Barbie, LEGO und Gesellschaftsspiele sind in diesem Weihnachtsgeschäft wieder sehr gefragt: Die Spielzeugbranche steht vor einem neuen Umsatzrekord und auch für die Zukunft werden den Spielzeugherstellern rosige Zeiten vorausgesagt.
Die Absatzstatistik zeigt: Seit 2013 geht es stetig aufwärts für die Spielzeugindustrie. Und auch in diesem Jahr werde ein Plus von bis zu zwei Prozent erwartet, prophezeit Willy Fischel, Geschäftsführer des Bundesverbands der Spielwarenhändler (BVS).
Besonders in der Weihnachtszeit kommt ordentlich Schwung in die Spielzeugläden. Wie das Handelsblatt in einem Artikel berichtet, werden 40 Prozent des jährlichen Geldes für Geschenke in den Wochen vor Weihnachten ausgegeben. Daher sind Händler wie Hersteller von Spielwaren in dieser Zeit besonders gespannt.
Im Schnitt 131 Euro für Weihnachtsgeschenke
Laut einer Umfrage im Auftrag des Spielwarenhändlers myToys, geben Eltern im Schnitt 131 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Etwas mehr als die Hälfte, nämlich 76 Euro, fallen dabei auf Spielzeug. Am beliebtesten sind bei den Kindern in diesem Jahr Gesellschaftsspiele (80 Prozent) und Bücher (48 Prozent).
Inspirationen für die Geschenke holen sich die Eltern bevorzugt bei ihren Kindern und am wenigsten durch Werbung.
Digitales Spielzeug ist beim Kauf weniger beliebt. Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Handelsforschung und der Unternehmensberatung KPMG zeigt, dass Eltern kaum
App-gesteuertes und elektronisches Spielzeug kaufen.
Skepsis gegenüber digitalen Spielwaren
Ein Grund dafür könnten Ängste vor Manipulationsversuchen und Spionage-Hacks sein. „Dass die Spielzeugpuppe möglicherweise mithört, ist für die meisten Käufer von Spielwaren keine angenehme Vorstellung“, erklärt KPMG-Konsumgüterexperte Mark Sievers.
Daher könnten mehr als die Hälfte aller Eltern davon überzeugt sein, dass Kinder mit einfachem, traditionellem Spielzeug besser fahren. Puppen, Bauklötze und Schaukelpferde sind demnach auch in diesem Jahr wieder
sehr beliebte Weihnachtsgeschenke.
Die Macht ist mit LEGO
Wie in den Jahren zuvor dominiert wohl auch 2017
die Marke LEGO das Weihnachtsgeschäft. Obwohl der Umsatz des Spielzeuggiganten in den ersten zehn Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent zurückging, ist eine Kehrtwende bis zum Weihnachtsgeschäft durchaus möglich. LEGO ist der größte Lizenznehmer
des Weltraum-Märchens Star Wars, dessen neueste Episode VIII am 14. Dezember 2017 in den Kinos startet.
Die neuen Sterne am Spielzeughimmel sind laut Handelsblatt zwei Mittelständler: Zapf aus Oberfranken und der schwäbische Figurenfabrikant Schleich. Puppen und Spielfiguren haben den beiden Herstellern ein Umsatzplus von mehr als 20 Prozent beschert. Auch Playmobil kann ein Umsatzplus von sechs Prozent verzeichnen.
Gute Aussichten
Perspektivisch sieht es
für die Spielzeugbranche sehr gut aus, was unter anderem an der steigenden Geburtenrate in Deutschland liegt. Knapp 800.000 Kinder kamen 2016 zur Welt, was eine Steigerung von knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausmacht. Diese Kinder würden in den nächsten Jahren Barbie-Schlösser bauen, mit Holzeisenbahnen und mit LEGO-Steinchen spielen wollen, blickt Ulrich Borobeil, Geschäftsführer des Herstellerverbandes DVSI, der Zukunft entgegen.