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Rentenversicherung: Nullrunde im Westen, Mini-Erhöhung im Osten

München, 16.11.2020 | 14:47 | mst

Im Sommer gab es für Rentner noch eine kräftige Erhöhung. Im nächsten Jahr zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise jedoch auch bei der Rente: Im Westen droht eine Nullrunde, im Osten gibt es nur eine kleine Erhöhung.
 

Älterer Mann mit Taschenrechner und Aktenordner in seiner WohnungRentner müssen im nächsten Jahr vorsichtig kalkulieren: Viele erwartet eine Nullrunde.
Die Rentner im Westen müssen im nächsten Jahr mit einer Nullrunde rechnen, während im Osten die Renten voraussichtlich nur um 0,72 Prozent steigen werden. Das zeigt eine aktuelle Schätzung der Deutschen Rentenversicherung Bund, über die unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
 
Bis dato wurden die gesetzlichen Renten zehn Mal in Folge erhöht. Zum letzten Mal im Juli 2020 im Westen um 3,45 Prozents sowie im Osten um 4,2 Prozent – und das trotz der Corona-Krise. Die Höhe einer Rentenanpassung berechnet sich nach der Entwicklung der Löhne im Vorjahr. Daher zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie auf die Rente erst im nächsten Jahr.
 
Rein rechnerisch müssten die gesetzlichen Renten sogar sinken. Laut Alexander Gunkel, Bundesvorstandsvorsitzender der Rentenversicherung Bund, um rund vier Prozent. Dies ist jedoch gesetzlich ausgeschlossen.
 
Theoretisch gibt es einen Nachholfaktor, durch den künftige Rentenerhöhungen mit einer ausgefallenen Kürzung verrechnet werden müssten. Diesen Faktor hat Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) jedoch bis zum Jahr 2026 ausgesetzt.

Finanzen sind vergleichsweise stabil

Trotz der Corona-Krise sind die Finanzen der Rentenversicherung vergleichsweise stabil. Für das Jahr 2020 erwartet die Rentenversicherung Einnahmen von 328,2 Milliarden Euro bei Ausgaben von 332,9 Milliarden Euro. Damit würde das Minus lediglich 4,7 Milliarden Euro betragen.
 
Die Nachhaltigkeitsrücklage, die wirtschaftliche Schwankungen abfedern soll, wird zum Jahresende bei 36,3 Milliarden Euro liegen. Das entspricht rund 1,5 Monatsausgaben der Rentenversicherung. Da der Staat Rentenbeiträge für Zeiten der Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit zahlt, sei die Finanzlage stabiler, als bei Ausbruch der Corona-Pandemie von manchen befürchtet worden sei, erklärte Gunkel.

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