Punkteteilnehmer werden: 5 € sichern
Ihr Browser wird nicht mehr unterstützt.
Damit Sie auch weiterhin schnell und sicher auf CHECK24 vergleichen
können, empfehlen wir Ihnen einen der folgenden Browser zu nutzen.
Trotzdem fortfahren
Sie sind hier:

Bestattungsarten in Deutschland

In Deutschland stehen verschiedene Bestattungsformen zur Wahl, von der traditionellen Erdbestattung bis hin zu naturnahen Alternativen wie Baum- oder Seebestattungen. Die Wahl der passenden Bestattungsart hängt von vielen persönlichen Faktoren ab. Unser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über klassische und moderne Bestattungsarten in Deutschland.

Bestattungsarten: Das Wichtigste zusammengefasst

  • Es gilt grundsätzlich eine Friedhofspflicht in Deutschland. Das bedeutet, dass die sterblichen Überreste eines Menschen auf einem Friedhof beigesetzt werden müssen. Mit Baum- und Seebestattungen gibt es jedoch zugelassene Ausnahmen.
  • In Deutschland wählt man grundsätzlich zwischen einer Feuer- oder Erdbestattung, wobei am häufigsten die Feuerbestattung gewählt wird. Diese ist in vielen unterschiedlichen Varianten möglich. Im Ausland gibt es zudem zahlreiche alternative Bestattungsarten.
  • Die Kosten unterscheiden sich deutlich: Während eine Erdbestattung zwischen 5.000 € und 18.000 € kostet, sind Feuerbestattungen bereits unter 5.000 € möglich. Alternative Formen wie Baum- oder Seebestattungen liegen meist zwischen 3.000 € und 11.000 €.
  • Die Wahl der Bestattungsart sollte sich an persönlichen Faktoren, wie den Wünschen und Vorstellungen des Verstorbenen, den finanziellen Möglichkeiten und dem gewünschten Pflegeaufwand für die Grabstätte orientieren.

David Goldschmitt, CHECK24-Experte für Sterbegeldversicherungen

Dieser Inhalt wird regelmäßig geprüft von:

David Goldschmitt, CHECK24-Experte für Sterbegeld­versicherungen

Artikel zuletzt überarbeitet am 18.12.2024

Klassisch bis modern – Diese Bestattungsarten sind in Deutschland möglich

Darstellung der verfügbaren Bestattungsarten in Deutschland

Die Entscheidung, auf welche Weise die letzte Reise angetreten werden soll, ist für viele Menschen von tiefer Bedeutung. Von der Feuerbestattung mit Urnenbeisetzung bis hin zu naturnahen Optionen wie Baum- oder Seebestattungen – die Vielfalt des Angebots spiegelt den Wunsch vieler Menschen wider, ihren letzten Weg individuell zu gestalten.

Wir zeigen die verschiedenen Optionen für Bestattungsarten in Deutschland, von den traditionellen Bestattungsarten bis zu modernen Varianten und Trends der letzten Jahre.

Grundsätzlich wählt man in Deutschland zwischen der Erdbestattung in einem Sarg oder den unterschiedlichen Varianten einer Feuerbestattung. Damit ist die erste Frage bei der Wahl einer Bestattungsmethode, ob der Körper des Verstorbenen eingeäschert werden soll oder nicht.

Eine Datenerhebung der Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen zeigt: Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für eine Einäscherung mit anschließender Urnenbeisetzung. Demnach ist nur noch jede fünfte Bestattung in Deutschland eine klassische Erdbestattung auf einem Friedhof. In dieser Betrachtung zählen zu den Urnenbestattungen auf einem Friedhof auch die Baum- und Seebestattungen. Damit setzt sich ein lang anhaltender Trend immer weiter fort, wie die folgende Datenerhebung zeigt:

Anteil von Sarg- und Urnenbestattungen in Deutschland 2012 bis 2023

Darstellung der Entwicklung von Bestattungsartenanteilen in Deutschland

Erdbestattung

Sarg auf einem Friedhof während einer Bestattung Die Erdbestattung gilt nach wie vor als die traditionellste Form der Bestattung in Deutschland. Bei dieser Form der Beisetzung wird der Verstorbene in einem Sarg auf einem Friedhof in der Erde beigesetzt.

Für eine klassische Erdbestattung wird der Verstorbene zunächst von einem Bestatter versorgt sowie hergerichtet und anschließend in einen vorher ausgewählten Sarg gebettet. Vor der eigentlichen Beisetzung findet üblicherweise eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle oder Kirche statt. Anschließend begleiten die Trauergäste den Sarg in einem Trauerzug zur Grabstätte auf dem Friedhofsgelände. An der Grabstätte wird der Sarg dann durch die Sargträger in das vorbereitete Grab hinabgelassen.

Nach der Beisetzung wird das Grab von Friedhofsmitarbeitern geschlossen und als frisches Grab hergerichtet. Die Grabstätte kann dann von den Hinterbliebenen individuell gestaltet werden.

Vor- und Nachteile der Erdbestattung

Vorteile:

  • Leichterer Abschied vom Verstorbenen: Da der Körper des Verstorbenen in einem Sarg aufgebahrt wird, können Angehörige die Person ein letztes Mal sehen. Das kann den Abschied erleichtern.
  • Größerer Raum für persönliche Beigaben im Sarg: Dem Verstorbenen können persönliche Gegenstände im Sarg beigelegt werden. Auch das kann den Trauerprozess vereinfachen.
  • Gestaltung des Sargs: Ein Sarg bietet viele Möglichkeiten den Wünschen des Verstorbenen Ausdruck zu verleihen. Etwa durch hochwertiges Holz, Verzierungen oder Sargschmuck.
  • Natürlicher Prozess: Der Körper des Verstorbenen wird der Erde übergeben, wo er auf natürliche Weise zersetzt wird und die sterblichen Überreste wieder eins mit der Erde werden.

Nachteile:

  • Vergleichsweise hohe Bestattungskosten: Klassische Erdbestattungen sind teurer als viele andere Bestattungsarten. Das liegt an den hohen Kosten für hochwertige Särge und den höheren Friedhofsgebühren für die Grabstätte. Diese muss für eine Sarggrabstätte größer sein und ist somit kostspieliger.
  • Beisetzung nur auf Friedhöfen: Eine Sargbeisetzung darf in Deutschland nur auf einem Friedhof stattfinden. Alternative Ruheorte sind nicht möglich.

Kosten einer Erdbestattung

Die Kosten einer Erdbestattung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen und können je nach Region, beauftragtem Bestatter und individuellen Wünschen stark unterschiedlich ausfallen. Eine komplette Erdbestattung kann zwischen 5.000 € und 18.000 € kosten.

Feuerbestattung

Reihe von UrnenDie Feuerbestattung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer häufig gewählten Alternative zur klassischen Erdbestattung entwickelt. In Deutschland kamen zuletzt auf jede klassische Sargbestattung vier Urnenbestattungen.

Nach dem Tod wird der Verstorbene von einem Bestatter begutachtet und anschließend in ein Krematorium überführt, wo er in einen speziellen Einäscherungssarg gebettet wird. Vor der Kremation ist eine zweite Leichenschau gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich muss eine schriftliche Verfügung des Verstorbenen zur Feuerbestattung vorliegen oder die Angehörigen müssen nachweisen, dass dies dem Willen des Verstorbenen entspricht.

Die Einäscherung findet im Krematorium statt, wo der Verstorbene unter genau kontrollierten Bedingungen zusammen mit dem Sarg verbrannt wird. Die Asche wird anschließend in eine Urne gefüllt und kann dann im Rahmen einer Trauerfeier beigesetzt werden. Die Beisetzung kann auf verschiedene Arten erfolgen, etwa in einem Urnengrab auf einem Friedhof, im Rahmen einer Seebestattung oder in einem speziellen Friedhofswald.

Vor- und Nachteile der Feuerbestattung

Vorteile:

  • Vielfältige Beisetzungsmöglichkeiten: Die Urne kann auf verschiedene Arten beigesetzt werden - vom klassischen Urnengrab über Kolumbarien bis hin zu Naturbestattungen im Wald.
  • Geringerer Platzbedarf: Urnengräber benötigen deutlich weniger Platz als Sarggräber, was sich auch in niedrigeren Grabgebühren niederschlägt.
  • Flexible Beisetzungstermine: Da die Asche unbegrenzt haltbar ist, kann die Beisetzung auch Wochen nach der Einäscherung stattfinden, was mehr Zeit für die Planung der Trauerfeier lässt.
  • Kostengünstigere Alternative: Durch geringere Grab- und Sargkosten ist die Feuerbestattung meist günstiger als eine klassische Erdbestattung.

Nachteile:

  • Kein unmittelbarer Abschied möglich: Nach der Einäscherung ist kein letzter Blick auf den Verstorbenen mehr möglich, was manchen Angehörigen den Abschied erschwert.
  • Wartezeit nach dem Tod: Durch die gesetzlich vorgeschriebene zweite Leichenschau und den Einäscherungsprozess vergeht mehr Zeit bis zur eigentlichen Beisetzung.
  • Religiöse Vorbehalte: Einige Religionen, wie etwa der Islam oder das orthodoxe Judentum, lehnen die Feuerbestattung ab.

Kosten einer Feuerbestattung

Eine Feuerbestattung ist für deutlich unter 5.000 € möglich. Der günstigere Preis im Vergleich zur Erdbestattung ergibt sich vor allem durch die kleinere Grabstätte und die Möglichkeit, einen einfachen und günstigen Einäscherungssarg zu wählen.

Anonyme Bestattung

Die anonyme Bestattung ermöglicht eine Beisetzung auf einer gemeinschaftlichen Fläche des Friedhofs. Sie kann als Sarg- oder Urnenbestattung durchgeführt werden und findet ohne Anwesenheit von Angehörigen statt.

Die genaue Grabstelle wird nicht markiert und es existiert keine individuelle Grabstelle. Diese Form der Bestattung wird häufig aus finanziellen Gründen oder aufgrund einer entsprechenden Verfügung des Verstorbenen gewählt. Sie ist aufgrund entfallender Grabpflege besonders kostengünstig.

Seebestattung

Kranz im WasserDie Seebestattung ist eine besondere Form der Feuerbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen dem Meer übergeben wird.

Nach der Einäscherung des Verstorbenen wird die Asche in eine spezielle, wasserlösliche Seeurne gefüllt. Diese Urnen sind biologisch abbaubar und lösen sich innerhalb weniger Stunden nach der Beisetzung im Meer im Wasser auf. Die Beisetzung erfolgt durch einen autorisierten Kapitän in dafür freigegebenen Seegebieten. In Deutschland sind Seebestattungen in der Ost- und Nordsee möglich.

Eine Seebestattung ist nur nach vorheriger Genehmigung möglich. Der Verstorbene muss diese Bestattungsform entweder zu Lebzeiten schriftlich festgehalten haben oder die Angehörigen müssen nachweisen können, dass dies seinem letzten Willen entspricht. Die Beisetzung wird in einem seemännischen Logbuch dokumentiert und die Angehörigen erhalten eine Seekarte mit den Koordinaten der Beisetzungsstelle.

Vor- und Nachteile der Seebestattung

Vorteile:

  • Naturverbundene Bestattungsform: Die Asche wird Teil des natürlichen Kreislaufs im Meer.
  • Keine Grabpflege erforderlich: Angehörige müssen sich nicht um die Pflege einer Grabstätte kümmern.
  • Kostengünstig: Eine Seebestattung ist oft noch kostengünstiger als eine Feuerbestattung mit Grabstelle auf einem Friedhof. Das liegt vorrangig an den entfallenden Kosten für die Grabpflege und die Friedhofsgebühren.

Nachteile:

  • Kein fester Trauerort: Es existiert kein klassisches Grab, das besucht werden kann. Damit fehlt ein weltlicher Bezugsort für die Trauernden, was für manche Hinterbliebenen emotional herausfordernd sein kann.
  • Wetterabhängigkeit: Die Zeremonie kann nur bei geeigneten Wetterbedingungen stattfinden. Bei rauer See muss der Termin für die Beisetzung verschoben werden.
  • Eingeschränkte Teilnehmerzahl: Die Kapazität der Schiffe begrenzt die Anzahl der Trauergäste. Es kann also nur ein enger Kreis persönlich in einer Zeremonie Abschied nehmen.

Kosten einer Seebestattung

Die Kosten für eine Seebestattung belaufen sich auf etwa 4.000 € bis zu 11.000 €. Darin enthalten sind die Kosten für die Einäscherung, die spezielle Seeurne, die Schifffahrt und die seemännische Zeremonie. Je nach Beisetzungsort, beauftragter Reederei und Anzahl der Trauergäste können die Kosten variieren.

Baum- und Waldbestattung

Weg im WaldBaum- und Waldbestattungen sind naturnahe Alternativen zu klassischen Bestattungsformen. Bei dieser Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Während eine Waldbestattung in einem speziell ausgewiesenen Bestattungswald stattfindet, kann eine Baumbestattung auch auf herkömmlichen Friedhöfen stattfinden.

Als Untergattung der Feuerbestattung ist auch hier grundsätzlich eine Einäscherung des Verstorbenen erforderlich. Die Asche wird dann in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines ausgewählten Baumes beigesetzt.

Die Bäume können meist schon zu Lebzeiten ausgesucht werden. Je nach Anbieter können an einem Baum mehrere Urnen beigesetzt werden, entweder im Familienkreis, oder in Form einer Gemeinschaftsbelegung. Die Kennzeichnung der Bäume erfolgt meist dezent mit kleinen Plaketten oder natürlichen Markierungen.

Vor- und Nachteile der Baumbestattung

Vorteile:

  • Naturnahe Atmosphäre: Die Beisetzung findet in natürlicher Umgebung statt. Da die Asche des Verstorbenen von den Wurzeln des Baumes aufgenommen wird, ist die Verbindung zur Natur bei dieser Form der Bestattung noch stärker als bei anderen Bestattungsformen.
  • Minimale Grabpflege: Die Natur übernimmt die Pflege des Ruheortes. Es bedarf keinem Grabstein oder Grabschmuck.
  • Geringe Kosten: Im Vergleich zur klassischen Feuerbestattung mit Grabstelle ist die Baumbestattung eine kostengünstige Alternative.

Nachteile:

  • Nur Urnenbeisetzung möglich: Eine Sargbestattung ist im Wald nicht erlaubt. Damit ist auch die Einäscherung des Verstorbenen im Vorfeld der Beisetzung zwingend erforderlich.
  • Eingeschränkte Gestaltung: Grabschmuck und persönliche Gegenstände sind meist nicht gestattet.
  • Wetterabhängige Zugänglichkeit: Bei Bestattungen in einem Wald kann die schwere Erreichbarkeit ein Nachteil sein, insbesondere für eingeschränkte Personen und bei schlechten Wetterverhältnissen.

Kosten einer Baumbestattung

Die Kosten für eine Baumbestattung liegen zwischen 3.000 € und 6.000 €. Darin enthalten sind die Einäscherung, die Bio-Urne, die Trauerhalle und die Nutzungsgebühr für die Grabstelle am Baum.

Die genauen Kosten für die Baumbestattung sind auch abhängig davon, ob Sie einen Friedhof oder Bestattungswald als letzte Ruhestätte wählen. Auch die gewählte Belegungsart (Einzel-, Partner- oder Familienbaum) spielt eine Rolle.

Ascheverstreuung

Wiese bei SonnenaufgangDie Ascheverstreuung ist eine besondere Form der Feuerbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen nicht in einer Urne beigesetzt, sondern an einem bestimmten Ort verstreut wird. Die Möglichkeiten für eine Ascheverstreuung in Deutschland sind stark begrenzt und auf speziell ausgewiesenen Rasenflächen auf einigen Friedhöfen in einzelnen Bundesländern zugelassen. Die Verstreuung muss von einem autorisierten Bestatter oder Friedhofsmitarbeiter durchgeführt werden. Eine Verstreuung auf privatem Grund ist nicht gestattet.

Im Ausland, besonders in den Niederlanden, Spanien oder Dänemark, sind die Möglichkeiten oft weniger eingeschränkt. Dafür muss der Verstorbene jedoch im Ausland eingeäschert werden oder seine Asche muss dorthin überführt werden.

Vor- und Nachteile der Ascheverstreuung

Vorteile:

  • Symbolische Freiheit: Die Asche wird nicht an einen festen Ort gebunden, sondern unmittelbar der Natur übergeben.
  • Keine Grabpflege: Es muss keine Grabstätte gepflegt werden.
  • Kostengünstig: Nach der Verstreuung entstehen keine weiteren Kosten.

Nachteile:

  • Kein konkreter Trauerort: Wie bei einer anonymen Bestattung gibt es keinen festen Ort für Besuche und Gedenken.
  • Rechtliche Einschränkungen: In Deutschland sind die Möglichkeiten für eine Ascheverstreuung sehr begrenzt. Bei einer Überführung ins Ausland fallen weitere Aufwände und Kosten an. Zudem erschwert das eine Anreise für Trauergäste und Hinterbliebene, die der Verstreuung beiwohnen möchten.

Kosten einer Ascheverstreuung

Die Kosten für eine Ascheverstreuung betragen etwa 1.500 € bis 2.500 €. Diese setzen sich aus den Kosten für die Einäscherung, der Genehmigung zur Verstreuung und der Durchführung der Zeremonie zusammen. Bei einer Verstreuung im Ausland können zusätzliche Kosten für Transport und Formalitäten entstehen. Trotz dieser zusätzlichen Überführungskosten gehört die Ascheverstreuung so zu den preiswertesten Bestattungsarten, die es gibt.

Reerdigung

Pflanze wächst aus der ErdeDie Reerdigung ist eine neuartige und umweltfreundliche Form der Bestattung. Der Verstorbene wird dabei in einer speziellen Anlage, dem sogenannten Alvarium, in einem kontrollierten Prozess zu nährstoffreicher Erde transformiert. Das ist bisher nur im Bundesland Schleswig-Holstein möglich. Die entstandene Erde kann anschließend auf ausgewiesenen Friedhöfen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern beigesetzt werden.

Besonders für Menschen mit einem ausgeprägten Umweltbewusstsein und einer engen Bindung zur Natur ist die Reerdigung eine besondere Option.

Vor- und Nachteile der Reerdigung

Vorteile:

  • Umweltfreundliche Alternative: Die Reerdigung gilt als deutlich umweltschonender als traditionelle Bestattungsformen und fördert die Biodiversität des Friedhofbodens.
  • Natürlicher Kreislauf: Die direkte Rückführung in den Kreislauf der Erde kann für Angehörige besonders tröstlich wirken.
  • Lebendige Erinnerung: Eine besondere Option ist die Möglichkeit, Pflanzen von der Grabstelle nach einer vereinbarten Frist in den eigenen Garten umzusetzen.

Nachteile:

  • Begrenzte Verfügbarkeit: Die Durchführung ist aktuell nur in Schleswig-Holstein möglich. Die Beisetzung ist zusätzlich nur in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern erlaubt. Zudem können aufgrund des begrenzten Angebotes keine Kapazitäten garantiert werden.
  • Einschränkungen: Die Reerdigung ist aktuell nur für Menschen bis zu einem Gewicht von 100 kg und einer Körpergröße von etwa 190 cm möglich.
  • Neue Methode: Da es sich um eine sehr neue Bestattungsform handelt, gibt es noch wenig Forschung und Langzeitstudien zur Unbedenklichkeit dieser Bestattungsart.

Kosten einer Reerdigung

Die Kosten für eine Reerdigung belaufen sich auf insgesamt etwa 8.000 €. Die Grundkosten für den Transformationsprozess betragen etwa 2.800 €, zuzüglich 100 € für die Administration eines Treuhandkontos.

Zu diesen Grundkosten kommen - wie bei anderen Bestattungsarten auch - weitere Kosten für den Bestatter, die Grabstelle, Friedhofsgebühren und die Trauerfeier hinzu. Da die Reerdigung nur an wenigen Standorten möglich ist, müssen häufig auch Überführungskosten zum Alvarium einkalkuliert werden.

Weitere Informationen zu den Kosten verschiedener Bestattungsarten und den Möglichkeiten der finanziellen Vorsorge finden Sie in unseren Ratgebern "Was kostet eine Beerdigung?" sowie in unserem Vergleich für Sterbegeldversicherungen.

Alternative und moderne Bestattungsarten

In Deutschland herrscht eine Friedhofspflicht – auch Friedhofszwang genannt. Dabei schreibt die deutsche Rechtsprechung vor, dass die sterblichen Überreste einer verstorbenen Person nur auf einem Friedhof beigesetzt werden dürfen. Baum- und Seebestattungen bilden hier die wenigen Ausnahmen. Trotzdem sind auch diese letzten Ruhestätten streng reguliert. Im Ausland gibt es dagegen deutlich mehr Möglichkeiten und interessante Alternativen zu den gängigen Bestattungsarten in Deutschland.

  • Diamantbestattung

    Die Diamantbestattung ist eine besonders außergewöhnliche Form der Feuerbestattung. Dabei wird ein Teil der Asche unter hohem Druck und Temperatur zu einem Diamanten gepresst. Dieser Erinnerungsdiamant kann anschließend als Schmuckstück gefasst und getragen werden. Der Rest der Asche wird dann etwa klassisch in einer Urnenbestattung beigesetzt.

    In der Schweiz, den Niederlanden und den USA ist diese Form der Bestattung erlaubt. In Deutschland ist sie aufgrund der Friedhofspflicht nicht legal.

  • Naturbestattungen

    Naturbestattungen erfolgen in Deutschland ausschließlich auf offiziellen Waldfriedhöfen in der Form einer Urnenbeisetzung. Im Ausland gibt es für Naturbestattungen dagegen verschiedene Varianten:

    • Die Almwiesenbestattung in den Bergen bietet eine Ruhestätte in alpiner Umgebung
    • Bei der Felsbestattung wird die Asche an einem Felsen verstreut
    • Die Flussbestattung vereint die Asche symbolisch mit dem fließenden Wasser
    • Wasserfallbestattungen symbolisieren das Freisetzen der Seele
    • Die Bergbachbestattung lässt die Asche ihre letzte Reise zum Meer antreten
  • Tree of Life Bestattung

    Bei dieser symbolträchtigen Form wird die Asche mit spezieller Erde vermischt und daraus ein Baum gepflanzt. Dieser lebendige Erinnerungsbaum symbolisiert das Weiterleben in der Natur. "Tree of Life" ist der Markenname des gleichnamigen Unternehmens, welches diese Bestattungsart anbietet.

    Diese Bestattungsart wird zwar in Deutschland angeboten, die Beisetzung kann jedoch nur im Ausland erfolgen.

  • Luftbestattung und Flugbestattung

    Bei dieser besonderen Form wird die Asche aus einem Flugzeug oder Heißluftballon in die freie Natur verstreut. Diese Option ist in Deutschland nicht möglich, wird aber in einigen Nachbarländern wie der Schweiz, Österreich oder den Niederlanden angeboten.

  • Weltraumbestattung

    In den USA und in Russland gibt es Unternehmen, die Weltraumbestattungen anbieten. Dabei wird ein Teil der Asche des Verstorbenen ins Weltall geschickt.

Worauf Sie bei der Wahl der Bestattungsart achten sollten

Die Entscheidung für eine Bestattungsart ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Um die passende Form zu finden, können folgende Punkte als Orientierung dienen:

  • Persönliche Vorlieben: Die Lebenseinstellung der verstorbenen Person sollte sich in der Bestattungsform widerspiegeln. Naturverbundene Menschen fühlen sich vielleicht in einem Friedwald besser aufgehoben als auf einem klassischen Friedhof.
  • Rechtliche Vorgaben: Je nach Bundesland und Kommune gelten unterschiedliche Bestattungsgesetze. Nicht alle Bestattungsformen sind überall möglich oder erlaubt und viele Bestattungsarten sind nur regional möglich. Viele modernere und alternative Bestattungsarten sind zudem nur im Ausland zugelassen.
  • Abschiedsmöglichkeiten: Bei einer Erdbestattung können sich Angehörige am offenen Sarg verabschieden. Eine Urnenbeisetzung ermöglicht dagegen eine zeitlich flexiblere Gestaltung der Trauerfeier.
  • Finanzielle Möglichkeiten: Die Kosten variieren stark zwischen den verschiedenen Bestattungsformen. Eine Urnenbestattung ist meist kostengünstiger als eine Erdbestattung.
  • Zeitlicher Rahmen: Die Wahl zwischen Erd- und Feuerbestattung beeinflusst den Zeitplan der Trauerfeier. Bei einer Einäscherung kann die Trauerfeier auch Wochen später stattfinden, was entfernten Angehörigen die Teilnahme erleichtert.
  • Grabpflegeaufwand: Während klassische Gräber regelmäßige Pflege benötigen, sind Baum-, See- oder anonyme Bestattungen mit einem geringen Pflegeaufwand verbunden.
  • Gedenkkultur: Die Art des Gedenkens spielt eine wichtige Rolle. Manche Familien brauchen einen konkreten Ort zum Trauern, anderen reicht eine virtuelle Gedenkstätte.
  • Nachhaltigkeit: Auch ökologische Aspekte können in die Entscheidung einfließen. Naturbestattungen oder Öko-Bestattungen mit biologisch abbaubaren Materialien werden zunehmend nachgefragt.

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesen Aspekten kann den Angehörigen später schwierige Entscheidungen in der Trauerphase ersparen. Idealerweise halten Sie Ihre Wünsche im Rahmen der Bestattungsvorsorge in einer Bestattungsverfügung fest.

Häufige Fragen

  • Bis wann muss eine Bestattung nach dem Tod spätestens erfolgen?

    Die jeweiligen Fristen für Bestattungen sind in den Bestattungsgesetzen der jeweiligen Bundesländer geregelt und damit deutschlandweit unterschiedlich. Allgemein lässt sich sagen, dass die Bestattung 5 bis 10 Tage nach dem Tod erfolgen muss. Für eine Feuerbestattung kann die Beisetzung der Urne auch später stattfinden. In Bayern muss die Asche beispielsweise spätestens nach 3 Monaten beigesetzt werden, in Nordrhein-Westfalen innerhalb von 6 Wochen. Informieren Sie sich zu den geltenden Fristen in Ihrem Bundesland.

  • Darf ich die Asche eines Verstorbenen mit nach Hause nehmen?

    Nein, in Deutschland ist es nicht erlaubt, die Asche zu Hause aufzubewahren. Die Asche muss zwingend auf einem Friedhof beigesetzt werden. Ausnahmen bilden hier nur die Seebestattung oder Waldbestattung, bei denen die Asche jedoch auch eine feste letzte Ruhestätte erhält. Darüber hinaus darf die Asche in Deutschland nicht privat transportiert oder gar mit nach Hause genommen werden.

  • Kann man die Asche von zwei verstorbenen Menschen in einer Urne beisetzen?

    In Deutschland ist es rechtlich nicht zulässig, die Asche von mehreren Personen in einer einzigen Urne beizusetzen. Diese Einschränkung umfasst sowohl die Asche von zwei Menschen als auch die Kombination von menschlicher Asche mit der Asche von Tieren, wie zum Beispiel einem Hund.

Ihre Kontaktdaten
Mit Klick auf "senden" bestätige ich die Kenntnisnahme der Vorab-Information zum Datenschutz und
der AGB der CHECK24 Vergleichsportal für Versicherungsprodukte GmbH.
Bitte geben Sie Ihren Namen zur Bearbeitung Ihrer Anfrage an.
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse zur Bearbeitung Ihrer Anfrage an.
Bitte geben Sie eine Mobilnummer zur Bearbeitung Ihrer Anfrage an.

Ihre Nachricht ist bei mir eingegangen,
ich melde mich in den nächsten 48 Stunden per E-Mail bei Ihnen.