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Luftwärmepumpe und Erdwärmepumpe

21.09.2023

Wärmepumpen beziehen Energie aus der Umwelt und wandeln diese in Heizwärme um. Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, je nachdem, woher die Energie entnommen wird. Die bekanntesten Arten sind die Luftwärmepumpe, die Erdwärmepumpe und die Wasserwärmepumpe. Jede Art von Wärmepumpe wird mit Wärmepumpenstrom betrieben und besitzt unterschiedliche Vor- und Nachteile. Wir klären, welche Wärmepumpe die Passende für Sie ist.

 

Wärmepumpenarten auf einen Blick

Luftwärmepumpe Erdwärmepumpe Wasserwärmepumpe
  • geringste Investitionskosten
  • keine behördlichen Auflagen notwendig
  • hohe Effizienz 
  • lange Lebensdauer dank Sonden
  • höchste Effizienz
  • Wasserqualitätskontrolle erforderlich

Luftwärmepumpe

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe, oder kurz Luftwärmepumpe, ist die häufigste Art der Wärmepumpe. Sie nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle, indem diese über einen Ventilator angesaugt und dann in Wärme umgewandelt wird.

  • Voraussetzungen für die Anschaffung: Die Anschaffung ist recht unkompliziert, da keine behördlichen Genehmigungen eingehalten werden müssen. Zudem beansprucht das System vergleichsweise wenig Platz.
  • Kosten: Im Vergleich zu anderen Varianten ist die Luftwärmepumpe die günstigste Variante. Grund dafür ist vor allem, dass für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe Kollektoren verlegt werden, jedoch keine Sondenbohrungen durchgeführt werden müssen.
  • Nachteil: Die im Vergleich zu anderen Varianten niedrigere Leistung. Laut Experten ist die Leistung von manchen Luftwärmepumpe jedoch mittlerweile fast mit der von Erdwärmepumpen vergleichbar.
     
 Effizienz Luftwärmepumpe

Vor allem in den kalten Jahreszeiten muss eine Luftwärmepumpe mehr leisten als andere Wärmepumpen, da die Temperatur der Außenluft deutlich tiefer sinkt als zum Beispiel das Grundwasser. Das verringert ihre Leistung und Lebensdauer im Vergleich zu anderen Wärmepumpenarten. 

Erdwärmepumpe

Die Erdwärmepumpe, auch Sole-Wasserwärmepumpe oder Solewärmepumpe genannt, nutzt Erdwärme zur Energiegewinnung. Um an die im Erdreich gespeicherte Energie zu gelangen, werden eine oder mehrere Erdsonden in den Boden eingelassen. In den Rohren der Sonde befindet sich die Sole. Diese Mischung aus Wasser und Frostschutz kann dem Erdreich Wärme entziehen. Neben den senkrecht eingebauten Erdsonden gibt es außerdem zwei verschiedenen Kollektoren-Arten zur Gewinnung von Energie:
 

Erdwärmepumpe mit Flächenkollektoren

  • Voraussetzung für die Anschaffung: Genügend Platz für die Verlegung der Flächenkollektoren. Im Schnitt ist der Platzbedarf für die Installation das Doppelte von der beheizten Fläche. 
  • Kosten: Weniger aufwendig und günstiger als Sonden, da keine Bohrungen nötig sind.
  • Nachteil:  Die Fläche kann später nur noch bedingt bepflanzt werden, da Pflanzen und deren Wurzeln die Kollektoren beschädigen könnten. Außerdem kann die Effizienz der Kollektoren sinken, wenn diese an schattigeren Orten gelegen sind. 
     

Erdwärmepumpe mit Spiralkollektoren

  • Voraussetzung für die Anschaffung: Platzsparender als die Flachkollektoren, da diese tiefer in die Erde verbaut werden können. Falls Sie in einem Trinkwasserschutzgebiet leben, ist eine Genehmigung notwendig.
  • Kosten: Höhere Anschaffungskosten als die Flachkollektoren-Variante.
  • Nachteil: Hohe Kosten und ungeeignet für Trinkwasserschutzgebiete.
     

Erdwärmepumpe mit Sonden

  • Voraussetzung für die Anschaffung: Da die Sonden viel tiefer in das Erdreich versenkt werden als die Kollektoren, sind genehmigungspflichtige Erdbohrungen notwendig. 
  • Kosten: Die Bohrungen und mit einhergehenden Bodenuntersuchungen machen die Tiefensonden zur teuersten Variante. 
  • Nachteil: Kostspielig. Bohrungen müssen genehmigt werden. 
     
Effizienz Erdwärmepumpe

Den relativ hohen Anschaffungskosten einer Erdwärmepumpe steht die sehr lange Nutzungsdauer der Sonde oder Kollektoren gegenüber. Ein großer Vorteil der Erdwärmepumpe gegenüber der Luftwärmepumpe ist, dass ganzjährig auf eine konstante Wärmequelle zurückgegriffen werden kann. Dies macht die Wärmepumpe insgesamt sehr effizient

Verbrauch: Wärmepumpen vs. Gas

Hier geben wir Ihnen einen Überblick, wie viel die verschiedenen Wärmepumpen im Vergleich zu Gasheizungen verbrauchen. Dafür werden verschiedene Verbrauchsstufen und Wärmepumpenarten gegenübergestellt. Hierbei wird von einem durchschnittlichen Stromverbrauch von Wärmepumpen von 6.000 kWh auf einer Wohnfläche von 120 m² ausgegangen. Auf Gas umgelegt entspricht es einem Gasverbrauch von ca. 15.000 bis 18.000 kWh. Dies ist stark abhängig vom Sanierungszustand der Wohnung. 
 

Wärmepumpe Verbrauch Wärmepumpe Verbrauch Gas  Wohnfläche
Luftwärmepumpe 6.000 kWh 15.750 kWh ca. 120 m² 
Erdwärmepumpe 6.000 kWh 23.500 kWh ca. 170 m² 
Wasserwärmepumpe 6.000 kWh 28.000 kWh ca. 200 m² 

Wasserwärmepumpe

Die Wasserwärmepumpen nutzen das Grundwasser zur Wärmeerzeugung. Sie pumpen es aus der Erde und entziehen ihm Wärme. Der Energieaustausch findet in der Heizungsanlage des Wohnhauses statt. Danach wird das Grundwasser zurück in den Boden geleitet. Für eine Wasserwärmepumpe werden zwei Brunnen benötigt. In einem wird das Grundwasser für die Wärmeabgabe gewonnen, in einem zweiten wieder in die Erde zurückgeführt. 

  • Voraussetzung für die Anschaffung: Genehmigungspflichtige Bohrungen für das Errichten zwei Brunnen, die zur Inbetriebnahme einer Wasserwärmepumpe benötigt werden. Zudem muss ein stabiler Grundwasserspiegel nachgewiesen werden.
  • Kosten: Durch die Bohrungen und Installation der Brunnen belaufen sich die Kosten vergleichsweise hoch.
  • Nachteil: In Trinkwasserschutzgebieten sind Wasserwärmepumpen verboten. Außerdem könnten Eisenablagerungen die Anlage auf lange Zeit beschädigen.
Effizienz Wasserwärmepumpe

Auch die Temperatur des Grundwassers bleibt übers Jahr hinweg relativ konstant. Sie liegt zwischen 10 und 12 Grad Celsius. Die Effizienz der Wasserwärmepumpe ist besonders hoch. Wer mit einer Wasserwärmepumpe heizt, darf sich also über besonders niedrige Stromkosten freuen.

 

Wasserwärmepumpe

Häufige Fragen

Was kostet eine Luftwärmepumpe?

Für eine Luftwärmepumpe wird je nach Aufstellungsort und Ausführung zwischen 13.000 und 24.000 Euro fällig. Hinzu kommen die jährlich anfallenden Stromkosten.

Wann lohnt sich eine Luftwärmepumpe?

Das Energiekonzept des Gebäudes ist ausschlaggebend dafür, ob sich eine Luftwärmepumpe lohnt oder nicht. Eine Luftwärmepumpe eignet sich vor allem in kleinen Gebäuden und einem Heizleistungsbedarf von maximal 10 Kilowatt.

Wie tief muss für Erdwärme gebohrt werden?

Eine Erdwärmebohrung ist in der Regel zwischen 50 und 200 Meter tief. Für die Bohrung werden mehrere Tausend Euro veranschlagt.

Was kostet Erdwärme?

Die Anschaffung einer Erdwärmepumpe verursacht Kosten zwischen 12.000 und 15.000 Euro. Hinzu kommt die Erschließung der Wärmequelle, diese kostet durchschnittlich 6.000 bis 12.000 Euro.

Alternativen zur Wärmepumpe?

Es gibt Alternativen zum Heizen mit der Wärmepumpe. Eine Alternative zur Wärmepumpe ist beispielsweise die Nachtspeicherheizung. Hier wird auch Wärmestrom bezogen. Die Nachtspeicherheizung gehört zu den Elektroheizungen und wird nachts mit Nachtstrom aufgeladen, tagsüber wird die gespeicherte Wärme abgegeben.


Energieexpertin Marie Gottschall
Marie Gottschall
CHECK24 Energieexpertin
Letzte Änderung am 21.09.2023
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