In welchen Punkten unterscheidet sich ein Sparbuch von einem Tagesgeldkonto? Wo liegen jeweils die Vor- und Nachteile. Wir haben die Antworten für Sie in unserem Ratgeber zusammengefasst.
Das Sparkonto ist immer noch eine beliebte Geldanlageform bei vielen Sparern. Vor allem seine lange Historie lässt es sicher und sinnvoll erscheinen. Aber lohnt es sich, heute noch ein Sparkonto zu eröffnen? Wo liegen die Nachteile und welche Alternativen gibt es?
Unter einem Sparkonto versteht man ein Konto bei einer Bank, das nicht dem Zahlungsverkehr dient, sondern der Ansparung von Geld. Das klassische Sparkonto, das vor allem noch von vielen Filialbanken angeboten wird, hat folgende Merkmale:
Zum modernen Sparkonto erhalten Sie eine sogenannte SparCard, mit der Sie an Geldautomaten des jeweiligen Bankenverbunds abheben und einzahlen können. Wenn Sie statt einer SparCard ein Sparbuch erhalten haben, handelt es sich um die ursprüngliche Variante; Sie können nur mit dem vorliegenden Sparbuch abheben oder einzahlen – ausschließlich in der Filiale, in der Sie das Sparbuch eröffnet haben. Damit sind Sie auch von Öffnungszeiten abhängig und schließlich muss der Bankmitarbeiter das Sparbuch aktualisieren.
Das klassische Sparkonto ist für Menschen geeignet, die eine enge Bindung zu ihrer Bank haben und hauptsächlich mit Bargeld zahlen. Auch, wenn die modernere Variante des Sparkontos oft über einen Online-Banking-Zugang verfügt, erfolgt die Verwaltung in Form von Bargeldein- und -auszahlungen über die SparCard an einem Geldautomaten oder in einer Filiale. Überweisungen auf andere Konten sind nicht möglich. Sparkonten werden variabel verzinst. In den meisten Fällen liegt der Zinssatz seit einigen Jahren bei maximal 0,5 Prozent, häufig darunter. Somit sind sie nicht in der Lage dauerhaft die Inflation zu schlagen und bieten für Sparer auf lange Sicht ein Verlustgeschäft.
Wer noch per physisch vorliegendem Sparbuch auf sein Sparkonto zugreift, sollte besondere Vorsicht walten lassen: Jede Person, die das Sparbuch in Händen hält, kann von dem entsprechenden Sparkonto Geld abheben. Eine Legitimation ist nicht erforderlich. Sollte das Sparbuch verloren gehen, ist deshalb eine sofortige Sperrung wichtig, um Schaden zu vermeiden.
Ein Sparkonto können Sie in wenigen Schritten direkt bei einer Bank oder Sparkasse oder online eröffnen. Sie benötigen dazu lediglich ein gültiges Ausweisdokument. Allerdings muss man das klassische Sparkonto beziehungsweise Sparbuch als veraltet bezeichnen. Mittlerweile haben sich am Markt Alternativen etabliert, die teils sicherer und gleichzeitig flexibler oder höher verzinst sind. Ein Sparkonto zu eröffnen, lohnt sich meistens nicht.
Alternativen zum Sparbuch oder Sparkonto sind vor allem Tagesgeldkonten und Festgelder. Beide sind sichere Geldanlagen, die aber im Vergleich zum klassischen Sparkonto Vorteile bieten. Bei einem Tagesgeldkonto entfällt die Kündigungsfrist. Sie können täglich in vollem Umfang über Ihr Guthaben verfügen. Sie können es während einer Niedrigzinsphase ungenutzt lassen und wieder Geld darauf überweisen, wenn die Zinsen steigen. Ein Festgeldkonto bietet weniger Flexibilität, denn Sie legen einen bestimmten Betrag über einen festgelegten Zeitraum an. Während dieser Zeit haben Sie keinen Zugriff auf Ihr Erspartes. Dafür sind die Zinsen im Vergleich zu Sparkonto, Sparbuch oder Tagesgeldkonto meist deutlich höher und Sie wissen schon am Tag der Festgeldanlage, mit wieviel Rendite Sie im Anlagezeitraum rechnen können.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen die entscheidenden Unterschiede im Überblick. Alle genannten Geldanlagen sind per gesetzlicher Einlagensicherung über 100.000 Euro pro Person und Bank abgesichert. Das Sparbuch schneidet bei der Sicherheit etwas schlechter ab, da jeder, der im Besitz des Buchs ist, auf das Guthaben zugreifen kann. Zudem ist die Handhabung unflexibel: Sie können nicht nur einen beschränkten Geldbetrag abheben, sondern müssen dafür auch zu der Filiale gehen, in der Sie es eröffnet haben.
Uberschrift | Tagesgeldkonto | Sparbuch | Sparkonto | Festgeldkonto |
Flexibilität | hoch | niedrig | mittel | gering |
Sicherheit | hoch | mittel | hoch | hoch |
Verzinsung | variabel | variabel | variabel | fix |
Zugriff | per Überweisung | per physischem Sparbuch | per SparCard mit PIN | kein Zugriff während der Laufzeit |
maximaler Abhebebetrag | vollständiges Guthaben | 2.000 Euro monatlich | 2.000 Euro monatlich | keine Abhebung möglich |
Kündigungsfrist | keine | 3 Monate | 3 Monate | keine Kündigung möglich |
Sie können ein Sparkonto in nur wenigen Schritten eröffnen. Dazu benötigen Sie ein gültiges Ausweisdokument, um sich zu legitimieren. Für ein Sparbuch ist immer der Gang zu einer Bankfiliale nötig. Ein Sparkonto können Sie bei fast allen Banken auch online eröffnen. Die dazugehörige SparCard erhalten Sie dann nach Eröffnung per Post.
Noch einfacher ist es, ein Tagesgeld- oder Festgeldkonto zu eröffnen. Mit der Eröffnung ist der Prozess abgeschlossen und Sie müssen nicht auf eine physische Karte per Postversand warten oder zu einer Filiale gehen. Nutzen Sie den CHECK24 Geldanlage-Vergleich, um das Tagesgeld- oder Festgeldkonto mit dem besten Zinssatz zu finden.
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Ein Sparbuch ist variabel verzinst. Die Zinssätze richten sich nach der Entwicklung des Einlagenzinses, allerdings müssen Banken gute Zinssätze nicht an die Kunden weitergeben. Selbst während des Zinshochs im Jahr 2023 verzinsten vor allem einige Sparkassen ihre Sparkonten und -bücher mit lediglich 0,1 Prozent. Das wären bei einem Betrag von 10.000 Euro nur 10 Euro Zinsertrag nach einem Jahr.
Auf Erträge auf dem Sparkonto werden 25 Prozent Kapitalertragssteuer fällig. Sie sollten entsprechend einen Freistellungsauftrag in Höhe der erwarteten Erträge bei Ihrer Bank erteilen. Bis zu 1.000 Euro pro Jahr und Person können Sie steuerfrei erhalten.
Durch die europäische Einlagensicherung sind Geldanlagen sowohl auf einem Sparkonto, Sparbuch, Tagesgeld- oder Festgeldkonto bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Person und Bank gesichert. Einige Banken verpflichten sich darüber hinaus freiwillig zu einer Einlagensicherung.
Für die Kündigung Ihres Sparkontos müssen Sie eine Kündigungsfrist von drei Monaten einhalten. Bis dahin können Sie weiterhin monatlich bis zu 2.000 Euro Ihres Guthabens abheben. Die Kündigung müssen Sie in der Filiale einreichen, in der Sie das Sparkonto oder Sparbuch eröffnet haben. Restliches Guthaben wird Ihnen nach Auflösung auf ein Girokonto Ihrer Wahl überwiesen.
Einige Banken bieten Kindersparkonten an, auf die zum Beispiel das Taschengeld angespart werden kann. Um ein Sparkonto für Ihr Kind zu eröffnen, benötigen Sie dessen Geburtsurkunde und Ausweisdokument. Bis zur Volljährigkeit des Kindes behalten die Eltern die Vollmacht über das Sparkonto.
Um ein Sparkonto zu eröffnen, fallen keine Gebühren an. Auch die Kontoführung ist in der Regel kostenlos. Wenn Sie mehr als die monatlich möglichen 2.000 Euro abheben möchten, fallen jedoch sogenannte Vorschusszinsen in Höhe von 25 Prozent des aktuellen Zinssatzes an.
Ein Sparkonto dient dem Ansammeln von Guthaben. Durch die meist sehr niedrige Verzinsung ist es nicht als langfristige Anlagemöglichkeit zu empfehlen. Zudem ist es durch eine monatlich gedeckelte Abhebesumme und eine Kündigungsfrist von drei Monaten unflexibel. Ein Tagesgeldkonto bietet deutlich mehr Flexibilität. Viele Banken bieten Neukunden zudem attraktive Zinssätze. Durch die fehlende Kündigungsfrist können diese Neukundenangebote nach Belieben wahrgenommen werden. Das Geld bleibt dabei – im Gegensatz zum Sparkonto – täglich verfügbar.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.
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