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Interview mit energieheld (Teil 1) "Wir wollen die Energiewende in Deutschland durch effizientere Gebäude voranbringen."
| sho
Wir haben mit Stephan Günther vom Sanierungsportal energieheld über das Potential und die Zukunft von Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden gesprochen. Vor allem die "Wärmewende" und die Digitalisierung des Handwerkermarktes wird hier eine entscheidende Rolle spielen.
Stephan Günther vom Sanierungsportal energieheld im Gespräch.
CHECK24: Wie entstand die Idee zum Sanierungsportal energieheld?
Stephan Günther (energieheld): Angefangen hat alles, als Michael Kessler, einer unserer Co-Gründer, für seine Eltern im Internet nach Informationen zu einer Photovoltaikanlage suchte. Er fand einen Informationsdschungel vor, der ihn nur noch mehr verwirrt hat. Wie groß sollte die Anlage in etwa sein? Wo findet man die guten, regionalen Handwerker und natürlich: Was wird das kosten?Mit zwei guten Freunden aus dem Studium entwickelte er den ENERGIEcheck, das ist ein Online-Tool, mit dem sich Benutzer das Energiesparpotential durch Sanierungsmaßnahmen für ihr Haus berechnen lassen können.
Wir wollen die Energiewende in Deutschland durch effizientere Gebäude voranbringen. Der ENERGIEcheck und unser Geschäftsmodell dahinter gewannen einige Förderpreise und mit einer dreiseitigen Website und diesem Tool war energieheld gegründet.
Mittlerweile können wir auf energieheld.de täglich mehrere tausend Sanierungsinteressierte informieren. Viele werden persönlich beraten und die optimalen Sanierungsmaßnahmen können mit unseren Partner-Handwerksfirmen vor Ort umgesetzt werden.
CHECK24: Richtet sich Ihr Portal nur an Hausbesitzer und Handwerker oder können auch Mieter von Ihrem Service profitieren?
Stephan Günther (energieheld): Wir kümmern uns in erster Linie um die Umsetzung von Modernisierungsmaßnahmen an und in Gebäuden. Das sind also sinnvolle Dämmungen, effizientere Heizungssysteme, moderne Fenster etc. Da der Mieter aber in der Regel keinen Einfluss darauf hat, dies am Mietgebäude zu verändern, sind wir hier normalerweise in keinem direkten Kontakt. Von sanierten Mietgebäuden profitieren die Mieter aber wiederum auch, da die Heizkosten sinken und das Raumklima angenehmer wird.Neben unserem Beratungs- und Vermittlungs-Service informieren wir aber auf der Website und in unserem Blog auch generell zum Thema Energiesparen. Diese Tipps sind natürlich für jeden hilfreich, für Besitzer und für Mieter.
CHECK24: Warum sollten Verbraucher ihre eigenen vier Wände energieeffizient sanieren?
Stephan Günther (energieheld): Vier Gründe: Weil sie mittelfristig Kosten sparen, ein angenehmeres Raumklima erhalten, den Wert der Immobilie erhöhen und die Umwelt schonen.Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) benötigen in Privathaushalten allein Heizung und Warmwasseraufbereitung im Durchschnitt 85 Prozent der Energie - hier liegen also große Einsparpotenziale. Es gibt viele auch finanziell sehr sinnvolle Sanierungsmaßnahmen.
CHECK24: Haben Sie hierfür eine Beispielrechnung?
Stephan Günther (energieheld): Klar, die Kosten für eine Kerndämmung der Fassade eines Einfamilienhauses liegen etwa bei 2.000 Euro. Der Haushalt wird aber dadurch etwa 30 Prozent weniger Energie verbrauchen. Die Kosten für die Dämmung sind so nach etwa 6 Jahren wieder hereingeholt. Nach diesen Jahren funktioniert die Dämmung aber natürlich weiterhin und durch die geringeren Heizkosten bleibt der Familie monatlich mehr Geld zum Leben.Das war nur die finanzielle Betrachtung. Zusätzlich ist das Raumklima angenehmer, es gibt keine kalten Wände mehr etc. Durch die bessere Isolierung muss weniger geheizt werden, wodurch weniger CO2 frei gesetzt wird. Und sollte das Haus einmal verkauft werden, wird die Dämmung den Immobilienwert steigern. Das Geld ist also in dem Sinne gut angelegt.
CHECK24: Welche Chancen sehen Sie in der Digitalisierung im Bau- und Sanierungsgewerbe?
Stephan Günther (energieheld): Für die Bau- und Sanierungsbranche sehe ich in digitalen Softwarelösungen die Chance, dass sich die einzelnen Handwerksfirmen wieder mehr auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können, nämlich das Handwerk selbst. Weniger Bürokratie, zielgenauere Kommunikation und die Möglichkeit, bei Bedarf durch innovative Features verschiedene Chancen nutzen zu können. Als ganz große Chance sehe ich hier letztlich die vielversprechende Möglichkeit, dass wir durch die Digitalisierung die Energiewende schneller und sinnvoller erreichen können.CHECK24: In Zusammenarbeit mit Handwerksfirmen haben Sie ein spezielles Kundenmanagementsystem namens „hero“ entwickelt. Was steckt dahinter?
Stephan Günther (energieheld): Die Handwerks-Software „hero“ erleichtert den Arbeitsalltag der ausführenden Handwerker. Es ist eine Cloud-Software, die Kunden eine Übersicht über die verschiedenen Prozessstufen wie etwa Angebotsstellung, Umsetzung etc. gibt. Zudem hilft sie bei Terminplanung, Dateiverwaltung, Routennavigation und ähnlichem.Wenn wir es schaffen können, gemeinsam mit dem Handwerk unsere Gebäude energieeffizienter zu machen, dann ist das etwas, für das wir unbedingt kämpfen sollten. Die Digitalisierung ist hierbei ein Schritt in die Zukunft oder sagen wir besser, in die „Gegenwart“, denn in den meisten anderen Bereichen ist die Digitalisierung ja schon viel weiter vorangeschritten.
CHECK24: Herr Günther, wir danken Ihnen für das Gespräch.
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