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Kreditkartenumsätze in der Türkei rückläufig

München, 03.03.2014 | 13:39 | bme

In der Türkei ist im Februar dieses Jahres deutlich weniger Geld mit Kreditkarten umgesetzt worden als noch im Vorjahr. Medienberichten vom Freitag zufolge sanken die Umsätze um insgesamt 2,7 Milliarden Türkische Lira, umgerechnet etwa 880 Millionen Euro. Die Bankenaufsichtsbehörde des Landes hatte zu Beginn des vergangenen Monats die Nutzung des Plastikgeldes limitiert, um die private Überschuldung der Bürger einzudämmen.

Türkei Flagge
Seit dem 1. Februar 2014 gingen die Umsätze mit Kreditkarten in der Türkei bereits um 880 Millionen Euro zurück.
Allein zwischen dem 14. und dem 21. Februar gingen die Zahlungen per Kreditkarte um 1,2 Milliarden Türkische Lira oder 1,3 Prozent auf 89,6 Milliarden Türkische Lira (etwa 30 Milliarden Euro) zurück. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren die Kartenzahlungen noch um 17,4 Prozent angestiegen. Insgesamt zahlen rund 50 Millionen Menschen in der Türkei regelmäßig mit ihrer Kreditkarte - rund zwei Drittel der Bevölkerung des Landes. In der Türkei entsprechen die Kreditkartenumsätze etwa 47 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, in Deutschland sind es lediglich knapp drei Prozent.

Vor allem Ratenzahlungen per Kreditkarte sind in der Türkei beliebt und befeuern die private Überschuldung. Kreditkarteneinkäufe konnten bislang über einen Zeitraum von bis zu vier Jahren abbezahlt werden, diese Dauer soll künftig begrenzt werden. Häufig wurden auch alltägliche Einkäufe wie etwa Nahrungsmittel oder Treibstoff auf Pump bezahlt. Dem hat die Behörde nun einen Riegel vorgeschoben: Treibstoff, Nahrungsmittel, Mobiltelefone und Goldschmuck dürfen gänzlich nicht mehr per Kreditkarte finanziert werden. Die Ratenzahlung für Einkäufe von Haushaltsgeräten und Möbeln wurde zudem auf neun Monate beschränkt und der Einkaufsrahmen der Kreditkarten je nach Einkommen generell stärker eingeschränkt.

Im Dezember des vergangenen Jahres lag die private Verschuldung des Landes bei etwa 30 Milliarden Euro - das entspricht etwa 22 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hatte seine Bürger im Jahr 2013 mehrfach vor der Schuldenspirale gewarnt und zum Boykott von Kreditkarten aufgerufen. Die überzogenen Zinsen würden die Menschen in die Armut treiben, so der Regierungschef. Zinssätze von bis zu 27 Prozent sind bei Kreditkarten in der Türkei keine Seltenheit.


 

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