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Heizkosten sparen

– bis zu 400 € mit Experten-Tipps

27.09.2024

Die Heizkosten explodieren: Für die laufende Heizperiode erwarten Sie Mehrkosten von rund 550 € (+ 67 %). Sie fragen sich, wie Sie diese Kosten stemmen sollen? Mit diesen einfachen Tipps können Sie beim Heizen 50 bis 100 € monatlich sparen.

Wärmeschutzfolien nutzen

Sophia Waider, Energieexpertin

Sophia Waider
Energieexpertin bei CHECK24
  "Wenn Sie im Winter Heizkosten sparen möchten, ist ein effektiver Tipp die Verwendung von Wärmeschutzfolien an den Fenstern. Diese Folien sind transparent und reflektieren die Heizwärme zurück in den Raum, wodurch der Wärmeverlust durch die Fenster reduziert wird. Besonders bei älteren Fenstern oder einfach verglasten Fenstern können Sie dadurch den Energieverbrauch deutlich senken. Die Anbringung ist einfach und beeinträchtigt nicht den Lichteinfall, was Ihnen eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit bietet, Ihre Heizkosten zu senken."

Weitere Tipps zum Heizkosten sparen

  1. Senken Sie die Raumtemperatur, schon 1 Grad weniger spart bis zu 6% Heizkosten ein.
  2. Halten Sie die Zimmertüren geschlossen und dichten Sie Fenster gut ab.
  3. Schließen Sie Jalousien und Vorhänge, um keine Wärme entfliehen zu lassen.
  4. Entlüften Sie die Heizkörper regelmäßig und stellen Sie keine Möbel davor.
  5. Heizen Sie überlegt - am besten nur Räume, die Sie auch wirklich nutzen.
Heizkosten sparen: Sparpotenzial pro Jahr
Spar-Tipp

2 Personen/ 70 m2

3 Personen/ 110 m2
Raumtemperatur senken 55 € 100 €
Richtig lüften 120 € 190 €
Fenster/ Türen abdichten 55 € 100 €
Vorhänge zu 10 € 20 €
Heizkörper entlüften 50 € 85 €
Gesamt 290 € 495 €
Quelle: co2online; (Bsp.-Rechnung/ Gasheizung) Stand: September 2024

Heizkosten sparen – die besten Tipps

  1. Raumtemperatur um 1 Grad senken

Wenn Sie die Temperatur nur um 1 Grad senken, können Sie bis zu 6 % an Heizenergie sparen. Eine Raumtemperatur von 20 Grad reicht für ein gutes Wärmegefühl völlig aus. Auch das Raumklima verbessert sich, wenn die Zimmer nicht so überhitzt sind. Ist die Luft weniger trocken und stickig, wird man abends auch nicht so schnell müde.

  1. Stoßlüften statt Fenster auf Kippstellung

Richtiges Lüften das A und O. Statt die Fenster zu kippen, sollten Sie mehrmals am Tag für etwa fünf bis zehn Minuten gut durchlüften. So kann sich die gesamte Raumluft erneuern, ist weniger trocken und der Raum heizt sich anschließend schneller wieder auf. Wenn Sie oft genug lüften, sparen Sie Heizkosten und vermeiden zusätzlich auch Schimmelbildung.

  1. Auch bei Regen lüften

Auch bei Regen regelmäßig lüften. Frischluft ist nach dem Erwärmen immer trockener als die verbrauchte Luft bewohnter Räume. Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer sollte gelüftet werden. Fünf Minuten Stoßlüften reichen bei Regen und Frost aus.

  1. Fenster und Türen abdichten

Wer an einem geschlossenen Fenster permanent Zugluft verspürt, sollte die Spalten der Fenster mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen abdichten. Dichtungsmaterial ist in jedem Baumarkt für wenig Geld erhältlich. Auch durch Türspalten kommt oft ein unangenehm kalter Luftzug. Besonders durch Türunterseiten strömt oft zu viel kühle Luft ins Zimmer. Abhilfe schaffen hier sogenannte Türbesen, Bürstendichtungen oder Zugluftstopper. Dabei handelt es sich um bürstenartige Schienen, die unter den Türen angebracht werden. So können Sie langfristig Heizkosten sparen.

  1. Jalousien, Vorhänge und Rollläden schließen

Im Sommer werden die Jalousien geschlossen, damit die Hitze draußen bleibt. Unser Tipp: Greifen Sie im Winter auf dieselbe Methode zurück und sperren Sie die Kälte aus. Isolierende Rollos oder Jalousien nachts auch in unbenutzten Räumen herunterzulassen, kann den Wärmeverlust im jeweiligen Zimmer um die Hälfte reduzieren. Auch Rollläden sollten nachts in allen Räumen geschlossen werden.

  1. Heizkörper entlüften

In Heizungen kann sich Luft ansammeln. Diese verhindert, dass sie effizient heizen. In diesem Fall sollten die Heizkörper entlüftet werden, um Heizkosten zu sparen. Einen Entlüftungsschlüssel erhält man im Fachhandel oder oftmals auch im Baumarkt. Was Sie tun können, wenn Ihre Heizung nicht funktioniert, erfahren Sie in unserem Ratgeber Heizung defekt: Tipps für Mieter.

  1. Richtige Zimmertemperatur wählen

Heizen Sie nur den Raum gut, in dem Sie sich die meiste Zeit aufhalten. Hier ist eine Temperatur von 20 Grad meist ausreichend. In Küche und Schlafzimmer können Sie die Regler auf 16 Grad herunterdrehen. Da die Luft in einem kühleren Zimmer weniger trocken ist, schläft es sich auch besser.

  1. Thermostat richtig deuten

Die Zahlen 1 bis 5 auf dem Thermostat stehen für die jeweilige Temperatur. Wenn der Thermostat voll aufgedreht wird, wird es nicht schneller warm, die Stufe beeinflusst lediglich die Raumtemperatur. Dabei steht Stufe 1 für circa 12 Grad, die höchste Stufe für 28 Grad. Eine ausreichende Raumtemperatur erhalten Sie schon bei Stufe 3 (circa 20 Grad). Je höher die Stufe des Thermostats, desto mehr Energie verbrauchen Sie.

  1. Keine Möbel vor den Heizkörper stellen

Die Heizkörper sollten möglichst freistehen, damit kein Wärmestau entsteht. Ist die Heizung mit Möbelstücken verstellt, kann sich die Wärme nicht gut im Raum verteilen. Auch schwere Vorhänge „schlucken“ die Wärme. Zudem sollte nichts auf den Heizkörpern liegen. Durch die gestaute Wärme erhöhen sich die Heizkosten um bis zu fünf Prozent.

  1. Preise vergleichen und sparen

Ein letzter Tipp, um an Heizkosten zu sparen: Lassen Sie sich mit günstiger Heizenergie versorgen. Egal, welche Heizmethode Sie nutzen – fast immer lassen sich durch einen Energievergleich die Kosten fürs Heizen reduzieren, oftmals sogar um einige hundert Euro jährlich. Wie viel Sie konkret sparen können, erfahren Sie, indem Sie Heizölpreise vergleichen bzw. unseren Gasvergleich durchführen. Heizen Sie mit Strom, machen Sie den Heizstromvergleich für Wärmepumpe oder Nachtspeicherheizung.

Heizkosten sparen – je nach Energieträger

  • Heizöl: Beim Heizen mit Heizöl können Sie durch einen regelmäßigen Heizölvergleich sparen. Es lohnt sich, auf günstige Angebote zu achten und Preise zu vergleichen. Sammelbestellungen mit Nachbarn können Mengenrabatte bringen und die Heizkosten weiter reduzieren.
  • Fernwärme: Wenn Sie Fernwärme nutzen, ist ein Wechsel des Versorgers meist nicht möglich. Heizkosten sparen können Sie hier vor allem durch bewusstes und energiesparendes Heizen.
  • Elektroheizungen oder Nachtspeicheröfen: Aufgrund hoher Heizkosten und schlechter CO2-Bilanz sind Elektroheizungen weniger empfehlenswert. Ein Wechsel des Stromanbieters kann bei Ein-Tarif-Zählern Ihre Kosten senken. Bei Zwei-Tarif-Zählern können spezielle Tarife für Nachtspeicherheizungen helfen, Heizkosten zu sparen.
  • Holz: Als alternative Brennstoffe bieten sich Pellets oder Scheitholz an. Diese zeichnen sich durch niedrige Betriebskosten, stabile Rohstoffpreise und eine gute Klimabilanz aus – ideal zum Heizkosten sparen. Verschiedene Förderprogramme von Bund und Ländern unterstützen das Heizen mit Holz.

Häufig gestellte Fragen zum Heizkosten sparen

Macht es Sinn, einen Heizlüfter zu kaufen?

Nein, ein Heizlüfter ist kein gutes Mittel, um die Heizkosten zu senken. Denn die Strompreise sind genau wie die Gaspreise enorm gestiegen. Wenn Sie mit Strom heizen, senken Sie zwar Ihre Gasrechnung, zahlen aber dafür bei Strom umso mehr. Bei einem aktuellen Kilowattstundenpreis von 25,65 Cent zahlen Sie alleine für den Heizlüfter über 100 € im Monat.

 

Was sind die größten Fehler, die man beim Heizen machen kann?

Einer der häufigsten Fehler ist, eine zu hohe Temperatur. Das Wärmeempfinden ist zwar sehr subjektiv, dennoch raten Energieexperten zu einer Schlafzimmertemperatur zwischen 16 und 18 Grad. Das soll für erholsameren Schlaf sorgen und spart Heizkosten. Wenn Sie die Heizung komplett abdrehen, drohen Schimmelprobleme. Auch das Zustellen von Heizköpern ist ein häufiger Fehler, genauso wie falsches Lüften.

Was passiert, wenn ich im Winter gar nicht heize?

Sie sollten die Heizung nie komplett abdrehen, denn die kalte Luft nimmt Feuchtigkeit schneller auf und Schimmel entsteht. Auch das Hochheizen eines Zimmers verbraucht mehr Energie als eine konstante Temperatur zu halten. Deshalb sollten Ihre Zimmer eine Mindesttemperatur von 16 Grad haben. Wenn Sie in den Urlaub fahren, können Sie diese Temperatur auch unterschreiten. In so kurzer Zeit bildet sich kein Schimmel.

 

Auf welche Stufe sollte ich nachts die Heizung stellen?

Um Heizkosten zu sparen, können Sie die empfohlenen Temperaturen des Bundesumweltamtes für den Wohnbereich (20 °C), die Küche (18 °C) und das Schlafzimmer (17 °C) verwenden und diese nur nach Bedarf anpassen.


Energieexpertin Sophia Waider
Sophia Waider
CHECK24 Energieexpertin
Letzte Änderung am 27.09.2024

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