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Brexit: Welche Folgen ein EU-Austritt Großbritanniens für den E-Commerce hätte

München, | ksc

Am heutigen Tag stimmen die Briten über den Verbleib ihres Landes in der Europäischen Union ab. Welche Auswirkungen ein Austritt Großbritanniens (Brexit) für den elektronischen Handel zwischen der Insel und dem Festland hätte, ließ das Londoner Payment-Unternehmen PPRO begutachten. Die Prognosen zeichnen ein deutliches Bild.

London Westminster Abbey

Insbesondere Londoner Unternehmen profitierten bisher vom E-Commerce.

Wirtschaftsfaktor E-Commerce

Bisher wächst der grenzübergreifende Online-Handel Großbritanniens stetig und beziffert sich auf aktuell 13 Milliarden Euro. Das entspricht 28 Prozent des britischen E-Commerce, inklusive dem inländischen Online-Handel. Bis zum Jahr 2020 soll der Wert sogar auf 28 Milliarden Euro steigen, was dann schon 40,6 Prozent vom gesamten E-Commerce-Volumens ausmacht.

Falls die Mehrheit der Wahlberechtigten für einen EU-Austritt des Vereinigten Königreichs stimmt, würde dieser Trend abflauen. In den zwei Jahren, die laut EU-Vertrag für die Verhandlungen der Austrittsbedingungen vorgesehen sind, würde unter Unternehmen wie Verbrauchern zunächst ein Klima der Verunsicherung herrschen.
 

Mittelfristige Verunsicherung

Die mittelfristige Wiedereinführung von Zöllen und sich wieder verkomplizierende Ein- und Ausfuhrbestimmungen wie Kennzeichnungspflichten, würden sich negativ auf den Import und Export von Waren auswirken. Insbesondere, wenn Hersteller und Handelspartner jenseits des Ärmelkanals sitzen. Endkunden bekämen dies durch länger werdende Lieferzeiten und höhere Portokosten zu spüren.

Der SEPA-Raum (Single Euro Payments Area) vereinfacht Zahlungsprozesse selbst mit verschiedenen Währungen. Großbritannien ist bisher über die Mitgliedschaft in der Europäischen Union an SEPA beteiligt. Ein Austritt hätte die Folge, dass Zahlungen aufwändiger und teurer würden.

Die Warenpreise stiegen im Falle eines Brexits sowohl für Briten als auch für Kontinental-Europäer deutlich an, was wiederum zu einem Rückgang des preissensiblen Online-Handels führte. Vor allem kleinere britische Händler wären bedroht, weil sie lediglich noch auf dem inländischen Markt konkurrenzfähige Preise anbieten könnten.
 

Mühsame Verhandlungen langfristig unumgänglich

Langfristig könnte Großbritannien wie auch Nicht-EU-Mitglied Norwegen als Teil des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) dennoch freien Zugang auf den EU-Binnenmarkt erhalten oder über Freihandelsabkommen Handelshemmnisse abbauen. Solche Verhandlungen sind erfahrungsgemäß jedoch mühsam und dauern mehrere Jahre an.

Letzte Umfragen deuteten auf ein enges Rennen zwischen EU-Befürwortern und Brexit-Anhängern hin. Erste Ergebnisse werden für Freitagfrüh erwartet.