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Draußen ist’s noch kalt, doch der nächste Sommer kommt bestimmt. So machen Sie Ihr Motorrad fit für die erste Ausfahrt der neuen Saison.
Eine gründliche Wäsche hat noch keinem Motorrad geschadet. Nach der Winterzeit beseitigen Sie damit Staub, Dreck und Salz. Gleichzeitig können Sie die Maschine auf Mängel untersuchen. Treten Flüssigkeiten aus? Sind Hebel und Züge leichtgängig? Sind alle Schrauben noch fest angezogen? Wenn nicht: abdichten, schmieren, justieren, festziehen.
Überprüfen Sie die Seiten- und Laufflächen der Reifen auf Risse. War das Motorrad nicht aufgebockt, können die Reifen auch Standschäden haben – und unrund laufen. Das Reifenprofil muss noch mindestens 1,6 Millimeter betragen.
Kontrollieren Sie außerdem den Luftdruck und pumpen Sie die Pneus bei Bedarf auf den vorgeschriebenen Wert auf. Die Herstellerangaben stehen im Handbuch. Nach den ersten Kilometern des Jahres sollten Sie den Luftdruck noch einmal checken.
Schieben Sie das Motorrad einige Meter. Greifen und öffnen die Bremsen tadellos? Kontrollieren Sie die Bremsbelagsstärke sowie die Bremsleitungen auf poröse Stellen und Undichtigkeit. Ist die Bremsflüssigkeit im Behälter schwarz, hat sie Wasser gezogen – dann unbedingt austauschen.
Überprüfen Sie vor der ersten Ausfahrt die Motorradbeleuchtung von Blinker, Abblend-, Fern-, Stand-, Tacho- und Bremslicht sowie den Killschalter und die Hupe. Gibt es Ausfälle, kann es an defekten Birnen oder Relais ebenso liegen wie an korrodierten oder losen Verbindungen. Bei der Fehlersuche hilft das Ausschlussprinzip.
Ohne ausreichend „Saft” geht nix am Motorrad. Eine aufgeladene Batterie ist deshalb Pflicht. Hing das Energiebündel nicht ohnehin den Winter über an einem Aufladegerät, sollten Sie es jetzt laden. Schließen Sie das rote Kabel an den Pluspol, das schwarze Kabel an den Minuspol der Batterie an. Bei wartungsfreien Batterien (erkenntlich am Kürzel MF) war es das.
Bei anderen Typen sollten Sie den Batterieflüssigkeitsstand prüfen und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser auffüllen. Checken Sie auch alle elektrischen Leitungen und Verbindungen, die Zündkerzen (bei Bedarf reinigen) sowie Zündkerzenstecker.
Wenn Sie beim Einmotten keinen Ölwechsel gemacht haben, ist dieser jetzt fällig. Tauschen Sie dabei auch gleich den Ölfilter aus. Welches Öl für Ihr Motorrad geeignet ist und welche Menge Sie einfüllen müssen, steht im Handbuch. Wurde die Schwimmerkammer des Vergasers beim Einwintern mit Sprit gefüllt, muss diese jetzt geleert werden.
Ist der Vergaser vor dem Abstellen „leergefahren“ worden, öffnen Sie nun den Benzinhahn und lassen Sprit in den Vergaser fließen. Anschließend schließen Sie den Hahn wieder.
Unterziehen Sie Gabel und Federbeine einer Sichtprüfung. Ist alles dicht? Lenkkopf-, Rad- und Schwingenlager sollten leichtgängig und ohne Spiel sein.
Wessen Motorrad einen Kettenantrieb hat und wer diesen vor dem Einmotten gereinigt und geschmiert hat, ist fein raus. Ist die Pflege unterblieben, können Kettenglieder festgebacken sein. Das sorgt für einen unrunden Kettenlauf. Sollte sich dieser auch nach der Pflege mit Kettenfett nicht bessern, muss die Kette ausgetauscht werden.
Prüfen Sie die Kette auch auf Spannung. Lässt sie sich leicht vom Kettenrad abheben, sollte sie nachgespannt werden. Nehmen Sie zudem Kettenritzel und Kettenrad in Augenschein. Ist ein sogenanntes Haifischprofil zu sehen (die Zähne des Ritzels sind in der Belastungsrichtung verzogen), kann die Kette durchrutschen. In diesem Fall hilft nur ein Austausch der Ritzel.
Läuft Ihre Maschine mit Zahnriemen, kontrollieren Sie die Spannung und entfernen Sie vorhandenen Dreck. Vorsicht: Keine Schmiermittel verwenden!
Bei Kardanantrieb sollten die festgelegten Ölwechselintervalle eingehalten werden. Ansonsten ist diese Antriebsart wartungsarm.
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Autor:
Sascha Rhode
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