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Sparerkompass 2016 der Bank of Scotland
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So sparen die Deutschen

München, 16.06.2016 | 12:22 | hdu

Die Nullzinspolitik beeinflusst die Sparernation Deutschland. Nur noch jeder Zweite legt regelmäßig Geld zurück, 14 Prozent sparen gar nicht – ein deutlicher Unterschied zum Vorjahr.

Frau hält Sparschwein
Das gute alte Sparschwein ist noch nicht ausgestorben: Jeder Zweite spart zuhause Bargeld.
Auf Erspartes gibt es kaum noch Zinsen – die Motivation Geld zurückzulegen ist entsprechend zurückgegangen. Das zeigt der jährlich veröffentlichte Sparerkompass der Bank of Scotland. Demnach legen 51 Prozent regelmäßig Geld zurück, 35 Prozent tun das gelegentlich. Jeder Siebte spart gar nicht. Im vergangenen Jahr hatten noch fast zwei Drittel (64 Prozent) angegeben, regelmäßig Geld auf die Seite zu legen.

Auch die durchschnittlichen Sparsummen sind zurückgegangen: 2015 hatte noch ein Viertel der Befragten monatlich 100 bis 200 Euro gespart, 2016 sind es nur noch zwölf Prozent. Gestiegen ist dafür die Anzahl derer, die jeden Monat weniger als 100 Euro zurücklegen, von 32 auf 41 Prozent (siehe Tabelle).

Die meisten sparen für das Alter

Gespart wird vor allem für die private Altersvorsorge (48 Prozent), für einen Urlaub (46 Prozent) oder für Notfälle (39 Prozent). 29 Prozent der Befragten legen Geld für ein Auto zurück, jeder Fünfte für den Kauf einer Immobilie oder für neue Möbel. Für die Ausbildung der Kinder oder Enkel sparen 15 Prozent. Jeder Fünfte verfolgt keine konkreten Sparziele.
So viel sparen die Bundesbürger monatlich
< 100 Euro 100-200 Euro 200-300 Euro 300-400 Euro > 400 Euro
41 % 12 % 14 % 8 % 19 %
Quelle: Sparerkompass 2016    

Risiko oder Rendite? Die Mischung macht‘s

Bei langfristigen Geldanlagen setzen die Sparer in Deutschland vor allem auf Sicherheit. Dass ihre Ersparnisse im Falle einer Pleite der Bank oder des Anbieters geschützt sind, ist 97 Prozent der Befragten „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Zudem achten Sparer auf niedrige Gebühren und Kosten, Wertstabilität und Flexibilität. Nur 37 Prozent geben an, dass ihnen eine möglichst hohe Rendite „sehr wichtig“ sei. Die Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich eine Balance zwischen Risiko und Rendite. Jeder Fünfte stimmt der Aussage „mir ist bei Geldanlagen Sicherheit am wichtigsten, dafür akzeptiere ich auch eine geringere Rendite“ voll zu. Nur zwei Prozent ordnen sich auf der Skala der risikofreudigsten Gruppe zu.

Tagesgeld ist beliebter als Sparbuch

Zu den beliebtesten Anlageprodukten gehören Fondsanteile (16 Prozent), gefolgt vom Tagesgeldkonto (14 Prozent) und Festgeld (13 Prozent). Bausparverträge halten acht Prozent für attraktiv, Aktien und Sparbuch liegen mit je sechs Prozent gleichauf. Die Beliebtheit der Geldanlagen sagt jedoch nur wenig über die tatsächliche Nutzung der einzelnen Produkte aus. So verfügt jeder Zweite über ein Tagesgeldkonto, ein Sparbuch nutzen 44 Prozent. Knapp jeder Dritte hat einen Bausparvertrag, mit Fondsanteilen sparen 27 Prozent. Jeder Fünfte besitzt Aktien und noch 18 Prozent sparen mit Festgeld. 13 Prozent besitzen keine der in der Studie abgefragten Geldanlageformen.

Zwar ist das Tagesgeldkonto in allen Altersgruppen beliebter als das Sparbuch – jeder Fünfte kennt allerdings den Unterschied zwischen beiden Sparprodukten nicht. Entsprechend zahlen noch zwei Drittel der Deutschen auf ihr Sparbuch ein. Gründe sind weniger die Zinsen, sondern vor allem die Gewohnheit und Flexibilität, also dass sie das Geld jederzeit wieder abheben können. Ähnlich ist es beim Girokonto, obwohl die meisten Banken die Zinsen auf diese Einlagen mittlerweile komplett gestrichen haben. Jeder Dritte parkt hier dennoch seine Ersparnisse.  

Jeder Zweite nutzt ein Sparschwein

Vielen Sparern vermittelt es ein Gefühl von Sicherheit, wenn sie Bargeld zu Hause haben. Mehr als die Hälfte der Bundesbevölkerung nutzt nach wie vor ein klassisches Sparschwein oder eine Spardose (57 Prozent).

Mit dem Sparerkompass ließ die Bank of Scotland bereits zum sechsten Mal in Folge Zahlen zum Sparverhalten der Bundesbürger erheben. Das Marktforschungsinstitut GfK befragte für die repräsentative Studie knapp 1.800 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren.

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