Knapp jeder sechste deutsche Haushalt hat keine Privathaftpflicht

Fast jeder sechste Haushalt in Deutschland verfügt nicht über einen privaten Haftpflichtschutz. Das teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag mit. Der Verband beruft sich dabei auf eine aktuelle, für ihn durchgeführte Sonderauswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2013 des Statistischen Bundesamtes.
 

Insbesondere Geringverdiener und Arbeitslose sichern sich demnach häufig nicht gegen Haftpflichtschäden ab: Lediglich 65 Prozent der Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen unter 1.100 Euro sowie 60 Prozent der Haushalte, in denen der Haupteinkommensbezieher arbeitslos ist, haben eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen. Der Mitteilung zufolge ist ein Haftpflichtschutz bei diesen sozialen Gruppen unterdurchschnittlich verbreitet.

Demgegenüber verfügen 84 Prozent der Haushalte mit einem Nettoeinkommen zwischen 1.100 Euro und unter 2.000 Euro über eine private Haftpflicht – bei Haushalten mit einem Einkommen zwischen 2.000 und unter 3.200 Euro beträgt der Anteil sogar 92 Prozent. Bei den deutschen Haushalten mit einem Monatsnettoverdienst über 3.200 Euro haben sich 96 Prozent gegen Haftpflichtschäden abgesichert. Regionale Unterschiede gibt es dagegen kaum: In den einzelnen Bundesländern liegt der Anteil von Haushalten mit privatem Haftpflichtschutz zwischen 82 Prozent in Berlin oder Bremen und 88 Prozent in Schleswig-Holstein oder Bayern.

GDV-Geschäftsführer Bernhard Gause betont, dass eine private Haftpflichtversicherung auch bei einem kleinen Budget eine hohe Priorität haben sollte. Zudem sind die Beiträge der Privathaftpflichtversicherer einer Untersuchung in der am Mittwoch erschienenen Dezemberausgabe der Zeitschrift Finanztest zufolge in den vergangenen Jahren stabil geblieben - bei gleichzeitig steigenden Leistungen.