Kreditkarte: EU-Kommission fordert Regulierung der Interbankengebühren

Kreditkarten könnten im neuen Jahr teurer werden

München, 13.12.2012 | 15:29 | fre

Die EU-Kommission will die Gebührensätze bei Kreditkartenzahlungen strenger regulieren. Einem Bericht der „Welt“ zufolge büßen Händler zum Teil mehr als drei Prozent ihrer Gewinne ein, wenn sie Kreditkarte akzeptieren. Eine gesetzliche Regelung könnte jedoch steigende Kosten für Verbraucher mit sich bringen.

Kreditkarten werden möglicherweise im neuen Jahr teurer. Eine stärkere Regulierung der Interbankengebühren könnte die Institute veranlassen, ihre Kosten an die Kunden weiterzugeben.

Durch eine staatliche Regulierung der Interbankengebühren könnten die Kosten für Kreditkarten bald steigen.

Für Verbraucher ist der Einsatz einer Kreditkarte in der Regel kostenlos. Dagegen kann der Händler die Interbankengebühren nicht beeinflussen. Diese werden sowohl von seinem Kartenpartner als auch von der Bank des Kunden bei jeder Kreditkartenzahlung erhoben. Die EU-Kommission sieht darin ein mögliches Preiskartell. Sogar eine vollständige Abschaffung der Händlergebühren wurde kürzlich im EU-Parlament gefordert. 2013 soll diesbezüglich eine finale Entscheidung getroffen werden.

Mastercard-Deutschland-Chef Christian Stolz warnte dagegen jüngst vor einer staatlichen Regulierung des Zahlungsverkehrs. Dies würde die Verbraucher massiv belasten. In diesem Zusammenhang führte er eine Studie von drei spanischen Universitäten ins Feld, die sich mit der Entwicklung von Kreditkartengebühren in Spanien beschäftigte. Demnach waren die Interbankengebühren infolge eines Gesetzerlasses von 2006 bis 2010 um fast 60 Prozent gesunken. Tatsächlich sank auch der Abschlag für Händler um 51 Prozent –allerdings holten sich die spanischen Banken ihre entgangenen Gewinne nun über die Kreditkartengebühren ihrer Kunden zurück. So kostete eine Kreditkarte in Spanien 2010 durchschnittlich 34 Euro im Jahr – 2005 lag der Durchschnittspreis noch bei 23 Euro.

Jürgen Bott, Finanzwissenschaftler und Mitautor der Studie, bezweifelt jedoch, dass die deutschen Banken ihre Mehrkosten in ähnlichem Umfang an die Verbraucher weitergeben würden. Dennoch gehen alle beteiligten Parteien davon aus, dass die Kosten für Kreditkarteninhaber steigen werden.

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