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Tagesgeld: Politik will negative Einlagezinsen verbieten

München, 18.02.2015 | 07:51 | lsc

Lothar Binding, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, will negative Einlagezinsen für Kleinanleger verhindern, falls deutsche Banken diese im großen Stil einführen sollten. Das berichtete die Onlineausgabe der Stuttgarter Nachrichten am Dienstag. Auch Vertreter anderer politischer Parteien wollen demnach Strafzinsen für Privatanleger per Gesetz verbieten.

Mann im Anzug hält Hand von sich weggestreckt
Vertreter mehrerer politischer Parteien sind dazu bereit, deutsche Sparer vor negativen Zinsen zu bewahren.
Binding ist dazu entschlossen, alle politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um Strafzinsen für Kleinanleger zu verhindern. Die Verantwortung liege seiner Ansicht nach bei den Bankmanagern. Diese wären jahrzehntelang Schönwettermanager gewesen und müssten nun ihr Können auch in schwierigen Situationen unter Beweis stellen. Bernd Riexinger, Bundesvorsitzender der Linken, möchte die Sparer ebenfalls schützen. Er spricht sich klar für ein Verbot von Strafzinsen aus. Diese würden den kleinen Sparer treffen, da Reiche ihre Millionen eher selten auf einem Tagesgeldkonto parken würden, sagte Riexinger dem Bericht zufolge.

Die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Antje Tillmann, ist sich zwar darüber im Klaren, dass bislang nur wenige Banken Strafzinsen von Konzernen und nur für hohe Einlagesummen verlangen würden. Sie will jedoch die Situation sehr genau beobachten und notfalls prüfen, wie man die Sparer gezielt vor Negativzinsen bewahren könnte.

Einige deutsche Geldhäuser – darunter die Commerzbank und die genossenschaftliche WGZ – erheben seit November letzten Jahres Negativzinsen von Großkunden und institutionellen Anlegern. Diese Kunden müssen daher Geld dafür zahlen, dass sie ihr Vermögen bei der Bank lagern. Dass Strafzinsen erhoben werden, hängt mit der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen. Denn durch sie verdienen Banken nicht mehr an den Einlagen ihrer Kunden, sondern müssen für ihre Einlagen selbst hohe Einlagezinsen an die EZB zahlen. Deshalb versuchen viele deutsche Geldhäuser derzeit, diese Kosten in Form von Negativzinsen oder höheren Girokontogebühren an ihre Kunden weiterzureichen.

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