Sparbücher und Tagesgeldkonten sind sehr sichere Sparprodukte: Beide Anlageformen sind durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Diese greift, wenn eine Bank nicht dazu in der Lage ist, die Einlagen ihrer Kunden zurückzuzahlen. Guthaben auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten sind in diesem Fall bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Sparer abgesichert. Bei Gemeinschaftskonten erhöht sich die Summe dementsprechend. Viele Banken sind darüber hinaus Mitglied eines freiwilligen Einlagensicherungssystems, wodurch auch Beträge oberhalb der Grenze von 100.000 Euro geschützt sind. Zwischen den beiden Anlageformen gibt es aber deutliche Unterschiede.
Beim wichtigsten Faktor der Geldanlage gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Tagesgeld und Sparbuch – der Rendite. Mit einem Tagesgeldkonto können Sparer in der Regel erkennbar höhere Zinsen erzielen. Zudem werden die Erträge im Falle von Sparbüchern meist jährlich ausgeschüttet – im Tagesgeldbereich erfolgen Gutschriften hingegen oftmals vierteljährlich oder gar monatlich. Damit kann in deutlich höherem Maße vom Zinseszinseffekt profitiert werden, sodass die Rendite zusätzlich steigt. Dies macht sich gerade bei höheren Beträgen bemerkbar.
Auch in puncto Verfügbarkeit des Guthabens gibt es Differenzen: Mit einem Tagesgeldkonto sind Anleger deutlich flexibler. Von einem Sparbuch können monatlich üblicherweise maximal 2.000 Euro abgerufen werden. Liegt der Betrag darüber, fallen in vielen Fällen Vorschusszinsen an – die oft ein Viertel der Guthabenzinsen betragen. Gerade wenn kurzfristig eine etwas höhere Summe benötigt wird, kann es also teuer werden. Damit eignet sich das Sparbuch auch nur bedingt, um eine Liquiditätsreserve für „Notfälle“ vorzuhalten. Wer sein Sparbuch kündigen möchte, muss zudem eine Kündigungsfrist von meist drei Monaten beachten.
Der Verfügungsrahmen eines Tagesgeldkontos ist hingegen im Normalfall unbegrenzt – auf das gesamte Guthaben kann jederzeit zugegriffen werden. Kosten oder Gebühren entstehen dabei nicht. Dementsprechend bietet es sich an, auf diese Weise Geld für unvorhergesehene Ausgaben anzulegen. Zudem ist auch eine Kündigung des Kontos zu jeder Zeit und ohne die Einhaltung einer Frist möglich.
Dazu kommt: Die Durchführung von Transaktionen auf ein anderes Konto ist mit einem Sparbuch nicht ohne weiteres möglich. Das Sparbuch muss für eine Ein- oder Auszahlung immer in der Bank am Schalter vorgelegt werden. Beim Tagesgeld können Ein- und Auszahlungen flexibel und in beliebigem Umfang über ein Referenzkonto auch online vorgenommen werden.
Ob ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch infrage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die individuelle Entscheidung lässt sich mit folgender Gegenüberstellung der wichtigsten Merkmale der beiden Sparprodukte treffen:
Uberschrift | Tagesgeldkonto | Sparbuch |
Kosten | Kostenlos | Kostenlos |
Mindestgeldanlage | Keine | Keine |
Wie zahle ich Geld ein? | Überweisung | Überweisung oder Bareinzahlung in der Filiale |
Auszahlung | Entweder auf das Referenzkonto (bspw. Girokonto) bei der gleichen Bank oder auch bei einem anderen Finanzinstitut | Barauszahlung oder Überweisung auf das Girokonto bei der gleichen Bank. Übertragen auf ein Konto bei einer anderen Bank kostet Gebühren. |
Kündigunsfrist | Keine | Monatliche Abhebung in Höhe von 2.000 Euro ohne Kündigung, höhere Beträge mit einer Kündigungsfrist von drei Monate oder gegen Vorschusszinsen |
Sicherheit | Hoch, da durch die Einlagensicherung abgedeckt | Hoch, da durch die Einlagensicherung abgedeckt |
Die beste Option für eine täglich verfügbare Geldanlage ist das Tagesgeldkonto. Es überzeugt mit maximaler Flexibilität und Sicherheit. Beim Sparbuch handelt es sich um eine veraltete Geldanlage, welches nur noch selten von Filialbanken angeboten wird. Die geringen Zinsen und die Einschränkungen bei der Verfügbarkeit machen das Anlageprodukt wenig attraktiv für Anleger. Wenn sich Sparer zwischen Tagesgeldkonto oder Sparbuch entscheiden möchten, spricht nur die Möglichkeit der Bargeldeinzahlungen und -auszahlungen für die zweite Option. Wer gerne höhere Beträge über 2.000 Euro anlegen möchte und ohne Kündigungsfrist sowie Gebühren über das Geld verfügen möchte, ist mit einem Tagesgeldkonto besser bedient.
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