Am Mittwoch präsentierte Huawei in London seine neuen Smartphones. Als Besonderheit besitzen das P9 und das größere P9 Plus Dual-Kameras, die der chinesische Hersteller mit dem Optik-Spezialisten Leica entwickelte.
Bereits einen Monat nach
Bekanntmachung der Zusammenarbeit mit dem deutschen Kamera-Hersteller Leica hat Huawei seine beiden Flaggschiff-Geräte mit der gemeinsam entwickelten Kamera veröffentlicht. Der weltweit drittgrößte Smartphone-Produzent verfolgt mit der Doppel-Kamera jedoch einen anderen Ansatz als der Konkurrent LG mit dem G5,
das ebenfalls mit zwei Hauptkameras ausgestattet ist.
Dual-Kamera für höhere Schärfe und schnelleren Fokus
Während die zwei Linsen des G5 unterschiedliche Bildwinkel erfassen, besitzen das P9 und das P9 Plus jeweils zwei Kameras mit identischen Leica-Summarit-H-Objektiven. Sie verfügen über je 27 Millimeter Brennweite und f/2.2-Blendenöffnung. Die Bildsensoren lösen jeweils mit zwölf Megapixel auf, wobei jeder Pixel 1,25 Mikrometer misst und größere Mengen Licht aufnehmen kann.
Die eine Kamera erfasst das RGB-Farbspektrum, die andere nimmt hochauflösende Schwarzweiß-Bilder auf. Per Kontrasterkennung der Bildsensoren, mittels des Laser-Autofokus und zusätzlich durch eine Raumtiefen-Berechnung der stereoskopisch angeordneten Kameras, soll die Scharfstellung auch unter schwierigen Lichtverhältnissen schnell und präzise erfolgen.
Der Fokuspunkt kann zudem nachträglich verändert werden – ein vergleichbares Raumfeld-Konzept hatte HTC bereits im One (M8) umgesetzt. Huawei verspricht mit der neuen Kameratechnik Aufnahmen mit höherer Detailschärfe, dynamischem Farbumfang und Schärfentiefen-Effekt sowie eine verbesserte Leistung bei wenig Licht.
Neuer Octacore-Prozessor aus eigenem Haus
Im Aluminium-Gehäuse des P9 (Plus) verbaut Huawei seinen neuesten Chipsatz aus eigenem Haus. Der Kirin 955 reiht sich mit acht Rechenkernen (2,5 & 1,8 GHz Taktung) neben den Top-Prozessoren von Samsung und Qualcomm ein. Der Fingerprint-Sensor auf der Geräterückseite erlaubt verschiedene Bedien-Gesten, ähnlich eines Trackpads, und soll Fingerabdrücke noch schneller erkennen. Der interne Speicher ist mit microSD-Karten erweiterbar, als Kabel-Schnittstelle dient ein USB-C-Anschluss.
Größeres Display und mehr Leistung im Huawei P9 Plus
Das P9 Plus unterscheidet sich von seinem kleineren Schwestermodell in folgenden Punkten: Der Bildschirm misst 5,5 statt 5,2 Zoll, löst aber ebenfalls mit 1.920 mal 1.080 Pixel (Full HD) auf. Es ist ein selbstleuchtendes AMOLED-Display statt ein LCD, das mit Press-Touch ähnlich druckempfindlich wie das Apple iPhone mit 3D-Touch ist. Die Akku-Kapazität beträgt 3.400 statt 3.000 mAh. Der Arbeitsspeicher wächst von 3 auf 4 GB und der intern verbaute Speicher ist mit 64 GB doppelt so groß wie beim normalen P9.
In Deutschland kommt das Huawei P9 ab Mitte April für 569 Euro in den Farben Titanium Grey und Mystic Silver auf den Markt. Das P9 Plus steht ab Mitte Mai für 699 Euro zum Verkauf.