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Ein Cafe Racer ist keine außer Kontrolle geratene Espresso-Siebträgermaschine aus Bella Italia, sondern eine Rennmaschine made in Britain. Die Intention für die Erschaffer der Cafe Racer war die gleiche wie die ihrer Scrambler-Kollegen, nur unter umgekehrten Vorzeichen.
Den Cafe Racern waren die in den 60er Jahren erhältlichen Serien-Straßenmotorräder einfach zu lahm. Man traf sich in den Cafes von Vororten der Großstädte, war jung, laut und rebellisch gegenüber dem Establishment.
Neben dem Rocker-Style sollten auch die Motorräder dieses Lebensgefühl widerspiegeln. Also wurden die Bikes von der Stange gehörig umgebaut. Erlaubt war, was schnell machte, laut war und auffiel. Dazu zählten:
Vorbilder für die Umbauten der Cafe Racer waren die damaligen Rennmaschinen von professionellen Rennserien wie der Tourist Trophy, die auf der Isle of Man ausgetragen wurde. Neben englischen Fabrikaten wie BSA, Norton und Triumpf wurden auch günstige japanische Serienmotorräder zu Cafe Racern umgebaut.
Einer der legendären Treffpunkte der Szene bildete das Ace Cafe in London. Die klassische Renndistanz führte von dort aus bis zum nächsten Kreisverkehr und zurück. Gute Fahrer brauchten für die Distanz nicht länger als eine Liedlänge in der Jukebox. Seit der Wiedereröffnung des Cafes im Jahr 2001 feiert die Szene dort am „Ace Day” alljährlich ein Revival der guten alten Zeit.
Heute noch nehmen große Hersteller wie BMW aber auch Customizer für ihre modernen Bikes immer wieder gerne Anleihen bei den Cafe Racern der 60er Jahre. Daneben werden auch heute noch moderne Motorräder zu Cafe Racern umgebaut. Allerdings werden dafür meist Tourenmotorräder verwendet, die über hubraumstarke Motoren verfügen und nicht mehr als 20 Jahre auf dem Buckel und somit moderne Bauteile an Bord haben.
Als Nachfolger der Cafe Racer gelten die Streetfighter.
Autor:
Sascha Rhode
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