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Dänemark schafft die Bargeldpflicht ab

München, 12.05.2015 | 14:50 | bme

Bargeld verschwindet nun auch in Dänemark mehr und mehr von der Bildfläche: Die Regierung in Kopenhagen will nun die sogenannte Bargeldpflicht abschaffen. Das berichtet die Online-Ausgabe der Handelszeitung. Tankstellen, Restaurants und kleinere Läden können ab sofort selbst entscheiden, ob sie Bargeld annehmen möchten oder nicht. Das dänische Parlament muss die neue Regelung noch abnicken, was allerdings als Formsache gilt.

Frau zahlt per Kreditkarte im Einzelhandel
Nur noch ein Viertel der Transaktionen zahlen die Dänen derzeit noch mit Bargeld.
Die neue Regelung gilt nicht für Supermärkte, Poststellen, Krankenhäuser, Pflegeheime und Apotheken, diese müssen weiterhin Bargeld akzeptieren. Die Annahme von Bargeld ist nach Ansicht der Regierung mit hohen Kosten verbunden, da Münzen und Scheine beispielsweise am Ende eines Arbeitstages gezählt und sortiert werden müssen. „Außerdem ist der Gebrauch von Bargeld aus Sicherheitsgründen sehr teuer“, sagte der Präsident der dänischen Handelskammer, Henrik Hytolft. Diese Kosten sollen durch die Abschaffung der Bargeldpflicht eingespart werden und die Wirtschaft ankurbeln.

Die Dänische Notenbank kündigte nun an, dass sie Ende 2016 den Druck von neuen Banknoten einstellen will. Als Grund nennt die Zentralbank die mangelnde Nachfrage. Bereits jetzt zahlen die Dänen nur noch ein Viertel ihrer Transaktionen mit Bargeld. Wie aus einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung hervorgeht, wurden im Jahr 1990 noch 80 Prozent aller Transkationen im Einzelhandel bar oder per Scheck durchgeführt. Am liebsten zahlen die Dänen mit ihrer Dankorts-Karte, diese ist vergleichbar mit der deutschen EC-Karte. Etwa 5,3 Millionen dieser Karten sind aktuell im Umlauf, bei insgesamt etwa 5,6 Millionen Einwohnern. Die Dankort kommt im Schnitt 210 Mal pro Jahr zum Einsatz.

Skandinavien gilt allgemein als Vorreiter der bargeldlosen Bezahlung. In Schweden wurden bereits Ende 2013 rund 70 Prozent aller Einkäufe des stationären Handels bargeldlos bezahlt. Zum Vergleich: In Deutschland waren es etwa 40 Prozent. Nur noch eine von vier Filialen der schwedischen Banken Swedbank, SEB und Nordea bietet heute noch die Möglichkeit, Bargeld zu beziehen oder einzuzahlen.

Bargeld fördere die Kriminalität, verursache hohe Transaktionskosten und sei unhygienisch, so die Argumente der Fürsprecher bargeldloser Transaktionen. Einer der prominentesten Vertreter dieser Überzeugung ist der ehemalige Abba-Sänger Björn Ulvaeus, der eigenen Angaben zufolge ein komplettes Jahr auf Bargeld verzichtete. Probleme habe er dabei nur gehabt, wenn er eine Münze für den Wagen im Supermarkt gebraucht hätte, kommentiert der schwedische Musiker sein Experiment.

 

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