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Statistik: Lebenserwartung während Corona-Jahren gesunken

München, 31.7.2023 | 15:03 | mst

Corona hat die Lebenserwartung in Deutschland gesenkt. Der statistische Wert dafür ging von 2020 bis 2022 deutschlandweit um mehr als ein halbes Jahr zurück.
 

Ältere Frau sitzt auf einer Bank.Ältere Frau auf einer Bank: Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist während der Corona-Pandemie gesunken.
Die statistische Lebenserwartung in Deutschland ist während der Corona-Pandemie gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, betrug die durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2022 bei Geburt für Frauen 82,9 Jahre und für Männer 78,2 Jahre.
 
Die Lebenserwartung hat sich damit bei beiden Geschlechtern im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 um 0,6 Jahre verringert. Bei den Frauen ging der Wert 2022 auch im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Jahre zurück, während er bei den Männern nahezu konstant geblieben ist.
 
Die Lebenserwartung bei Geburt fasst laut Destatis die Sterblichkeit über alle Altersjahre in einem Wert zusammen. Die Zahl ist von der Altersstruktur und der Größe der Bevölkerung unabhängig und eignet sich daher besonders gut für Zeitvergleiche. Es handelt sich bei dem Wert jedoch nicht um eine Prognose für heute Neugeborene, wie die Statistiker betonen.

Rückgang in Ostdeutschland besonders hoch

In den Jahren 2020 und 2021 war die Lebenserwartung in Ostdeutschland besonders stark gesunken: Bei den Frauen um 0,9 Jahre, bei den Männern sogar um 1,35 Jahre. Im Jahr 2022 stieg die Lebenserwartung hier wieder an – bei den Frauen um 0,2 Jahre, bei den Männern um 0,6 Jahre.
 
Trotz des jüngsten Anstiegs ging der Wert im Osten bei den Frauen um insgesamt 0,7 Jahre und bei den Männern um 0,8 Jahre zurück. In Westdeutschland lag der Rückgang – wie in Deutschland insgesamt – bei 0,6 Jahren für beide Geschlechter.

Rund 140.000 bis 200.000 zusätzliche Sterbefälle

Da der Anteil älterer Menschen an der deutschen Bevölkerung zunimmt, rechnet man seit über 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl von Todesfällen. Vor der Corona-Pandemie stieg die Lebenserwartung jedoch tendenziell an. Das schwächte den Alterungseffekt ab, sodass die Sterbefälle jährlich im Schnitt nur um ein bis zwei Prozent stiegen.
 
In den drei Corona-Jahren lag dieser Anstieg jedoch höher. Insgesamt gab es in den Jahren 2020 bis 2022 rund 140.000 bis 200.000 zusätzliche Sterbefälle. Das Robert Koch-Institut registrierte in den drei Jahren rund 164.000 Covid-19-Todesfälle. Daneben hatten 2022 laut Destatis der außergewöhnlich warme Sommer sowie eine starke Grippewelle am Jahresende eine sichtbare Auswirkung auf den Jahresverlauf der Sterbefallzahlen.

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