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Bargeld auf dem Rückzug
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Zahlen mit Karte in Deutschland immer beliebter

München, 31.07.2017 | 14:39 | skl

Bargeld ist das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen. Laut einer Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme beginnt diese Vorherrschaft zu bröckeln. In den USA arbeitet Kreditkartenanbieter Visa derweil an der Abschaffung des Bargelds. 

Paar zahlt im Laden mit Girocard
Laut einer Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme zahlen hierzulande immer mehr Verbraucher mit Girocard.
92 Prozent der Deutschen besitzen eine Girocard. Diese verwenden sie immer häufiger zum Bezahlen. Glaubt man einer Studie des Allensbacher Instituts für Demoskopie, ist es mit der Bargeldliebe der Deutschen nicht mehr weit her. Laut Studie ziehen rund ein Drittel (32 Prozent) rund ein Drittel der 1.437 befragten Personen eine Kartenzahlung einer Barzahlung vor. Im Vorjahr waren es erst 29 Prozent. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Initiative Deutsche Zahlungssysteme, einem Netzwerk aus Unternehmen und Institutionen für bargeldlose Bezahlverfahren. Ziel der Initiative ist, die Aktivitäten seiner Mitglieder zu fördern und zu einer Verbreiterung bargeldloser Bezahlverfahren in Deutschland beizutragen.

Verschiedene Generationen, unterschiedliche Zahlungsgewohnheiten

Erstmals gaben mehr Befragte in einer Studie zum bargeldlosen Bezahlen an, dass sie lieber mit Karte als bar bezahlen. 51 Prozent der 30- bis 44-Jährigen bevorzugt eine Karte an der Ladenkasse. Im letzten Jahr waren es erst 44 Prozent. Dagegen scheinen jüngere Verbraucher den Vorzügen des Bargelds den Vorrang zu geben. Bei den 16- bis 29-Jährigen gaben nur 38 Prozent an, dass bei ihnen die Karte bevorzugtes Zahlungsmittel ist. Weniger überraschend ist, dass insbesondere ältere Verbraucher den Wert des Bargelds zu schätzen wissen. Ganze 81 Prozent dieser Altersgruppe zahlen lieber bar.

Die Forscher befragten die Studienteilnehmer auch, ob sie sich ein Leben ganz ohne Bargeld vorstellen können. Vor allem jüngeren Menschen scheinen nicht auf Bargeld angewiesen zu sein. 60 Prozent der 16-bis 29-Jährigen fällt es leicht, ohne Bargeld zu leben. Bei den 30- bis 44-Jährigen sind es mit 58 Prozent fast genauso viele. Im Gegensatz dazu ist ein Verzicht auf Bargeld für 71 Prozent der über 60-Jährigen eher schwierig.

Auch die Möglichkeit, Einkäufe kontaktlos zu bezahlen, wird von den deutschen Verbrauchern zunehmend genutzt. Mit 48 Prozent haben rund die Hälfte der Girocard-Inhaber schon einmal kontaktlos bezahlt, oder es zumindest in Betracht gezogen. Auch hier ist der Anteil unter den jüngeren Konsumenten erheblich höher: Sieben von zehn der 16 bis 29-Jährigen trafen diese Aussage.

Kreditkartenanbieter will Bargeld aus dem Geschäft drängen

Die Studie der Initiative Deutsche Zahlungssysteme gibt der aktuellen Debatte um die Abschaffung des Bargelds neues Futter, indem sie auf eine gestiegene Akzeptanz von bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten hierzulande aufmerksam machen will. Der Kreditkartenanbieter Visa hingegen belässt es nicht mehr bei Studien und geht in den USA aktiv gegen die Verwendung von Bargeld vor. Dort möchte das Unternehmen kleine Bars, Restaurants und Cafés dafür belohnen, Bargeld abzulehnen. Die Belohnung von 50 Gastronomie-Betrieben für ein bargeldloses Geschäft lässt sich der Kreditkartenanbieter insgesamt 500.000 Dollar kosten. Mit dieser sogenannten „Cashless Challenge“ möchte Visa zeigen, dass die Betriebe ohne Bargeld mehr Einnahmen haben, weniger Arbeitsstunden investieren müssen und ihre Kunden zufriedener sind.  

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