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Altersrückstellungen in der privaten Krankenversicherung

Die Kosten für eine private Kranken­versicherung (PKV) steigen mit dem Alter an. Gründe dafür sind unter anderem der medizinische Fortschritt, die Inflation und der erhöhte Versorgungs­bedarf im Alter. Durch Alters­rückstellungen sollen die steigenden Kosten langfristig ausgeglichen werden.

Altersrückstellungen PKV

Das Wichtigste zusammengefasst
  • Altersrückstellungen sind gesetzlich vorgeschrieben und dienen dazu, den Versicherungsbeitrag im Alter möglichst stabil zu halten.
  • Im Alter zwischen 21 und 60 Jahren werden durch bewusst höhere Beiträge Rücklagen für das Alter gebildet. Gesetzliche vorgeschrieben sind mindestens 10 Prozent der Grundtarife.
  • Bei einem Tarifwechsel innerhalb Ihrer Versicherung bleiben die Rückstellungen vollständig erhalten. Wechseln Sie in eine andere Versicherungsgesellschaft, gehen Ihre aufgebauten Rückstellungen teilweise oder sogar vollständig verloren.
  • Auch mit Altersrückstellungen können Ihre PKV-Beiträge steigen – jedoch deutlich geringer als ohne diese Vorsorge.

Tobias Laber, CHECK24-Experte für private Krankenversicherungen

Dieser Inhalt wird regelmäßig geprüft von:

Tobias Laber, CHECK24-Experte für private Kranken­versicherungen

Artikel zuletzt überarbeitet am 02.01.2025

1.

Was sind Altersrückstellungen?

Altersrückstellungen – im offiziellen Versicherungsjargon als Alterungsrückstellungen bezeichnet – sollen sicherstellen, dass die Kosten für Ihre private Krankenversicherung im Alter weitestgehend stabil bleiben. Ein Teil Ihrer gezahlten Versicherungsbeiträge wird dabei für das Alter angelegt und verzinst. Die Rückstellungen werden im Alter zwischen 21 und 60 Jahren gebildet.

Dadurch sind Ihre Beiträge in jungen Jahren zunächst teurer als sie eigentlich sein müssten. Da sich der Versorgungsbedarf mit steigendem Alter erhöht, werden die Rückstellungen verwendet, um die zusätzlichen Kosten auszugleichen, ohne dass Ihre Beiträge enorm ansteigen.

In der privaten Krankenversicherung sind Altersrückstellungen gesetzlich vorgeschrieben. Lediglich Tarife für Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studenten bilden keine Rückstellungen. Auch bei den Krankenzusatzversicherungen gibt es Tarife mit Altersrückstellungen. Die Altersrückstellungen sind nicht als Beitragsgarantie zu verstehen. Dennoch halten sie den Beitrag der privaten Krankenversicherung im Alter zusammen mit dem gesetzlichen Zuschlag vergleichsweise stabil. Allerdings verstärken Altersrückstellungen die Bindung an eine Versicherungsgesellschaft, da sich ein Wechsel zu einem anderen Versicherer oft negativ auf bereits angesparte Rückstellungen auswirkt.

Früher Eintritt empfohlen

Ein möglichst früher Einstieg in die PKV verschafft mehr Zeit für den Aufbau von Altersrückstellungen. So verteilt sich die Bildung der Rückstellung auf einen längeren Zeitraum und Ihre Beiträge bleiben langfristig niedriger (siehe Schaubild).

Die Höhe der Beiträge zur PKV bei Eintritt in verschiedenen Lebensaltern
Arbeitnehmeranteile in der PKV und GKV (inkl. Pflegeversicherung). PKV-Tarife: Dauerhafte Kosten bei Abschluss im jeweiligen Lebensalter. Jeweils günstigster Tarif mit 500 € Selbstbeteiligung und Krankengeld in Höhe von 100 € ab dem 43. Tag aus dem CHECK24-Vergleich, Stand: 01/2025.
Vor- und Nachteile von Alterungsrückstellungen
Vorteile Nachteile
  • Stabilere Beiträge im Alter
  • Höhere Beiträge in jungen Jahren
  • Langfristige Planungssicherheit
  • Stärkere Bindung an den Versicherer
  • Verzinsung der Rückstellungen
  • Möglicher Verlust bei Rückkehr in GKV
  • Individuelle Vorsorge
  • Kein direkter Zugriff möglich
2.

Alterungsrückstellungen bei einem Wechsel der PKV

Die Auswirkungen eines Wechsels Ihrer privaten Krankenversicherung auf angesparte Altersrückstellungen können unterschiedlich sein. Wichtig ist, ob Sie bei Ihrer bisherigen Versicherungsgesellschaft in einen anderen Tarif wechseln oder das Versicherungsunternehmen wechseln. Eine Auszahlung Ihrer Altersrückstellungen ist grundsätzlich in keinem Fall möglich.

Wechsel innerhalb der Versicherungsgesellschaft

Wenn Sie in einen anderen Tarif Ihrer bisherigen Versicherung wechseln, hat dies keinerlei Auswirkungen auf Ihre angesparten Alterungsrückstellungen. Sie werden vollständig übertragen und sorgen auch im neuen Tarif für günstigere Beiträge im Alter. Dies gilt unabhängig davon, ob der neue Tarif höhere oder niedrigere Leistungen bietet.

Wechsel zu einer anderen Versicherungsgesellschaft

Der Wechsel zu einer anderen privaten Krankenversicherung hat immer Auswirkungen auf Ihre angesparten Rückstellungen. Hatten Sie Ihren ursprünglichen Tarif im Jahr 2009 oder später abgeschlossen, können Sie einen Teil Ihrer bisher angesparten Alterungsrückstellungen übertragen lassen

Übertragungswert bei Wechsel

Der sogenannte Übertragungswert ist so hoch, wie der Teil der Rückstellungen, der im Basistarif der PKV angespart worden wäre. Je leistungsstärker Ihr bisheriger Tarif ist, desto höher sind Ihre zwischenzeitlich angesparten Altersrückstellungen. Gleichzeitig fällt der Übertragungswert im Verhältnis geringer aus, da die Rückstellungen im Basistarif entsprechend niedriger wären.

Haben Sie Ihren Tarif bereits vor 2009 abgeschlossen, gehen die Rückstellungen beim Wechsel in eine andere Versicherungsgesellschaft vollständig verloren.

Berechnen Sie, ob sich ein Wechsel des Anbieters lohnt!

Je länger Sie bereits Rückstellungen angespart haben, desto seltener lohnt es sich, den Anbieter zu wechseln. Indem Sie den Übertragungs­wert von Ihren bereits angesparten Alterungs­rückstellungen abziehen, erfahren Sie, wie viel Geld Ihnen bei einem Wechsel der Versicherungs­gesellschaft verloren geht. Wenn Sie Ihren Versicherer dennoch wechseln möchten, beraten wir Sie gerne unverbindlich und kostenlos zu Ihrer individuellen Situation.

- Tobias Laber, CHECK24-Experte für private Kranken­­versicherungen

Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung

Auch bei Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung gehen gebildete Rückstellungen verloren. Sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Rückkehr in die PKV planen, kann der Abschluss einer Anwartschaftsversicherung sinnvoll sein. Dadurch sichern Sie sich Ihre bereits aufgebauten Altersrückstellungen.

Rückstellungen für Krankenzusatzversicherungen verwenden

Manche Versicherungsunternehmen bieten ihren Versicherten nach dem Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung die Anrechnung ihrer Rückstellungen an, wenn sie eine ihrer Zusatzversicherungen abschließen.

Eine Auszahlung von angesparten Altersrückstellungen ist bei Kündigung des Vertrags nicht möglich.

3.

Berechnung und Verwaltung der Altersrückstellungen

Die Alterungsrückstellungen setzen sich aus dem Sparbeitrag, den Zinsen sowie der Vererbung zusammen.

  • Der Sparbeitrag ergibt sich in der Regel aus der Differenz zwischen dem Risikobeitrag, der das tatsächliche Versicherungsrisiko deckt, und dem zu zahlenden Nettobeitrag der Versicherung. Der gesetzlich vorgeschriebene Sparbeitrag beträgt mindestens 10 Prozent des Risikobeitrags.
  • Zinsen, die der Versicherer am Kapitalmarkt erwirtschaftet, erhöhen die Altersrückstellungen.
  • Die sogenannte Vererbung führt ebenfalls zu einer Erhöhung der Rückstellungen. Stirbt eine versicherte Person oder kündigt sie ihre Versicherung, werden die angesammelten Altersrückstellungen gleichmäßig auf die Rückstellungen der Versicherten derselben Altersgruppe im Tarif verteilt.

Die Rückstellungen werden von der Versicherungsgesellschaft verwaltet, bei der Sie Ihren Tarif abgeschlossen haben.

Wenn Sie im Alter eine höhere Entlastung wünschen als vom Gesetzgeber vorgesehen, kann der Abschluss eines Beitragsentlastungstarifs für Sie sinnvoll sein. In diesen Tarifen werden zusätzlich zu dem gesetzlich geforderten 10 Prozent Aufschlag noch weitere freiwillige Rückstellungen gebildet. Unsere Experten der privaten Krankenversicherung beraten Sie gerne dazu.

4.

Verwendung von Altersrückstellungen

Angesparte Altersrückstellungen können nicht ausbezahlt werden. Sie kommen Ihnen im Alter durch die Senkung beziehungsweise Stabilisierung Ihrer Versicherungsprämie zugute.

Die Altersrückstellungen werden wie folgt verwendet:

  • Ab 60 Jahren: Die Beitragszahlung für Altersrückstellungen endet, was zunächst zu einer Beitragssenkung führt.
  • Ab 65 Jahren: Die angesparten Rückstellungen werden zur Stabilisierung der Beiträge eingesetzt.
  • Ab 80 Jahren: Die Versicherung muss verbleibende Rückstellungen zur Senkung Ihrer Beiträge verwenden.

Vereinfachte Darstellung der Beitragskalkulation in der privaten Krankenversicherung
Beitragskalkulation der privaten Krankenversicherung - Vereinfachtes, schematisches Modell, berücksichtigt keine Beitragssteigerungen, die von anderen Faktoren (etwa dem medizinischen Fortschritt) verursacht wurden.

Auch wenn die Beiträge im Alter von 80 Jahren zunächst sinken können, ist dies keine Garantie für dauerhaft niedrigere Beiträge. Grund dafür sind Beitragssteigerungen, die durch Kostensteigerungen in der medizinischen Versorgung und die Inflation entstehen.

Häufige Fragen

  • Sind Beitragserhöhungen durch die Altersrückstellungen ausgeschlossen?

    Nein, auch mit den Altersrückstellungen können sich die Beiträge Ihrer privaten Krankenversicherung mit der Zeit erhöhen. Jedoch gibt es unterschiedlich stabile Tarife. Achten Sie beim Abschluss auf eine möglichst hohe Beitragsstabilität.

    Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung dürfen die Beiträge allerdings nur erhöht werden, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden. Dadurch sind Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung seltener, aber in der Regel höher als in der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Im langjährigen Durchschnitt müssen Sie sowohl in der gesetzlichen als auch in der privaten Krankenversicherung mit jährlichen Beitragserhöhungen von etwa drei Prozent rechnen.
     

  • Wie wirkt sich der Entfall von Altersrückstellungen bei einem Wechsel auf meine Beiträge aus?

    Der Verlust von Rückstellungen führt zu höheren Beiträgen im neuen Tarif, da weniger Zeit für den Aufbau neuer Rückstellungen bleibt. Ein Wechsel kann dennoch vorteilhaft sein, wenn der neue Tarif deutlich günstiger ist. Allerdings ist dies oft nur bei geringerem Leistungsumfang möglich.

  • Woher weiß ich, wie hoch meine gebildeten Altersrückstellungen sind?

    Die Höhe Ihrer angesparten Altersrückstellungen können Sie jederzeit bei Ihrer Versicherungsgesellschaft erfragen.

  • Bildet die gesetzliche Krankenversicherung Altersrückstellungen?

    In der gesetzlichen Krankenversicherung werden keine Altersrückstellungen gebildet. Durch das dort herrschende Solidaritätsprinzip werden zusätzlichen Kosten für erhöhten Versorgungsbedarf im Alter von den jüngeren Versicherten getragen.

Persönliche Expertenberatung

Bei Fragen rund um das Thema private Krankenversicherung beraten unsere Experten Sie gerne unverbindlich per Telefon oder E-Mail.

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