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"Selfie Pay": Mastercard setzt künftig auf Gesichtserkennung

München, 25.02.2016 | 15:35 | fra

Mit der Kreditkarte beim Onlineshopping bezahlen ist nicht Neues, dabei ein Foto von sich selbst zu schießen schon eher. Genau das aber soll bei Mastercard nun zum Normalfall werden. Der Kreditkartenanbieter will noch in diesem Jahr die Identifikation via Selfie einführen, genannt „Selfie Pay“.

Mastercard plant Gesichtserkennung
Mastercard plant die Einführung einer neuen Identifikationsmethode für Onlinezahlungen - die Gesichtserkennung namens "Selfie Pay".
Schon in diesem Sommer könnte die Authentifizierungsmethode, die Mastercard in diesen Tagen auf dem World Mobile Congress in Barcelona vorstellt, hierzulande eingeführt werden. Laut einem Onlinebericht der BBC ist die Einführung derzeit in 14 Ländern geplant, darunter auch in Deutschland.

2015 hatte Mastercard sein Verfahren bereits im Rahmen eines Pilotprogramms in den USA und den Niederlanden getestet – mit Erfolg. 92 Prozent der insgesamt 500 Tester hätten dem Selfie gegenüber einem Passwort den klaren Vorzug gegeben, resümiert die BBC.


123456: Nie wieder unsichere Passwörter

„Verbraucher hassen Passwörter“, rechtfertigt Ajay Bhalla, Sicherheitschef bei Mastercard, die geplante Einführung des neuen Verfahrens. Doch es geht um weit mehr als nur um die Vorlieben der Kreditkartennutzer: Gleichzeitig soll damit auch die Sicherheit bei Onlinezahlungen mit dem Smartphone verbessert werden. Ebendiese ist bei Passwörtern oftmals nicht gegeben, was in vielen Fällen sogar selbstverschuldet ist. Laut Bhalla laute das meistverwendete Kennwort noch immer „123456“ – ein sicheres Passwort sieht anders aus.
 

Tipp: So finden Verbraucher ein sicheres Passwort

Ein sicheres und dennoch leicht zu merkendes Kennwort lässt sich am besten durch die Formulierung eines Satzes erstellen. Die Anfangsbuchstaben der Wörter bilden dann das gewünschte Passwort. Im Idealfall sollte sich darunter noch eine Zahl befinden. Ein Beispiel: Der gemerkte Satz lautet „Meine Tochter Lina ist am 3. März geboren.“ Das Passwort wäre hier entsprechend „MTLia3Mg“.


Durch die Einführung des neuen Identifikationsverfahrens könnte dieses Problem schon bald der Vergangenheit angehören. Womöglich würden sich hierdurch auch mehr Verbraucher in Deutschland für das Bezahlen mit dem Smartphone begeistern lassen. Denn noch überwiegt hierzulande die Skepsis, wie eine kürzlich von PricewaterhouseCoopers (PwC) veröffentlichte Studie zum Mobile Payment belegt.

Bitte blinzeln: So funktioniert Selfie Pay

Grundlage der von Mastercard geplanten Gesichtserkennung ist ein Selfie, das der Kunde in einer entsprechenden App auf seinem Smartphone abspeichert. Bei Beauftragung einer Zahlung wird der Kunde zur Bestätigung um eine weitere Aufnahme gebeten, welche mit dem hinterlegten Bild abgeglichen wird. Um sicherzugehen, dass nicht ein Fremder einfach ein Foto des eigentlichen Nutzers vor die Kamera hält, um die Zahlung zu autorisieren, wird der Inhaber der Kreditkarte von der App zum Blinzeln aufgefordert. Erst bei erfolgreichem Matching beider Aufnahmen wird die Zahlung vonseiten Mastercards bestätigt.

Die Suche nach Schwachstellen: Bringt Selfie Pay die gewünschte Sicherheit?

Schnell stellt sich jedoch die Frage: Kann Selfie Pay auch Personen unterscheiden, die sich optisch stark ähneln, wie etwa Zwillinge oder auch die seit einiger Zeit im Netz häufig zu beobachtenden „Twin Strangers“ – Personen, die einander fremd sind, sich jedoch zum Verwechseln ähnlich sehen. Mitunter, so zeigen diese Beispiele, wird wohl doch nur eine Kombination verschiedener Identifizierungsmethoden für die erhoffte Sicherheit sorgen.

An der nächsten Technologie wird bereits gearbeitet

Eine davon könnte die Erkennung des Herzschlags sein, die Mastercard bereits austesten soll. Damit steht das Kreditkartenunternehmen jedoch gewiss nicht allein auf weiter Flur. Auch andere Finanzinstitute, darunter etwa die britische Halifax Bank, aber auch die Deutsche Bank hatten zur Verbesserung der Sicherheit beim Online Banking dahingehend bereits Bestrebungen gezeigt.
 

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