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Vermögen in Deutschland ungleicher verteilt als angenommen

München, 11.02.2015 | 12:31 | bme

Die reichen Bundesbürger verfügen offenbar über einen deutlich größeren Teil des deutschen Gesamtvermögens als bisher angenommen. Die Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung berichtete am Mittwoch über die Ergebnisse einer entsprechenden Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach besitzen 0,1 Prozent der Haushalte rund 14 bis 16 Prozent des Gesamtvermögens und damit fast dreimal so viel wie bislang geschätzt. Das gesamte Vermögen der Deutschen beläuft sich der Studie zufolge auf 9,3 Billionen.

Goldbarren: Vermögen in Deutschland ungleicher verteilt als angenommen
Die reichsten Deutschen sind offenbar noch reicher als bislang angenommen. Das ergab eine Studie des DIW.
Das reichste Prozent der Deutschen verfügt über 31 bis 34 Prozent des Gesamtvermögens - Wissenschaftler waren bisher von lediglich 18 Prozent ausgegangen. Zehn Prozent der deutschen Haushalte besitzen zwischen 63 bis 74 Prozent des Kapitals in der Bundesrepublik.

DIW-Forscher Markus M. Grabka räumte der Zeitung gegenüber ein, dass die Zahlen des Instituts mit Unsicherheiten behaftet seien. Daher seien zwei Szenarien durchgespielt worden, weshalb die eigenen Ergebnisse jeweils eine Spanne umfassen. Nach Ansicht des DIW kommt diese Methode der realen Vermögensverteilung in Deutschland jedoch näher als die bisher verwendete.

Bislang war das Vermögen in Deutschland alle drei Jahre anhand eines sozio-ökonomischen Panels ermittelt worden. Hierfür waren insgesamt 25.000 Menschen zufällig ausgewählt und telefonisch befragt worden. Dabei sei unwahrscheinlich gewesen, dass ein Milliardär ausgewählt wurde, sagte Grabka der Süddeutschen Zeitung. Wäre ein Milliardär ausgewählt worden, sei es zudem ebenso unwahrscheinlich gewesen, dass dieser tatsächlich Auskunft gegeben hätte. Die DIW-Forscher hingegen verwendeten für ihre Methode die Daten des US-Wirtschaftsmagazins Forbes. In der Liste der Reichen waren im Jahr 2013 über 50 Bundesbürger geführt worden. Diese Daten seien statistisch ausgewertet worden und in die Ergebnisse eingeflossen.
 

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