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Die Einführung von intelligenten Stromzählern, sogenannte "Smart Meter", ist der Anfang der Digitalisierung der Energiewende. Wie es dazu gekommen ist, die Hintergründe und was Sie zu wissen müssen, erklären wir mit den wichtigsten Fakten zum Thema.
Inhalte in diesem Ratgeber:
1. Smart Meter sind bis 2032 Pflicht
2. Datenschutzrechtliche Risiken
3. Smart Meter tragen zum Umweltschutz bei
4. Intelligente Stromzähler nutzen das Mobilfunknetz
5. Mit einem intelligenten Stromzähler haben Sie die volle Kostenkontrolle
Bis zum Jahr 2032 müssen in Deutschland alle Haushalte mit bestimmten Geräten (z.B. Wärmepumpen oder Solaranlagen) einen Smart Meter haben. Der Umbau des Zählers kann zusätzliche Kosten verursachen, die unter bestimmten Bedingungen vom Vermieter auf die Nebenkosten umgelegt werden können. Das aktuelle Energiewirtschaftsrecht sieht vor, dass für den neuen intelligenten Stromzähler eine jährliche Gebühr erhoben werden kann, die je nach Art des Zählers und Verbrauch zwischen 20 und 120 Euro liegt. Für einen Smart Meter ohne Steuerungsfunktion wird eine Gebühr von etwa 20 Euro jährlich erwartet. Für den erweiterten Smart Meter (mit Steuerungsfunktionen für Geräte wie Solaranlagen, Wärmepumpen etc.) beträgt die Gebühr 50 Euro jährlich. Die Verbrauchsgrenze für den Pflichteinbau von intelligenten Stromzählern bleibt bei 6.000 kWh und wird nicht auf 10.000 kWh angehoben, wie letzte Entwürfe vorgesehen hatten.
Der intelligente Stromzähler sammelt und übermittelt Daten in Echtzeit an den Energieversorger, sodass sie direkt auch am Smartphone mitverfolgt werden können. Bei den übermittelten Daten handelt es sich um Verbrauchs-, Erzeugungs- und Einspeisungsdaten, die Rückschlüsse über Zeitraum, Umfang und Art des Energieverbrauchs liefern können. Diesen Daten kann man entnehmen, wann der Verbraucher zu Bett geht, wie er seine Mahlzeiten zubereitet, wie häufig er seine Waschmaschine nutzt oder das Haus verlässt. Diese intelligenten Stromzähler sind nicht komplexer als ein W-LAN-Router, und können daher im schlimmsten Fall gehackt werden. In Deutschland dürfen daher zukünftig nur intelligente Stromzähler zum Einsatz kommen, die durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik geprüft und freigegeben wurden.
Eines der drängendsten Probleme unserer Zeit ist der Klimawandel. Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren, müssen wir aus der Kohleenergie umgehend aussteigen. Deutschland erzeugt inzwischen immer mehr Wind- und Sonnenenergie, jedoch werden die enormen Strommengen nie vollständig aufgebraucht, sodass dies zu Netzüberlastungen führt. Die Ursache: Der aus Wind und Sonne gewonnene Strom wird derzeit nicht optimal genutzt. Mithilfe von intelligenten Stromzählern können Verbraucher erfahren, wann überschüssiger Strom im Netz verfügbar ist und wann es für die Netzstabilität notwendig ist, den Verbauch zu drosseln.
Um Daten zu übermitteln, benötigt der intelligente Stromzähler ein Kommunikationssystem, auch Smart Meter Gateway genannt. Für den Datenaustausch nutzt das Gateway die mobile Datenübertragung im LTE-Standard. Daher ist im Gateway, wie bei jedem Handy, eine SIM-Karte eingebaut. Ist jedoch kein Empfang verfügbar, kann der Messstellenbetreiber ein spezielles Netzwerk einrichten.
Da der intelligente Stromzähler in der Lage ist, den eigenen Stromverbrauch alle 15 Minuten genau zu erfassen, können Stromfresser eliminiert werden, sodass der Abschlag flexibel angepasst werden kann. Mit einer passenden App können Abweichungen des eigenen Stromverbrauchs sogar unterwegs eingesehen werden. Hiermit entfällt dann auch das lästige Ablesen des Zählerstands.
Durch intelligente Stromzähler kann Energie effizienter und verantwortungsvoller genutzt werden.Es kann leicht getestet werden, welche Geräte im eigenen Haushalt echte Stromfresser sind.
Mit einem intelligenten Stromzähler haben Sie immer den tatsächlichen Stromverbrauch im Blick und die jährliche Ablesung am Zählerschrank entfällt.
Smart-Meter-Gateways können mit modernen Gas-, Wärme- und sogar Wasserzählern gekoppelt werden, sodass noch mehr Ableseaufwand zukünftig reduziert wird.
Die Umrüstung auf einen intelligenten Stromzähler ist unkompliziert.
Sie benötigen einen ständigen Zugang zum Internet, um Daten zu übermitteln.
Die Kosten für intelligente Stromzähler müssen vom Verbraucher übernommen werden, wenn es der Messstellenbetreiber oder der Besitzer des Gebäudes fordert.
Eine große Problematik ist der Datenschutz: Aus den gesammelten Daten der intelligenten Stromzähler können leicht Rückschlüsse auf relevante Verhaltensmuster in der eigenen Wohnung oder Produktionsverfahren von einem Unternehmen gezogen werden.
Teilweise sind intelligente Stromzähler schon in Kritik geraten, da Studien große Abweichungen bei der Messgenauigkeit aufgewiesen haben.