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Schäden durch Missbrauch von Debit- und Kreditkarten wieder gestiegen

München, 11.07.2013 | 13:24 | fre

Betrügereien mit Debit- und Kreditkarten haben 2012 einen höheren finanziellen Schaden in den europäischen Ländern verursacht als in den Jahren zuvor. Das geht aus einer Analyse des Spezialisten für Betrugsbekämpfung FICO hervor, die die Entwicklung der Betrugsverluste in 19 europäischen Ländern zusammenfasst. Wie das Handelsblatt berichtet, sorgten die Betrugsfälle der Erhebung zufolge allein in Deutschland für Kosten in Höhe von 144 Millionen Euro - die Bundesrepublik liegt damit auf dem dritten Platz. Insgesamt kletterte der Verlust im Jahr 2012 um rund sieben Prozent im Vergleich zur Vorjahr.

Die Nutzung einer Kreditkarte ist heutzutage sehr sicher - dennoch entstehen noch immer hohe Schäden durch Kartenmissbrauch.
Die Nutzung einer Kreditkarte ist heutzutage sehr sicher. Dennoch entstehen noch immer Schäden durch Missbrauch.
Spitzenreiter im Ranking ist allerdings Frankreich. Mit 442 Millionen Euro Schaden durch Kartenbetrug stieg der finanzielle Verlust sogar um neun Prozent. Dicht darauf folgt das Vereinigte Königreich mit einem Schaden in Höhe von 410 Millionen Euro – 4,5 Prozent mehr als noch 2011. In Rumänien beliefen sich die Verluste durch Kartenbetrug auf 700.000 Euro, das Land bildet damit das Schlusslicht in der Analyse.

Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung wie Chip oder PIN hätten zwar die Betrugsquote zwischenzeitlich gesenkt, sagte Martin Warwick, Experte für Kartenbetrug bei FICO in Europa. Betrüger fänden jedoch immer neue Schwachstellen, an die sie ihre Strategie anpassen würden. Beim Vergleich der Länderzahlen müsse jedoch auch immer der nationale Kartenmarkt betrachtet werden. Wenn weniger Debit- und Kreditkarten im Umlauf seien, gebe es auch weniger Betrugsfälle.

Verglichen mit 2011 stiegen die finanziellen Schäden in den 19 untersuchten Ländern im vergangenen Jahr um rund sechs Prozent. Verantwortlich dafür sei zu 50 Prozent Frankreich, so Warwick. Insgesamt 30 Prozent des Zuwachses entfiel auf das Vereinigte Königreich und Russland. Ein Grund für die enorme Schadenshöhe in Frankreich ist die fehlende Echtzeitüberprüfung der Karten. Infolgedessen werden EC-Terminals im Einzelhandel oftmals nicht oder nicht rechtzeitig über Kartensperrungen informiert. Dadurch können Kartenbetrüger über einen gewissen Zeitraum hinweg Geld ausgeben, auch wenn der Besitzer diese bereits gesperrt hat.
 

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