden Sie allerdings den Verlust der Kreditkarte unverzüglich, verzichten viele Anbieter auf diese Gebühr und übernehmen den vollen Betrag.
Handeln Sie aber grob fahrlässig oder gar selbst betrügerisch, müssen Sie in vollem Umfang selbst haften. Grob fahrlässig handeln Sie zum Beispiel, wenn Sie Ihre PIN auf die Kreditkarte schreiben. Nachdem Sie Ihre Karte gesperrt haben, haftet grundsätzlich die Bank.
Sobald Sie den Verdacht eines Betrugs haben, sollten Sie unverzüglich Ihr Konto sperren lassen. Am einfachsten geht das mit der kostenlosen Nummer 116 116 des Sperrnotrufs. Bei Anrufen aus dem Ausland müssen Sie dafür zusätzlich die Ländervorwahl (0049) wählen und die Kosten des ausländischen Netzbetreibers bezahlen.
Noch besser ist es, sich in diesem Fall direkt bei Ihrem Kreditkartenanbieter zu melden. Das geht entweder über die zugehörige App – oder aber über den telefonischen Sperrnotruf – bei Visa unter +49 800-811-8440 und bei Mastercard unter +49 800-071-3542.
Falls Sie Ihre Karte verloren haben, sollten Sie das zusätzlich auch der Polizei melden. Verlangen Sie dabei in beiden Fällen unbedingt eine Bestätigung der Anzeige. So können Sie bei Nachfragen immer beweisen, dass Sie Ihre Anzeigepflicht erfüllt haben.
Wenn Sie diese einfachen Tipps beherzigen und im täglichen Umgang mit Ihrer Kreditkarte anwenden, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass Sie am Ende auf dem Schaden sitzen bleiben, selbst wenn Sie trotz aller Vorsicht zum Opfer von Betrügern werden sollten.
Dennoch gilt es wachsam zu sein und immer die Umsätze Ihrer Karte im Auge zu behalten. Denn nur so können Sie sicher sein, dass niemand sich unerlaubt Zugang zu Ihrem Kreditkartenkonto verschafft hat.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.
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