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Skatbank verliert trotz negativer Zinsen kaum Kunden

| lsc

Die Skatbank muss keinen Kundenverlust im großen Stil beklagen, weil sie im vergangenen Herbst als erste Bank Deutschlands Strafzinsen für Privatkunden eingeführt hat. Das geht aus einem am Montag erschienenen Artikel der Online-Ausgabe der F.A.Z. hervor. Der geringe Kundenverlust sei auch darauf zurückzuführen, dass Stammkunden von den negativen Einlagezinsen nicht betroffen sind, sagte der Vorstandsvorsitzende Holger Schmidt.
 
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Vermögende Kunden müssen bei der Skatbank negative Einlagezinsen zahlen. Stammkunden sind nicht betroffen.

Die Kunden des kleinen Finanzinstituts hätten weitaus weniger aufgeregt auf die Negativzinsen reagiert als die Medien, so Schmidt. Privatkunden der Skatbank zahlen seit vergangenem November 0,25 Prozent Negativzinsen auf Tagesgeld, wenn sie insgesamt über drei Millionen Euro bei der Bank angelegt haben. Betroffene Kunden werden dem Geldhaus zufolge vor einer Berechnung von Negativzinsen informiert.

Die Skatbank ist die erste Bank Deutschlands, die Negativzinsen eingeführt hat. Sie sei allerdings nicht von den Großbanken vorgeschickt worden, um die Reaktionen der Kunden auf negative Zinsen zu testen, beteuert der Vorstandsvorsitzende. Obwohl die genossenschaftliche WGZ und die Commerzbank dem Beispiel der Skatbank gefolgt sind und seit letztem Jahr von Großkunden ebenfalls negative Einlagezinsen verlangen, ist die befürchtete deutschlandweite Einführung von Strafzinsen ausgeblieben.

Die Entscheidung für negative Zinsen ist laut Schmidt aus zwei Gründen gefallen. Zum einen sah er seine Bank wegen der Geldpolitik in der Eurozone der Gefahr ausgesetzt, mit kurzfristigen Einlagen von Großanlegern überflutet zu werden. Diese hätte sein Institut dann selbst zum Teil gegen negative Zinsen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) anlegen müssen. Zum anderen befürchtete er die Ablage instabiler Einlagen, die Großanleger nur vorübergehend bei Banken parken wollen, was ein längerfristiges Arbeiten mit dem Geld unmöglich macht.