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Der Strommix kennzeichnet, welchen Anteil die verschiedenen Energiequellen an der Stromerzeugung in Deutschland haben. Der deutsche Strommarkt ist durch die Energiewende und die Liberalisierung stetig in Bewegung. Auch Energieanbieter sind dazu verpflichtet zu kennzeichnen, woher ihr Strom stammt. Wer einen Stromtarif abschließt, hat so die Möglichkeit, den Strommix seines Anbieters mit dem Strommix in Deutschland zu vergleichen. Wie setzt sich der deutsche Strom Mix zusammen? Die wichtigsten Anteile am deutschen Strommix haben Kohle, erneuerbare Energien, Kernenergie und Erdgas. Der Anteil von Ökostrom wächst dabei stetig.
Im Jahr 2023 stammten 59,7 % der Nettostromversorgung in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Das ist mehr als im Vorjahr, wo es noch knapp 52 Prozent waren. Die Windkraft bleibt die wichtigste Stromquelle in Deutschland. Solar- und Windkraftwerke haben zusammen 192 Terawattstunden Strom ins öffentliche Netz eingespeist. Die Produktion von Strom aus Braunkohle, Steinkohle, Erdgas und Kernenergie ist hingegen gesunken.
Als Kernkraft wird die Nutzung von kontrollierten atomaren Kettenreaktionen zur Erzeugung von Strom in einem Kernkraftwerk bezeichnet. In Kernkraftwerken zerfallen Atomkerne in kontrollierten Kettenreaktionen, die dabei freiwerdende Energie wird zum Erhitzen eines Mediums (Wasser) und zum Antrieb von Turbinen verwendet. Wegen der mit ihrer Nutzung verbundenen Gefahren und der ungeklärten Entsorgung von Atommüll wurden Anfang des Jahres 2023 alle noch verbliebenen Atomkraftwerke abgeschaltet.
Kohle ist ein brennbares Sedimentgestein, das im Laufe von Jahrmillionen aus Pflanzenresten entstanden ist. Als fossiler Brennstoff wird Kohle in Kraftwerken zur Stromerzeugung eingesetzt. Ihre Verbrennung setzt CO2 frei, das in der Vorzeit gebunden wurde, und erhöht somit den CO2-Gehalt in der Atmosphäre und trägt dadurch zum Klimawandel bei. Ihr Einsatz zur Stromerzeugung ist weit verbreitet, aber aus Klimaschutz-Erwägungen umstritten.
Bei der Angabe im Strommix wird in der Regel nicht zwischen Braunkohle und Steinkohle unterschieden. Die Anbieter zeigen den Kohle-Anteil in ihrem Strommix nur insgesamt an.
Erdgas ist ein Gasgemisch, das in der Regel hauptsächlich aus hochentzündlichem Methan besteht. Es wird hierzulande gerne zum Beheizen von Wohn- und Gewerbegebäuden genutzt, doch auch zur Stromerzeugung. Hierzu wird das Gas in Gaskraftwerken verbrannt. Bei der Verbrennung wird klimaschädliches CO2 freigesetzt. Dennoch gelten insbesondere moderne Gaskraftwerke als umweltfreundlicher als etwa Kohlekraftwerke. Deshalb galt Erdgas als wichtig für die Energiewende: Falls die erneuerbaren Energien nicht ausreichen, können Gaskraftwerke aushelfen und den Strombedarf decken. Angesichts der Gaskrise wird Gas in Deutschland an vielen Stellen möglichst durch andere Energieträger ersetzt werden.
Zu den fossilen Energieträgern zählen die Primärenergieträger Kohle, Erdgas und Erdöl, also Materialien, die in geologischer Vorzeit aus Abbauprodukten von organischen Stoffen entstanden sind. Unter dem Begriff sonstige fossile Energieträger werden im Zusammenhang mit der Stromkennzeichnung alle Energieträger zusammengefasst, die nicht der Kohle, dem Erdgas oder dem Erdöl zugeordnet werden können. Die dabei entstehende Energie entstammt zumeist aus sogenannten Kombikraftwerken, Mischfeuerungsanlagen, Heizkraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen sowie ähnlichen technischen Anlagen.
Der Strommix wird häufig auch als Energiemix bezeichnet. Stromanbieter sind gesetzlich dazu verpflichtet, jedes Jahr den Energiemix ihrer Stromlieferungen Verbrauchern gegenüber zu kennzeichnen, damit der einzelne Stromkunde erkennen kann, aus welchen Quellen die Energie seines Anbieters stammt. Dabei müssen sie nicht nur für jede Erzeugungsart den prozentualen Anteil angeben, auch Angaben zum Ausstoß von Kohlendioxid (CO2-Emissionen) und zum Anteil des radioaktiven Abfalls, der durch die Nutzung von Atomstrom anfällt, müssen offengelegt werden.
Bei einem Wechsel zu Ökostrom muss bei Ihnen nichts geändert werden. Was sich ändert, ist der Strommix. Jeder Ökostromtarif sorgt dafür, dass der Anteil an erneuerbaren Energien steigt. Tarife, die dem Kunden eine Belieferung mit Strom aus bestimmten Erzeugungsarten versprechen (zum Beispiel "100 % Ökostrom" oder "frei von Atomkraft"), ändern zwar nicht den Strom, der beim Kunden ankommt – das wäre allein rein physikalisch gar nicht möglich. Stattdessen verpflichtet sich der Anbieter, nur Strom aus diesen Quellen in das Netz einzuspeisen. Durch einen Wechsel zu Ökostrom erreichen Sie, dass die Strommenge, die Ihrem Verbrauch entspricht, gemäß den versprochenen Kriterien produziert wird und herkömmlichen Strom ersetzt. Da sich die Strommengen aus den verschiedenen Erzeugungsanlagen mischen, erhält aber jeder Verbraucher denselben Strommix.
Im Jahr 2023 lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in Deutschland bei 59,7 % der Nettostromerzeugung.
Bruttostromerzeugung ist die gesamte produzierte Strommenge. Die Nettostromerzeugung ergibt sich nach Abzug von Eigenverbrauch und Transportverlusten und zeigt die Menge, die den Verbrauchern zur Verfügung steht.
Ziel der Bundesregierung für den Anteil erneuerbarer Energien ist es, mindestens 80% des Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen.