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In diesem Ratgeber erfahren Sie, was gängige Motorrad-Fachbegriffe und Bezeichnungen bedeuten – kurz und verständlich erklärt.
Apex
Der Apex ist der Scheitelpunkt einer Kurve, an dem das Motorrad am nächsten zum Innenrand ist. Hier ist die Kurve am engsten. Ein Motorradfahrer, der den Apex korrekt trifft, kann sein Motorrad mit maximaler Geschwindigkeit und Kontrolle durch die Kurve fahren.
Aufstellmoment beim Motorrad
Das Aufstellmoment beim Motorrad ist die Tendenz des Motorrades, sich beim Bremsen in Schräglage aufzurichten und damit in der Kurve auszubrechen. Es entsteht durch die Verlagerung der Reifenaufstandsfläche zur Kurveninnenseite und dem Zusammenspiel von Fliehkraft, Bremskraft und Hebelwirkung.
Cowl
Als Cowl wird ein Verkleidungsteil am Motorrad bezeichnet. Im vorderen Bereich eines Motorrades ist es meist aerodynamisch gestaltet. Zudem soll es den Fahrer vor Wind und Schmutz schützen.
An den Seiten angebrachte Cowls dienen ebenfalls der Aerodynamik. Sie können zudem Stauraum bieten und dem Motorrad ein aggressives beziehungsweise sportliches Aussehen verleihen.
Cowls am Heck eines Motorrades dienen einerseits der Optik, da sie den hinteren Teil der Maschine formschön verkleiden. Sie können aber auch gleichzeitig dazu dienen, den Soziusplatz oder das Gepäck zu schützen.
dB-Eater oder dB-Killer
Ein dB-Killer oder dB-Eater reduziert die Lautstärke eines Motorrades. Das Bauteil wird in den Auspuff eingebaut. Oft ist ein dB-Killer bereits ab Werk verbaut, um die gesetzlich zulässige Dezibelzahl im Stand und vor allem während der Fahrt nicht zu überschreiten. dB-Eater können aber auch nachgerüstet werden.
Drag Bar
Ein Drag Bar, auch Ape Hanger oder Monkey Bar genannt, ist ein Lenkertyp für Motorräder, der sich durch seine gerade, breite und meist auch hohe Form auszeichnet. Drag Bars werden oft an Choppern, Bobbern und Custom-Motorrädern verwendet.
Auf einem Motorrad mit Drag Bar sitzt der Fahrer sehr aufrecht. Ist die Drag Bar jedoch besonders hoch, kann dies durch die Sitzhaltung gerade bei längeren Fahrten zu Rückenschmerzen und Armproblemen führen.
Dual Exhaust
Als Dual Exhaust wird ein Auspuffsystem am Motorrad mit zwei Auspuffrohren bezeichnet. Synonyme sind unter anderem Twin Exhaust, Double Exhaust und Twin Pipes.
Federbein (e)
Die Federbeine sind beim Motorrad die hinteren Stoßdämpfer. Sie nehmen das Hinterrad auf. Besitzt ein Motorrad ein Monoshock, dann bedeutet dies, das es lediglich ein Federbein hat. Dies wird unter anderem aus Gewichtsgründen gemacht.
Fußraste (n)
Auf den Fußrasten stellen Fahrer und Sozia/Sozius während der Fahrt ihre Füße ab. Die Fußrasten werden auch Pegs genannt.
Integralhelm
Ein Integralhelm umschließt den ganzen Kopf des Motorradfahrers. Er bietet daher den besten Schutz.
Das integrierte Visier schützt zudem vor Wind, Insekten und Steinschlägen. Durch die geschlossene Helmschale werden Geräusche wie Wind und Motorlärm gedämpft. Integralhelme sind aerodynamisch optimiert und bieten daher weniger Luftwiderstand.
Allerdings sind sie vergleichsweise schwer und man hat eine etwas eingeschränkte Sicht.
Jethelm
Ein Jethelm schützt den oberen Teil des Kopfes (Stirn, Schläfen, Hinterkopf), nicht jedoch Kinn, Wangen und Nacken.
Jethelme haben eine klassische Optik, geringes Gewicht, gute Belüftung und bieten ein freies Blickfeld.
Allerdings bieten sie weniger Schutz als ein Integralhelm. Wind- und Motorgeräusche sind deutlich lauter. Je nach Modell hat ein Jethelm auch kein oder nur ein unzulängliches Visier, bietet also nur wenig Schutz vor Wind, Insekten und Steinschlägen ins Gesicht.
Ein Jethelm ist nicht für hohe Geschwindigkeiten geeignet, da der Kopf des Fahrers durch den Fahrtwind stark belastet wird.
Kardanantrieb
Ist ein Motorrad mit einem Kardanantrieb (auch Shaft Drive genannt) ausgestattet, sorgt eine Kardanwelle für die Kraftübertragung vom Getriebe zum Hinterrad. Diese Antriebsart wird bei Krafträdern alternativ anstelle einer Kette oder eines Riemens verwendet.
Kettenantrieb
Viele Motorräder werden – wie beim Fahrrad – über eine Kette angetrieben. Die Kette verbindet Kurbelwelle und Hinterrad und sorgt dafür, dass die Motorkraft in Beschleunigung übertragen wird.
Killswitch
Der Killswitch unterbricht die Zündung. Wird der Killswitch betätigt beziehungsweise ausgelöst, geht der Motor aus.
Bei alten Motorrädern und vor allem Rollern ohne Zündschloss und Zündschlüssel ist der Killswitch die reguläre Methode, um den Motor abzustellen.
Bei modernen Motorrädern ist der Killswitch hingegen eine Vorsichtsmaßnahme, sollte es zu einem Verkehrsunfall kommen. Der Killswitch wird mit einer flexiblen Leine an der Motorradkleidung verbunden. Wird der Fahrer bei einem Unfall abgeworfen, löst der Killswitch aus. So kann verhindert werden, dass das Motorrad unkontrolliert weiter fährt oder das weiter drehende Hinterrad den Fahrer verletzt.
Leverquards
Leverquards wurden ursprünglich in der Moto GP eingesetzt, um den Bremshebel zu schützen. Dieser Schutz hat sich inzwischen auch bei anderen Motorradtypen für den öffentlichen Straßenverkehr durchgesetzt, um sowohl Brems- als auch Kupplungshebel vor Beschädigungen zu schützen.
Nasskupplung
Bei einer Nasskupplung schwimmen die Kupplungsscheiben des Motorrades in einem Ölbad. Das Öl sorgt für Kühlung und somit für eine verbesserte Leistung.
Quickshifter
Ein Quick Shifter ermöglicht das Schalten der Gänge, ohne Kupplung und Gasgriff zu betätigen. Wann der richtige Zeitpunkt zum Schalten gekommen ist, erkennen Sensoren. Durch eine sehr kurze Unterbrechung der Zündung oder der Kraftstoffzufuhr wird ein reibungsloses Schalten ermöglicht.
Riemenantrieb
Beim Motorrad gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Motorkraft auf das Hinterrad übertragen wird. Beim Riemenantrieb verbindet ein Zahnriemen aus Gummi- oder Carbonriemen die Kurbelwelle mit dem Hinterrad des Motorrades.
Schlupf
Beim Motorrad bezeichnet der Schlupf die Differenz zwischen der Drehzahl des Motors und der Drehzahl des Hinterrades.
Ein Schlupf führt zu einem Leistungsverlust, Kupplung, Riemen oder Kette können erhitzen und schneller verschleißen. Bei starkem Schlupf kann das Motorrad unberechenbar und unkontrollierbar werden. Es kann kippen oder schleudern.
Durch sanftes Anfahren und Beschleunigen vermeiden Sie einen Schlupf. Bei nassen und/oder rutschigen Straßen sollten Sie besonders vorsichtig fahren und abruptes Bremsen und Beschleunigen vermeiden, um keinen Schlupf zu provozieren.
Schwinge
Die Schwinge ist ein massives Teil der Motorrad-Konstruktion. Sie verbindet das Hinterrad mit dem Rahmen.
Sissybar
Eine Sissybar ist eine Rückenlehne für den Mitfahrer. Sie befindet sich am Ende der Sitzbank. Sissybars werden oft bei Choppern verbaut.
Sozia/Sozius
Als Sozia (weiblich) beziehungsweise Sozius (männlich) werden Beifahrer oder Mitfahrer auf einem Motorrad bezeichnet.
Stummellenker
Ein Stummellenker besteht aus zwei relativ geraden, kurzen Rohren, die direkt an der Gabelbrücke befestigt werden.
Durch einen Stummellenker sitzt der Fahrer sehr tief und nach vorne gebeugt auf dem Motorrad. Das senkt den Luftwiderstand und sorgt für eine bessere Gewichtsverteilung und Kontrolle in Kurven. Stummellenker sind daher besonders auf sportlichen motorrädern und Café Racern beliebt.
Triple
Als Triple wird ein Motorrad mit einem Dreizylinder-Motor bezeichnet.
Trockenkupplung
Bei einer Trockenkupplung sind Motor und Getriebe voneinander getrennt. Die Kupplungsscheibe befindet sich außerhalb des Motorölbades im „Trockenen”.
Wird der Kupplungshebel gezogen, wird Druck auf eine Druckplatte gegeben. Dadurch wird die Kupplungsscheibe von der Schwungscheibe getrennt. Die Kupplung ist ausgekuppelt, die Kraftübertragung vom Motor zum Getriebe unterbrochen.
Wird der Kupplungshebel losgelassen (einkuppeln), wird die Druckplatte freigegeben. Die Kupplungsscheibe wird wieder gegen die Schwungscheibe gedrückt und so die Kraftübertragung von Motor und Getriebe hergestellt.
Twin
Als Twin wird ein Motorradmotor mit zwei Zylindern bezeichnet. Ein Motorradmotor mit zwei Zylindern, die in einem V-förmigen Winkel zueinander angeordnet sind, nennt man V-Twin.
Wheelie
Bei einem Wheelie ist das Motorrad nur mit dem Hinterrad am Boden. Das Vorderrad ist in der Luft. Ein Wheelie wird erreicht, indem der Fahrer abrupt schnell beschleunigt.
Es erfordert einige Übung, einen Wheelie zu schaffen und möglichst lange „zu stehen” – also das Motorrad möglichst lange mit dem Vorderrad in der Luft zu halten. Wer zu viel Gas gibt, läuft Gefahr, dass das Motorrad zu stark nach hinten kippt und es so zu einem Unfall kommt.
Autor:
Sascha Rhode
Seit 2012 unser Experte für die Motorradversicherung.