Strompreise Überschuss an Erneuerbarem Strom belastet Deutschlands Steuerzahler
| mkl
Der starke Ausbau erneuerbarer Energien hat Deutschland an die Spitze der grünen Stromproduktion gebracht. Doch fehlende Speicherkapazitäten und die ungleiche Verteilung von Stromerzeugung und Verbrauch führen zu einem kostspieligen Problem: Der überschüssige Strom muss oft zu negativen Preisen verkauft werden, was den Bundeshaushalt und damit die Steuerzahler erheblich belastet.
Deutschland erreicht im ersten Quartal 2024 einen Rekordwert: Fast 60 % des Strommixes stammen aus erneuerbaren Energien. Vor allem Solar- und Windkraftanlagen tragen zu diesem Erfolg bei. Doch diese Entwicklung bringt neue Herausforderungen mit sich. Die Erzeugung von Solarenergie erreicht tagsüber Höchstwerte, während der Bedarf zu dieser Zeit niedriger ist. Ohne ausreichende Speicherkapazitäten wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist, was zu negativen Strompreisen führt. Diese Situation zwingt Netzbetreiber, den überschüssigen Strom zu extrem niedrigen oder sogar negativen Preisen zu verkaufen, was sie finanziell stark belastet.
Diese Kosten werden über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auf den Staat abgewälzt, der wiederum die Steuerzahler belastet. Laut Schätzungen des Energieökonoms Christof Bauer könnte dies den Bundeshaushalt 2024 mit bis zu 20 Milliarden Euro belasten.
Hinzu kommt, dass die unzureichende Speicherkapazität von derzeit 12 Gigawattstunden weit hinter dem Bedarf zurückbleibt. Bis 2030 werden 100 Gigawattstunden benötigt, um die Überproduktion effektiv zu speichern und so den Strom auch in Zeiten hoher Nachfrage bereitzustellen. Experten warnen, dass ohne schnelle Anpassungen der Einspeisevergütung und den Ausbau von Speichermöglichkeiten die Energiewende ins Stocken geraten könnte.