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Ein Custombike wird nach den persönlichen Wünschen des Kunden hergestellt. Dabei wird entweder ein Serienmodell als Basis verwendet und erheblich umgebaut. Oder das Motorrad wird komplett von Grund auf neu aufgebaut.
Der Begriff Custombike kommt – wie so oft – aus dem Englischen. Er setzt sich aus den Worten custom (zu Deutsch maßgeschneidert) und der Abkürzung bike (zu Deutsch Motorrad) zusammen. Vor allem Chopper werden als Custombikes um- oder aufgebaut. Aber auch Streetfighter, Cafe Racer, Bobber und Ratbikes sind aufgrund der massiven Veränderungen meist als Custombikes zu klassifizieren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt die Geschichte der Custombikes ein. Die Besitzer schwerer Harley-Davidson-Motorräder bauten ihre Serienmotorräder massiv um. Neben der Gewichtsreduktion und stärkeren Motorleistung war von Beginn an auch der Wunsch nach Individualität eine maßgebliche Triebfeder des Customizing. Das zeigte sich unter anderem durch Veränderungen an der Karosserie und einer auffallenden Lackierung.
Heute haben sich zahllose Firmen im In- und Ausland auf die Herstellung von Custombikes spezialisiert. Teilweise wird baukastenweise aus zugelieferten Komponenten zusammengebaut. Viele Custombike-Schmieden verfügen aber über die Erfahrung und den Maschinenpark, um den Großteil der benötigten Motorradteile aus eigener Herstellung zu fertigen. Fast immer jedoch werden die Motoren zugekauft und lediglich thematisch angepasst beziehungsweise die Leistung wird gesteigert.
Ein Custombike wird heute oft am Computer entworfen, die Zubehörteile werden anhand der entsprechenden Daten aus dem CAD-Programm beispielsweise an der CNC-Fräse individuell hergestellt. Grundsätzlich wird heute verstärkt auf Leichtbau gesetzt. Viele Anbauteile am Custombike bestehen aus Aluminium, Schutzbleche und die Verkleidung statt aus Blech aus Glasfaser oder Kohlefaser.
Neben Privatpersonen geben auch viele Unternehmen Custombikes in Auftrag, die im Rahmen von Marketing-Maßnahmen eingesetzt werden. Häufig ist ein solches Custombike deshalb ein sogenanntes Themenbike, das sich künstlerisch an einem speziellen Thema orientiert.
Für ein Custombike beziehungsweise dessen Teile muss in der Regel eine eigene Betriebserlaubnis beantragt werden. Grundlage ist das Gutachten eines anerkannten Sachverständigen.
Während eine allgemeine Betriebserlaubnis einem Hersteller für alle Motorräder eines bestimmten Baumusters ausgestellt wird, gilt eine Einzelbetriebserlaubnis nur für ein bestimmtes Bike. Eine Einzelbetriebserlaubnis stellt die zuständige Kfz-Zulassungsstelle aus.
Autor:
Sascha Rhode
Seit 2012 unser Experte für die Motorradversicherung.