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Bundesnetzagentur will Kaltreserve erweitern

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Die Bundesnetzagentur will die sogenannte Kaltreserve der Stromversorgung weiter ausbauen. Wie das Handelsblatt berichtet, will Netzagentur-Präsident Jochen Homann zusätzliche Kraftwerkskapazitäten bereitstellen, um einen Blackout in der Stromversorgung zu vermeiden. Die Versorgungssituation im vergangenen Winter sei angespannt gewesen. Die Kaltreserve solle seiner Ansicht nach von 1.600 Megawatt auf 2.000 Megawatt erhöht werden.

Kaltreserve: Bundesnetzagentur plant Ausbau
Bundesnetzagentur-Präsident Homann plädiert für eine Erweiterung der Kaltreserve von konventionellen Kraftwerken.
Im Zuge des Atomausstiegs im vergangenen Jahr wurden acht Kernkraftwerke in Deutschland stillgelegt. Um auch bei hohem Energiebedarf eine sichere Stromversorgung gewährleisten zu können, soll für den Notfall die Kaltreserve bereit stehen. Hierfür wird ein Pool an vorher von der Bundesnetzagentur festgelegten konventionellen Kraftwerken so reguliert, dass sie bei Bedarf mehr Leistung erbringen können, um Engpässe zu überbrücken. Zwischen Dezember 2011 und März 2012 musste einem Bericht der Bundesnetzagentur zufolge drei Mal auf die Kaltreserve zurückgegriffen werden, um die Versorgung zu sichern und das Stromnetz stabil zu halten.

Der Betrieb von konventionellen Kraftwerken ist jedoch seit dem verstärkten Ausbau der Erneuerbaren nicht mehr so rentabel. So senkt die hohe Solar- und Windstromproduktion seit Monaten die Einkaufspreise für Strom an der Leipziger Börse, heißt es in Medienberichten. Gerade mittags, wo etwa die Solarkraft derzeit noch am stärksten ist, wird Kohle- oder Gaskraft unrentabel. Daher drohen inzwischen einige Energieversorger mit der Abschaltung konventioneller Gas- und Kohlekraftwerke, so Homann gegenüber dem Handelsblatt.

Kritiker bezweifeln jedoch, dass die Kaltreserve notwendig ist. In einem Bericht des Internationalen Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) heißt es, dass einige Energieversorger bewusst eigene reguläre Kapazitäten verringert hätten. Aus diesem Grund musste im vergangenen Frühjahr die Kaltreserve hinzu geschaltet. Diese wird über eine Umlage von allen Stromverbrauchern bezahlt und kann deutlich rentabler produziert werden. Die Bundesnetzagentur untersuchte die Vorwürfe, konnte aber bislang kein Ergebnis vorlegen.