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David Goldschmitt, CHECK24-Experte für Sterbegeldversicherungen
Artikel zuletzt überarbeitet am 18.12.2024
Die Entscheidung, auf welche Weise die letzte Reise angetreten werden soll, ist für viele Menschen von tiefer Bedeutung. Von der Feuerbestattung mit Urnenbeisetzung bis hin zu naturnahen Optionen wie Baum- oder Seebestattungen – die Vielfalt des Angebots spiegelt den Wunsch vieler Menschen wider, ihren letzten Weg individuell zu gestalten.
Wir zeigen die verschiedenen Optionen für Bestattungsarten in Deutschland, von den traditionellen Bestattungsarten bis zu modernen Varianten und Trends der letzten Jahre.
Grundsätzlich wählt man in Deutschland zwischen der Erdbestattung in einem Sarg oder den unterschiedlichen Varianten einer Feuerbestattung. Damit ist die erste Frage bei der Wahl einer Bestattungsmethode, ob der Körper des Verstorbenen eingeäschert werden soll oder nicht.
Anteil von Sarg- und Urnenbestattungen in Deutschland 2012 bis 2023
Die Erdbestattung gilt nach wie vor als die traditionellste Form der Bestattung in Deutschland. Bei dieser Form der Beisetzung wird der Verstorbene in einem Sarg auf einem Friedhof in der Erde beigesetzt.
Für eine klassische Erdbestattung wird der Verstorbene zunächst von einem Bestatter versorgt sowie hergerichtet und anschließend in einen vorher ausgewählten Sarg gebettet. Vor der eigentlichen Beisetzung findet üblicherweise eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle oder Kirche statt. Anschließend begleiten die Trauergäste den Sarg in einem Trauerzug zur Grabstätte auf dem Friedhofsgelände. An der Grabstätte wird der Sarg dann durch die Sargträger in das vorbereitete Grab hinabgelassen.
Nach der Beisetzung wird das Grab von Friedhofsmitarbeitern geschlossen und als frisches Grab hergerichtet. Die Grabstätte kann dann von den Hinterbliebenen individuell gestaltet werden.
Vorteile:
Nachteile:
Die Kosten einer Erdbestattung setzen sich aus verschiedenen Posten zusammen und können je nach Region, beauftragtem Bestatter und individuellen Wünschen stark unterschiedlich ausfallen. Eine komplette Erdbestattung kann zwischen 5.000 € und 18.000 € kosten.
Die Feuerbestattung hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer häufig gewählten Alternative zur klassischen Erdbestattung entwickelt. In Deutschland kamen zuletzt auf jede klassische Sargbestattung vier Urnenbestattungen.
Nach dem Tod wird der Verstorbene von einem Bestatter begutachtet und anschließend in ein Krematorium überführt, wo er in einen speziellen Einäscherungssarg gebettet wird. Vor der Kremation ist eine zweite Leichenschau gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich muss eine schriftliche Verfügung des Verstorbenen zur Feuerbestattung vorliegen oder die Angehörigen müssen nachweisen, dass dies dem Willen des Verstorbenen entspricht.
Vorteile:
Nachteile:
Eine Feuerbestattung ist für deutlich unter 5.000 € möglich. Der günstigere Preis im Vergleich zur Erdbestattung ergibt sich vor allem durch die kleinere Grabstätte und die Möglichkeit, einen einfachen und günstigen Einäscherungssarg zu wählen.
Anonyme Bestattung
Die anonyme Bestattung ermöglicht eine Beisetzung auf einer gemeinschaftlichen Fläche des Friedhofs. Sie kann als Sarg- oder Urnenbestattung durchgeführt werden und findet ohne Anwesenheit von Angehörigen statt.
Die genaue Grabstelle wird nicht markiert und es existiert keine individuelle Grabstelle. Diese Form der Bestattung wird häufig aus finanziellen Gründen oder aufgrund einer entsprechenden Verfügung des Verstorbenen gewählt. Sie ist aufgrund entfallender Grabpflege besonders kostengünstig.
Die Seebestattung ist eine besondere Form der Feuerbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen dem Meer übergeben wird.
Nach der Einäscherung des Verstorbenen wird die Asche in eine spezielle, wasserlösliche Seeurne gefüllt. Diese Urnen sind biologisch abbaubar und lösen sich innerhalb weniger Stunden nach der Beisetzung im Meer im Wasser auf. Die Beisetzung erfolgt durch einen autorisierten Kapitän in dafür freigegebenen Seegebieten. In Deutschland sind Seebestattungen in der Ost- und Nordsee möglich.
Vorteile:
Nachteile:
Die Kosten für eine Seebestattung belaufen sich auf etwa 4.000 € bis zu 11.000 €. Darin enthalten sind die Kosten für die Einäscherung, die spezielle Seeurne, die Schifffahrt und die seemännische Zeremonie. Je nach Beisetzungsort, beauftragter Reederei und Anzahl der Trauergäste können die Kosten variieren.
Baum- und Waldbestattungen sind naturnahe Alternativen zu klassischen Bestattungsformen. Bei dieser Bestattungsart wird die Asche des Verstorbenen im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Während eine Waldbestattung in einem speziell ausgewiesenen Bestattungswald stattfindet, kann eine Baumbestattung auch auf herkömmlichen Friedhöfen stattfinden.
Als Untergattung der Feuerbestattung ist auch hier grundsätzlich eine Einäscherung des Verstorbenen erforderlich. Die Asche wird dann in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines ausgewählten Baumes beigesetzt.
Vorteile:
Nachteile:
Die Kosten für eine Baumbestattung liegen zwischen 3.000 € und 6.000 €. Darin enthalten sind die Einäscherung, die Bio-Urne, die Trauerhalle und die Nutzungsgebühr für die Grabstelle am Baum.
Die genauen Kosten für die Baumbestattung sind auch abhängig davon, ob Sie einen Friedhof oder Bestattungswald als letzte Ruhestätte wählen. Auch die gewählte Belegungsart (Einzel-, Partner- oder Familienbaum) spielt eine Rolle.
Die Ascheverstreuung ist eine besondere Form der Feuerbestattung, bei der die Asche des Verstorbenen nicht in einer Urne beigesetzt, sondern an einem bestimmten Ort verstreut wird. Die Möglichkeiten für eine Ascheverstreuung in Deutschland sind stark begrenzt und auf speziell ausgewiesenen Rasenflächen auf einigen Friedhöfen in einzelnen Bundesländern zugelassen. Die Verstreuung muss von einem autorisierten Bestatter oder Friedhofsmitarbeiter durchgeführt werden. Eine Verstreuung auf privatem Grund ist nicht gestattet.
Vorteile:
Nachteile:
Die Kosten für eine Ascheverstreuung betragen etwa 1.500 € bis 2.500 €. Diese setzen sich aus den Kosten für die Einäscherung, der Genehmigung zur Verstreuung und der Durchführung der Zeremonie zusammen. Bei einer Verstreuung im Ausland können zusätzliche Kosten für Transport und Formalitäten entstehen. Trotz dieser zusätzlichen Überführungskosten gehört die Ascheverstreuung so zu den preiswertesten Bestattungsarten, die es gibt.
Die Reerdigung ist eine neuartige und umweltfreundliche Form der Bestattung. Der Verstorbene wird dabei in einer speziellen Anlage, dem sogenannten Alvarium, in einem kontrollierten Prozess zu nährstoffreicher Erde transformiert. Das ist bisher nur im Bundesland Schleswig-Holstein möglich. Die entstandene Erde kann anschließend auf ausgewiesenen Friedhöfen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern beigesetzt werden.
Vorteile:
Nachteile:
Die Kosten für eine Reerdigung belaufen sich auf insgesamt etwa 8.000 €. Die Grundkosten für den Transformationsprozess betragen etwa 2.800 €, zuzüglich 100 € für die Administration eines Treuhandkontos.
Zu diesen Grundkosten kommen - wie bei anderen Bestattungsarten auch - weitere Kosten für den Bestatter, die Grabstelle, Friedhofsgebühren und die Trauerfeier hinzu. Da die Reerdigung nur an wenigen Standorten möglich ist, müssen häufig auch Überführungskosten zum Alvarium einkalkuliert werden.
Weitere Informationen zu den Kosten verschiedener Bestattungsarten und den Möglichkeiten der finanziellen Vorsorge finden Sie in unseren Ratgebern "Was kostet eine Beerdigung?" sowie in unserem Vergleich für Sterbegeldversicherungen.
In Deutschland herrscht eine Friedhofspflicht – auch Friedhofszwang genannt. Dabei schreibt die deutsche Rechtsprechung vor, dass die sterblichen Überreste einer verstorbenen Person nur auf einem Friedhof beigesetzt werden dürfen. Baum- und Seebestattungen bilden hier die wenigen Ausnahmen. Trotzdem sind auch diese letzten Ruhestätten streng reguliert. Im Ausland gibt es dagegen deutlich mehr Möglichkeiten und interessante Alternativen zu den gängigen Bestattungsarten in Deutschland.
Die Diamantbestattung ist eine besonders außergewöhnliche Form der Feuerbestattung. Dabei wird ein Teil der Asche unter hohem Druck und Temperatur zu einem Diamanten gepresst. Dieser Erinnerungsdiamant kann anschließend als Schmuckstück gefasst und getragen werden. Der Rest der Asche wird dann etwa klassisch in einer Urnenbestattung beigesetzt.
In der Schweiz, den Niederlanden und den USA ist diese Form der Bestattung erlaubt. In Deutschland ist sie aufgrund der Friedhofspflicht nicht legal.
Naturbestattungen erfolgen in Deutschland ausschließlich auf offiziellen Waldfriedhöfen in der Form einer Urnenbeisetzung. Im Ausland gibt es für Naturbestattungen dagegen verschiedene Varianten:
Bei dieser symbolträchtigen Form wird die Asche mit spezieller Erde vermischt und daraus ein Baum gepflanzt. Dieser lebendige Erinnerungsbaum symbolisiert das Weiterleben in der Natur. "Tree of Life" ist der Markenname des gleichnamigen Unternehmens, welches diese Bestattungsart anbietet.
Diese Bestattungsart wird zwar in Deutschland angeboten, die Beisetzung kann jedoch nur im Ausland erfolgen.
Bei dieser besonderen Form wird die Asche aus einem Flugzeug oder Heißluftballon in die freie Natur verstreut. Diese Option ist in Deutschland nicht möglich, wird aber in einigen Nachbarländern wie der Schweiz, Österreich oder den Niederlanden angeboten.
In den USA und in Russland gibt es Unternehmen, die Weltraumbestattungen anbieten. Dabei wird ein Teil der Asche des Verstorbenen ins Weltall geschickt.
Die Entscheidung für eine Bestattungsart ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Um die passende Form zu finden, können folgende Punkte als Orientierung dienen:
Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit diesen Aspekten kann den Angehörigen später schwierige Entscheidungen in der Trauerphase ersparen. Idealerweise halten Sie Ihre Wünsche im Rahmen der Bestattungsvorsorge in einer Bestattungsverfügung fest.
Die jeweiligen Fristen für Bestattungen sind in den Bestattungsgesetzen der jeweiligen Bundesländer geregelt und damit deutschlandweit unterschiedlich. Allgemein lässt sich sagen, dass die Bestattung 5 bis 10 Tage nach dem Tod erfolgen muss. Für eine Feuerbestattung kann die Beisetzung der Urne auch später stattfinden. In Bayern muss die Asche beispielsweise spätestens nach 3 Monaten beigesetzt werden, in Nordrhein-Westfalen innerhalb von 6 Wochen. Informieren Sie sich zu den geltenden Fristen in Ihrem Bundesland.
Nein, in Deutschland ist es nicht erlaubt, die Asche zu Hause aufzubewahren. Die Asche muss zwingend auf einem Friedhof beigesetzt werden. Ausnahmen bilden hier nur die Seebestattung oder Waldbestattung, bei denen die Asche jedoch auch eine feste letzte Ruhestätte erhält. Darüber hinaus darf die Asche in Deutschland nicht privat transportiert oder gar mit nach Hause genommen werden.
In Deutschland ist es rechtlich nicht zulässig, die Asche von mehreren Personen in einer einzigen Urne beizusetzen. Diese Einschränkung umfasst sowohl die Asche von zwei Menschen als auch die Kombination von menschlicher Asche mit der Asche von Tieren, wie zum Beispiel einem Hund.