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Bundesnetzagentur: Ohne Netzausbau scheitert die Energiewende

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Bundesnetzagentur-Präsident Jochen Homann fordert, das deutsche Stromnetz deutlich zügiger auszubauen. Wie verschiedene Medien am Dienstag berichteten, werden seiner Meinung nach die Kosten steigen, sollte die aktuelle Blockadehaltung nicht aufgegeben werden. Für die sogenannte Winterstromreserve würden die Stromkunden bereits jetzt draufzahlen – in den vergangenen drei Wintern seien inzwischen insgesamt 100 Millionen Euro angefallen, in den kommenden beiden Jahren könnte sich dieser Betrag nochmals verdoppeln. Es sei hingegen deutlich günstiger, die Netze entsprechend auszubauen, da die benötigte Energie prinzipiell verfügbar sei.
 

Stromnetz: Die EnBW prüft den Verkauf von Anteilen an ihren Hochspannungsleitungen.
Die Bundesnetzagentur mahnt zu einem zügigeren Fortschritt beimNetzausbau, damit die Energiewende nicht scheitert.
Während in Norddeutschland Windparks massiv Strom erzeugen würden, werde in den kommenden Jahren vor allem im Süden dringend zusätzliche Energie benötigt, da weitere Atomkraftwerke vom Netz gehen. Dieses Ungleichgewicht werde in den nächsten Jahren immer deutlicher ausfallen, sagte Homann. Der aktuelle „Szenariorahmen 2025“ der Bundesnetzagentur sieht für die kommenden zehn Jahre zudem vor, Kohlekraftwerkskapazitäten weiter zu reduzieren, wie die Süddeutsche Zeitung am Dienstag berichtete.

Dies betreffe vor allem den Süden Deutschlands, wo die meisten Kohlekraftwerke ihre Leistung drosseln sollen. Der Strom könnte jedoch mit neuen Leitungen genau dorthin transportiert werden, wo er dringend benötigt sei, sagte der Chef der Netzbehörde. Schreite der Netzausbau aufgrund der Blockadehaltung nicht voran, drohe die Energiewende hierzulande zu scheitern.

Homann warnt daher vor einer dauerhaften Blockade der bayerischen Landesregierung im Streit um den Verlauf der geplanten Hochgeschwindigkeitstrassen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) lehnt den Bau zweier Stromautobahnen nach Bayern ab und favorisiert neue, moderne Gaskraftwerke. Der Süddeutschen Zeitung zufolge würden sich diese bei anhaltendem Ausbau von Ökostrom jedoch nur rentieren, wenn sie separat dafür vergütet werden, dass sie eine gewisse Reserveleistung vorhalten.