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Umfrage: Selbstständige und Frauen von Altersarmut bedroht

München, 9.7.2024 | 11:44 | mst

Laut einer aktuellen Studie müssen sich Selbstständige und Frauen im Ruhestand finanziell häufig einschränken. Die meisten Ruheständler sind pessimistisch, was ihre finanzielle Zukunft angeht. Ausnahme sind die Beamten.

Designern sortiert FotosDesignerin sortiert Fotos: Selbstständige müssen sich in der Rente häufig einschränken.
Knapp die Hälfte der Selbstständigen (45 Prozent) kann im Ruhestand ihren Lebensstandard nicht halten. Das geht aus einer aktuellen YouGov-Umfrage im Auftrag des Versicherers HDI hervor.
 
Ein Drittel (33 Prozent) der ehemals Selbstständigen hat netto eine Rente von weniger als 700 Euro monatlich zur Verfügung. Bei Angestellten im Ruhestand trifft dies dagegen nur auf neun Prozent, bei Beamten auf vier Prozent zu.
 
Dass Selbstständige häufig später in Rente gehen, löst das Problem offenbar nicht. Denn mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Selbstständigen ist erst zwischen 66 und 70 Jahren in den Ruhestand gegangen. Bei den Angestellten gaben das nur 14 Prozent an, bei den Beamten vier Prozent. Die Mehrheit aller Befragten ist im Alter zwischen 63 und 65 Jahren in Rente gegangen.
 
Im Rückblick würden zwei Drittel (67 Prozent) der Selbstständigen mehr für das Alter vorsorgen, 44 Prozent sogar deutlich mehr. Bei den Angestellten sagen das 63 und 32 Prozent. Bei den Beamten würden 46 Prozent mehr vorsorgen, nur 16 Prozent deutlich mehr. Insgesamt haben fast zwei Drittel aller befragten Rentner (64 Prozent) keine private Altersvorsorge betrieben und beziehen nur eine gesetzliche Rente.

Frauen häufiger von Altersarmut bedroht

Betrachtet man die Geschlechter, sind im Alter Frauen von finanziellen Problemen deutlich häufiger betroffen als Männer. 44 Prozent der Rentnerinnen können ihren gewohnten Lebensstandard nicht aufrecht erhalten. Bei den Männern sind es nur 34 Prozent.
 
Rentnerinnen erhalten im Schnitt 1.170 Euro Rente, während es bei den Männern mit 1.450 Euro deutlich mehr ist. Viele Frauen haben auch wegen Kindererziehung ihre Erwerbstätigkeit eingeschränkt: Ein Fünftel (22 Prozent) war wegen der Kinder länger als fünf Jahre nicht berufstätig – bei den Männern gab dies nur ein Prozent an.
 
Insgesamt können sich 84 Prozent der Rentnerinnen sowie 80 Prozent der Rentner im Ruhestand finanziell weniger leisten als gedacht. Männern fällt dabei der Verzicht auf ein teures Auto am schwersten (13 Prozent), bei den Frauen sind es Einschränkungen bei Unternehmungen mit der Familie (16 Prozent).
 
Im Schnitt blickt jeder Zweite pessimistisch in die finanzielle Zukunft. Die einzige Ausnahme: Bei den Beamten mit ihren meist höheren Pensionsansprüchen ist es nur gut jeder Vierte (28 Prozent).
 
Trotz allem sind mit 64 Prozent die meisten überwiegend glücklich, im Ruhestand zu sein. Nur sechs Prozent fühlen sich weniger glücklich oder unglücklich.
 
YouGov hatte für die Studie im Februar 2024 über 1.000 Rentner im Alter zwischen 63 und 70 Jahren befragt.
 
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