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Trike Motorradversicherung

Autor: Michael Langenwalter | aktualisiert am

Trike Motorradversicherung

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 19. Januar 2013 sind Trikes in Deutschland als Motorräder eingestuft.
  • Trikes mit mehr als 15 kW Leistung können Sie auch mit einem Autoführerschein fahren.
  • Ob für Fahrer und Beifahrer Helmpflicht besteht, hängt vom Aufbau eines Trikes ab.

Darf ich ein Trike mit Autoführerschein fahren?

Ja, Sie dürfen ein Trike mit einer Leistung von mehr als 15 kW auch mit einem Autoführerschein fahren.

Dabei kommt es aber auf den Tag an, an dem Sie Ihre Führerscheinprüfung abgelegt haben:

  • Autofahrer, die ihre Fahrerlaubnis vor dem 19. Januar 2013 erhalten haben, dürfen ein Trike auch mit Anhänger und in allen EU-Staaten fahren. Dies ist wird auf dem Kartenführerschein durch die Schlüsselzahlen 79.03 und 79.04 dokumentiert.
  • Autofahrer, die ihren Autoführerschein ab dem 19. Januar 2013 gemacht haben, müssen mindestens 21 Jahre alt sein und dürfen das Trike auch nur in Deutschland fahren (Schlüsselziffer 194)

Was ist mit Warndreieick und Verbandskasten?

Für ein Trike ist ein Warndreieck und ein Verbandskasten vorgeschrieben, wenn das jeweilige Modell eine Geschwindigkeit von 20 km/h oder mehr erreicht.

Welchen Motorrad-Führerschein brauche ich?

Haben Sie keinen Autoführerschein, dann dürfen Sie ein Trike mit dem passenden Motorrad Führerschein fahren.

In Deutschland wie in der gesamten EU gelten Trikes seit dem 19. Januar 2013 als Motorräder. Zuvor waren die Dreiräder der Klasse der Pkw zugeordnet.

Die benötigte Motorradführerscheinklasse hängt von der Motorleistung des Trike-Modelles ab.

  • Klasse A: Für Trikes über 15 kW Leistung
  • Klasse A1: Trikes mit maximal 15 kW Leistung
  • Klasse AM: Trikes mit maximal 45 km/h Höchstgeschwindigkeit und maximal 4 kW Leistung.

Mit Motorradführerschein kein Anhänger erlaubt

Wer ein Trike mit einem Motorradführerschein fährt, darf keinen Anhänger mitführen.

Gibt es beim Trike eine Helmpflicht?

Ob für ein Trike eine Helmpflicht besteht, hängt von der Geschwindigkeit sowie vom Aufbau ab.

Gesetzliche Grundlage

§ 21a StVO Abs. 2: „Wer Krafträder oder offene drei- oder mehrrädrige Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von über 20 km/h führt sowie auf oder in ihnen mitfährt, muss während der Fahrt einen geeigneten Schutzhelm tragen. Dies gilt nicht, wenn vorgeschriebene Sicherheitsgurte angelegt sind.”

Kraftrad-ähnlicher Aufbau

  • Sitzbank wie beim Kraftrad
  • Separate Fußraste für Fahrer und Beifahrer
  • Haltegriffe für Beifahrer
  • Helmpflicht (für offene Trikes)

Pkw-ähnlicher Aufbau

Pkw-ähnlich: Karosserie geschlossen Pkw-ähnlich: Offene Karosserie
Richtige Sitze Richtige Sitze
Sicherheitsgurte Pflicht Sicherheitsgurte Pflicht
Keine Helmpflicht Trittbretter oder Fußrasten für Fahrer und Beifahrer
  Keine Helmpflicht, wenn Gurt angelegt

Was ist ein Trike?

Ein Trike ist ein offenes, dreirädriges, motorisiertes Fahrzeug. Es gibt verschiedene Bauweisen.

Bei der bekanntesten Variante hat das Trike ein Vorderrad und zwei Hinterräder. Die Hinterachse ist starr und wird vom Motor angetrieben. Mit dem Vorderrad hingegen wird gelenkt. Typisch ist eine lange, stark nach vorne ausgerichtete Gabel, wie sie auch bei Choppern üblich ist.

Das erste Trike mit einer solchen Bauweise wurde 1980 in Deutschland als US-Import zugelassen. Bei einem Trike sitzt der Fahrer meist vorne. Die Sitze für weitere Passagiere sind dahinter angeordnet. Es gibt aber auch Bauformen, bei denen Fahrer und Beifahrer nebeneinander Platz nehmen.

Motorisierte Dreiräder haben eine lange Tradition. Ein mit Dampf angetriebenes Dreirad stellte Nicholas Cugnot unter der Bezeichnung Fardier 1769 der Öffentlichkeit vor. In der Folgezeit kamen auch elektrische Varianten in den Verkehr.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebten diese Trikes einen Boom. Sie boten sich als wendige Servicefahrzeuge für Handwerker sowie als Polizeifahrzeuge an. Unter anderem produzierte Harley-Davidson Dreiräder unter dem Namen ServiCars.

Motorradgespann und Kabinenroller

Auch Motorradgespanne zählen zu den Dreirädern, allerdings mit asymmetrischer Bauart. Ebenso gab und gibt es Motorroller mit drei Rädern. Der 2006 vorgestellte Roller MP3 von Piaggio beispielsweise verfügt jedoch über das umgekehrte Trike-Prinzip. Bei diesem Modell wird ein einzelnes Hinterrad angetrieben. Die beiden Vorderräder stehen eng zusammen. Eine Parallelogrammaufhängung sorgt dafür, dass sich die Vorderräder beim Lenkereinschlag neigen. So wird eine Fahrdynamik wie bei einem Motorrad erzeugt.

Als Dreiräder werden auch die Isetta von BMW, die Henkel Kabine und der Kabinenroller von Messerschmitt eingestuft – obwohl diese Modelle vier Räder aufweisen. Allerdings stehen die beiden hinteren Räder so eng beisammen, dass sie zulassungstechnisch wie ein Rad behandelt werden.

Threewheeler und Lastendreirad

Daneben gibt es weitere Dreirad-Varianten im Pkw-Bereich, beispielsweise der bis heute hergestellte Morgan Threewheeler und die Ape von Piaggio. Durch Mr. Bean kennen viele Personen zudem den dreirädrigen Regal des Herstellers Reliant.

Der Übergang dieser Pkw-Modelle zu den dreirädrigen Lastentransportern ist oft fließend. Unter anderem in Italien und in vielen asiatischen Ländern sind solche dreirädrigen Lastendreiräder noch Gang und Gäbe.

Michael Langenwalter

Autor:

Michael Langenwalter

Motorjournalist mit den Stationen AC Verlag, Autogazette und BILD. Seit 2015 unser Experte für alle Pkw und die Motorrad-Versicherung.