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Visa will Interbankenentgelte auf 0,3 Prozent senken

München, 19.02.2014 | 14:36 | bme

Im Streit um die umstrittenen Interbankenentgelte hat sich der Kreditkartenkonzern Visa einen großen Schritt auf die EU-Kommission zubewegt: Das Unternehmen will demnach die Gebühren auf 0,3 Prozent des Umsatzes begrenzen - wie vor ihm bereits Hauptkonkurrent Mastercard. Wie die Onlineausgabe des Handelsblatts am vergangenen Freitag unter Berufung auf einen Insider berichtete, ist Brüssel offenbar geneigt, das Angebot zu akzeptieren. Für Deutsche gilt diese Begrenzung dem Bericht zufolge allerdings nur für Zahlungen in zehn EU-Ländern, darunter Italien und die Niederlande.

Hand mit Kreditkarte
Durch die Deckelung der Interbankenentgelte auf 0,3 Prozent soll die Zahlung per Karte künftig günstiger werden.
Bereits im April des vergangenen Jahres hatte Visa auf Druck der EU-Kommission hin angeboten, die Gebühren auf 0,3 Prozent zu senken. Die Kommission plante damals, nach einem sogenannten Markttest die Zusage von Visa rechtlich verbindlich zu machen - dem Bericht zufolge steht dies nun kurz bevor. Brüssel hat die von Visa und Mastercard erhobenen Interbankengebühren bereits seit 2008 im Auge und arbeitet daran, diese zu begrenzen. Durch einen entsprechenden Deckel sollen laut EU-Kommission der Wettbewerb gestärkt und die Kartenzahlung für Verbraucher und Einzelhändler günstiger werden. Das Inkrafttreten der gesetzlichen Änderungen wird frühestens Ende 2016 erwartet, die freiwillige Deckelung der Interbankenentgelte von Visa könnte jedoch schon vorher greifen.

Die im Juli 2013 von der EU-Kommission vorgeschlagene gesetzliche Obergrenze ist jedoch nicht unumstritten. Erst kürzlich kritisierte der Finanzexperte Jürgen Bott die geplante Verordnung gegenüber CHECK24. Die Regelung sei nicht die geeignete Maßnahme, um die Zahlung per Karte künftig günstiger zu gestalten. Zudem fehle es an belastbaren Daten, um die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Preisobergrenzen zu rechtfertigen, sagte der Professor für Finanzdienstleistungen.

Auch Wolfang Steiger, Generalsekretär des Wirtschaftsrates der CDU, bezeichnete die geplante Deckelung in einer Mitteilung vom Mittwoch als einseitige Benachteiligung von Vier-Parteien-Systemen. Sie widerspreche dem Grundsatz der Technologieoffenheit und Wettbewerbsfähigkeit, der die Basis für Innovationen in Europa bilde. Die Sichtweise der EU-Kommission wird jedoch vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) gestärkt: Dem Visa-Konkurrenten Mastercard droht vor dem EuGH voraussichtlich eine Niederlage gegen die EU-Kommission. Die Klage von Mastercard auf Nichtigerklärung der Wettbewerbswidrigkeit von Interbankenentgelten wird demnach aller Voraussicht nach zurückgewiesen.  

 

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