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Hybridheizung – der zukunftsweisende Energiemix

22.07.2022

Eine Hybridheizung kombiniert zwei Wärmequellen in einer Anlage, die unabhängig voneinander benutzt werden können. Immer mehr Hausbesitzer setzen auf ein solches Kombisystem, das häufig ein fossiles Heizungssystem mit einem regenerativen Energieträger vereint. So kann nicht nur nachhaltig, sondern auf lange Sicht auch kostensparend geheizt werden. Erfahren Sie hier alles über die Vor- und Nachteile einer Hybridheizung und ob ein solcher Energiemix auch für Sie in Frage käme.

Für wen eignet sich eine Hybridheizung?

Die Installation einer Hybridheizung kommt aus technischer Sicht sowohl für Bestands- als auch Neubauten infrage. Bei einer nachträglichen Aufrüstung kann eine konventionelle Öl- oder Gasheizung mit einem nachhaltigen Wärmeträger wie einer Solarthermie oder Wärmepumpe ergänzt werden. Besonders bei Altbausanierungen von Einfamilienhäusern wird auf ein Kombisystem aus Wärmepumpe und Brennwerttechnik zurückgegriffen. 
 
Beim Neubau von Einfamilienhäusern wird hingegen eher selten auf eine Hybridheizung zurückgegriffen, da diese bereits über eine sehr gute Wärmedämmung verfügen und problemlos mit einem einzigen Energieträger abgedeckt sind.

In neu gebauten Mehrfamilienhäusern kann das Hybridsystem von Anfang an perfekt auf die Bedürfnisse der Bewohner eingestellt werden. Eine optimale Wasserversorgung wird so jederzeit gewährleistet. Zudem kann bei einer Erstinstallation die gesetzlichen Vorgaben für eine Bezuschussung optimale erreicht werden. So lässt sich nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostensparend heizen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Hybridheizung?

Die Kosten für die Installation einer Hybridheizung hängen von dem jeweiligen Wärmesystem, der Gebäudeart und dem Wärmebedarf ab. Außerdem spielt es eine Rolle, ob das Kombisystem in einem Neubau eingebaut werden soll oder ob es sich um eine Bestandssanierung handelt. Im Folgenden finden Sie eine ungefähre Kostenschätzung für die Anschaffung der verschiedenen Hybridheizungen und die entsprechenden Fördersätze:

Art der Hybridheizung

Kosten

Förderung
Brennwert und Wärmepumpe 18.000 - 25.000 € bis zu 30 % der förderfähigen Kosten
Brennwert und Solar 15.000 - 26.000 € bis zu 30 % der förderfähigen Kosten
Gas und Photovoltaik 12.000 - 19.000 € bis zu 30 % der förderfähigen Kosten
Pelletheizung und Solarthermie 20.000 - 35.000 € bis zu 35 % der förderfähigen Kosten

 
Tipps staatliche Förderung

Hinsichtlich der staatlichen Förderung gilt es zu beachten, dass die verschiedenen Hybridheizungs-Varianten unterschiedlich bezuschusst werden. Ein Kombisystem mit Gas-Brennwertkessel wird beispielsweise deutlich höher als eine Anlage mit Ölheizung bezuschusst, da die CO₂-Bilanz vergleichsweise besser ist. Informieren Sie sich daher vorab über die möglichen Förderzuschüsse und -voraussetzungen.

Welche Hybridheizungen gibt es?

Über die letzten Jahre hinweg etablierten sich viele verschiedene Arten von Hybridheizungen auf dem Markt. Es ist je nach Situation abzuwägen, welche Energiequellen-Kombination für Hausbesitzer infrage kommt. Falls die Nachhaltigkeit des Heizungssystems im Fokus steht, ist die Verbindung aus fossilen und erneuerbaren Energieträgern besonders sinnvoll. Im Folgenden werden die beliebtesten Varianten aufgelistet:
 
  • Brennwertgerät und Wärmepumpe
    Bei dieser Variante wird ein Brennwertgerät mit einer Luft-Wärmepumpe kombiniert. Während im Frühling, Sommer und Herbst die Wärmepumpe die Energieerzeugung übernimmt, schaltet sich die Öl- oder Gasheizung an, sobald die Außentemperaturen fallen.
     
  • Brennwertgerät und Solar
    Die Kombination aus Brennwertgerät und Solar garantiert ein sehr effizientes und kostensparendes Heizsystem mit niedrigen Wartungsarbeiten. Solange die Sonne scheint, kann die Solaranlage die Energieversorgung vollständig übernehmen. Bei kälteren Außentemperaturen übernimmt die Gas- oder Ölheizung. Die Anschaffungskosten für ein solches Kombisystem halten sich dabei vergleichsweise niedrig.
     
  • Gas und Photovoltaik
    Eine weitere Möglichkeit ist die Verbindung zwischen Gasheizung und Photovoltaikanlage. Da diese Art von Kombisystem die Kraft der Sonne anzapfen kann, lassen sich sowohl Heizkosten als auch Emissionen deutlich reduzieren. 
     
  • Pelletheizung und Solarthermie
    Hierbei werden ausschließlich regenerative Energiequellen zur Wärmeerzeugung genutzt. Sowohl im Winter, als auch in den Übergangsmonaten, wird die Wärmeversorgung von der Pelletheizung übernommen. Im Sommer sorgt die Solarthermieanlage für Warmwasser und kann in den kalten Monaten außerdem das Heizsystem unterstützen.

Wie funktioniert eine Hybridheizung?

Bei einer Hybridheizung unterscheidet sich die Funktionsweise je nach Kombisystem. Wenn ein erneuerbarer und ein fossiler Energieträger kombiniert werden, wird die Grund-Energieversorgung von der erneuerbaren Energiequelle übernommen. Die Brennwertanlage springt nur bei Höchstlasten ein. So kann sowohl von der Zuverlässigkeit eines Öl- oder Gas-Brennwertgerätes als auch von der Umweltfreundlichkeit einer nachhaltigen Energiequelle profitiert werden. Je nach Bedarf wählt die Hybridheizung selbstständig den entsprechenden Wärmeträger, wodurch auf lange Sicht Heizkosten gespart werden können.

Was sind die Vorteile einer Hybridheizung?

Kostensparend: Die Kombination aus zwei individuellen Energieträgern erlaubt zu jedem Zeitpunkt das Verwenden der günstigeren Heizquelle.

Effizient: Durch das perfekt aufeinander abgestimmte Zusammenspiel der beiden Systeme wählt die Hybridheizung je nach Umstand die jeweils passende Wärmequelle.

Zuverlässig: Beim Ausfall einer der beiden Technologien kann ganz einfach auf den zweiten Wärmeerzeuger zurückgegriffen werden.

Klimafreundlich: Ein hybrides System aus Brennwertanlage und erneuerbarer Energiequelle reduziert den Verbrauch von fossilen Brennstoffen. 

Renewable Ready: Gasheizungen können auch noch nachträglich mit einem erneuerbaren Energieträger kombiniert werden.

Bezuschusst: Seit Anfang 2020 können Hausbesitzer von der Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) profitieren.

Was sind die Nachteile einer Hybridheizung?

Vergleichsweise hohe Anschaffungskosten: Je nach Ausführung müssen Hausbesitzer mit Kosten zwischen 10.000 und 35.000 Euro rechnen.

Komplexe Wartungsarbeiten: Durch das Zusammenspiel von zwei Wärmeträgern entsteht automatisch ein komplizierteres Betriebssystem, das regelmäßig gewartet werden muss.

Benötigt Platz: Zwei Energieträger, bedeuten auch zwei individuelle Anlagen. Somit wird mehr Platz bei der Installation benötigt.


Energieexpertin Sophia Waider
Sophia Waider
CHECK24 Energieexpertin
Letzte Änderung am 22.07.2022

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